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Sekt oder Selters? Im September 2013 - Luiz Gustavo kickte noch für den VfL Wolfsburg - gab es das Bundesliga-Spiel mit der niedrigsten TV-Quote der Geschichte.

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Fragen an den Bundesliga-Spieltag: Quoten über Quoten

Quote hin oder her: In Dortmund steht viel auf dem Spiel. Und in Köln. Und in Berlin. Und überhaupt. Unsere Fragen an den 8. Spieltag.

Was macht die Quote I?

Man muss da streng differenzieren. Auf der einen Seite: die Wettquote. Auf der anderen Seite: die TV–Quote. Am meisten Bares für Rares winkt jenen Menschen, die dem FC Augsburg einen Heimsieg gegen den FC Bayern zutrauen. Wer das tatsächlich, allen Ernstes und mit Verweis auf die eigene (Un-)Zurechnungsfähigkeit so tippt, kann aus zehn Euro ruckzuck 150 machen. Sinnvoller erscheint es allerdings, aus den Scheinchen gleich lustige Papierflugzeuge zu basteln und diese öffentlichkeitswirksam vom Balkon in die Freiheit zu entlassen. So haben wenigstens auch die Nachbarskinder etwas davon.

Was macht die Quote II?

Kommen wir zu den offiziellen Fernsehzahlen. Beim finanzkräftigsten Partner der Fußball-Bundesliga, dem Pay-TV-Sender „Sky“, haben sie vor dem achten Spieltag wahrscheinlich schon kalte Füße bekommen. Es gibt nämlich ein paar Ansetzungen, die nachweislich kaum jemanden hinter der Couch vorlocken – seltsamerweise sind fast ausnahmslos die sogenannten „Retortenklubs“ beteiligt. Das Spiel zwischen dem VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen etwa lief im September 2013 in weniger als 5 000 Haushalten – bis heute historischer Negativwert. Ob das an diesem Wochenende anders aussieht, wenn Rasenballsport Leipzig den von einem Autokonzern alimentierten VW, ääähm, VfL Wolfsburg zum Topspiel empfängt? Immerhin trifft der Tabellenvierte auf den Zweiten.

Was ist in Berlin los?

Von Deutschlands Hipster-Hauptstadt sollen ja diverse Trends ausgehen, im positiven wie negativen. Unter fußballerischen Aspekten gilt dieser Tage auch in Berlin: Man muss da streng differenzieren. Die kickenden Schlosserjungs aus Köpenick, auch bekannt als 1. FC Union, haben zuletzt vier Spiele in Folge verloren und nun den nächsten schweren Gegner vor der Brust, das Überraschungsteam der Saison: genau, den SC Freiburg. Hertha BSC hat dagegen nach einem klassischen Fehlstart die Kurve gekriegt. Ante Covic und seiner Mannschaft ist dabei etwas gelungen, was die Berliner in knapp fünf Jahren unter dem allseits geschätzten Pal Dardai nicht ein einziges Mal geschafft haben: Hertha gewann drei Mal in Folge. Was für eine Serie!

Wo steht viel auf dem Spiel?

Im Duell der beiden Borussias. Wer vor der Saison auf den Tabellenführer nach acht Spieltagen hätte tippen müssen, wäre wahrscheinlich eher nicht auf Borussia Mönchengladbach gekommen, sondern eher auf Borussia Dortmund. Haben sie beim BVB ja ähnlich gesehen und kommuniziert. Nun steht Lucien Favre gegen seinen Ex-Klub mächtig unter Druck. Der Schweizer gilt nach dem Fehlstart als angezählt. Und dagegen hilft bekanntlich vor allem eines: Zählbares am Spieltag.

Und sonst?

Zwischen Köln und Paderborn liegen immerhin 170 Kilometer – in der Bundesliga-Tabelle bewegen sich die Fußball-Klubs beider Städte dagegen zweifelsfrei in einer Region: dem Tabellenkeller. Am Sonntag kommt es in Köln zum direkten Duell der Abstiegskandidaten. Für einen Auswärtssieg der Paderborner gibt es übrigens eine Quote von 4,5 - die dritthöchste aller Auswärtsteams an diesem Spieltag.

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