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Echte Schwergewichte. Der 1. FC Union wiegt ligaweit am meisten.

© dpa

Fragen an den Spieltag: Schwere Typen und geliebte Feinde

Der 15. Spieltag der laufenden Bundesligasaison hat schwere Typen und echte Leichtgewichte zu bieten - und einen Feind, der eigentlich keiner ist.

Wer kommt schwer ins Rollen?

Vier Heimsiege hintereinander ohne Gegentor. Platz zehn nach 14 Spieltagen. Den Bayern tabellarisch inzwischen deutlich näher als der Abstiegszone: Der 1. FC Union ist im Moment schwer angesagt. Das ist nicht nur eine Floskel, sondern statistisch belegbar. Ein Wettanbieter hat jetzt ermittelt, wie viel jeder Bundesligist auf die Waage bringt. Die dickste Nummer ist der Aufsteiger aus Köpenick, das dicke B sozusagen. Die elf Spieler, die bisher auf die meiste Spielzeit kommen, wiegen 909 Kilogramm. Bleibt nur die Frage: Wer braucht solche Untersuchungen?

Und wer ist für zu leicht befunden worden?

Das Leichtgewicht der Liga ist der SV Werder Bremen, der anders als die dicken Brocken aus Berlin gerade 812 Kilogramm wiegt. Wie leicht Werder ist, kann man vermutlich auch am Samstag, im Auswärtsspiel beim FC Bayern München, wieder beobachten. Die Bremer haben die jüngsten 17 Begegnungen mit dem Rekordmeister verloren. Eine weitere Niederlage dürfte sich auch gewichtsmäßig bemerkbar machen, allerdings nur bei Trainer Florian Kohfeldt (Foto): „Ich bin leider so ein Typ, der mehr isst, wenn er Stress hat.“ Hört sich so an, als drohe am Samstag im Hause Kohfeldt eine hemmungslose Völlerei.

Wo könnte die Stimmung besser sein?

Durch die Niederlage bei Union vor einer Woche ist der 1. FC Köln auf den letzten Tabellenplatz zurückgefallen. Die Leistungen der Mannschaft waren bemitleidenswert, Trainer und Manager sind schon weg. Spott und Häme gibt es jetzt kostenfrei obendrauf. Der aktuelle Kader der Kölner ist in einem Facebook-Kommentar gerade als „eine der schlechtesten Mannschaften seit 55 Jahren“ bezeichnet worden. Das Urteil stammt leider nicht von einem erfreuten Gladbacher, Düsseldorfer oder Leverkusener, es stammt von Michael Trimmel, seines Zeichens Stadionsprecher beim FC. Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr.

Wer sammelt Rekorde?

Bis zum Sommer hat Streli Mamba noch für den Drittliga-Absteiger Energie Cottbus gekickt, jetzt mischt er die Bundesliga auf. Beim SC Paderborn hat er sich bereits in die Vereinsgeschichtsbücher eingeschrieben. Kein Spieler des Klubs war an so vielen Bundesligatoren beteiligt wie Mamba, der bisher auf fünf Treffer und zwei Assists kommt. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der frühere Cottbuser auch Rekordtorschütze der Paderborner sein wird. Noch hält Elias Kachunga diese Bestmarke. Er hat in der ersten Bundesligasaison des SCP insgesamt sechs Mal getroffen.

Wer ist mal wieder der Nackermann?

Als sich Thomas Doll vor einigen Jahren einmal über die mangelnde Wertschätzung für seinen Berufsstand ausgelassen hat, beklagte er, dass der Trainer in Deutschland weder Sir noch Mister sei, sondern „immer der Nackermann“. Offenbar ist es in Zypern kaum anders. In dieser Woche ist Doll bei Apoel Nikosia nach lediglich 15 Pflichtspielen entlassen worden. Vielleicht wäre er ja einer für den 1. FC Köln. Aber vermutlich sucht Doll eher einen Job im englischsprachigen Raum.

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