zum Hauptinhalt
Save the last Pommes: Für Marco Rose (links) und Sandro Schwarz geht es am Samstag um die Wurst.

© Rolf Vennenbernd/dpa

Fragen an den 2. Spieltag: 90 Minuten ohne Kochrezepte und Beziehungstipps

Wer erweist sich einen Freundschaftsdienst? Was bringt der Schweizer Pass? Und wer holt Felix Magath ein? Unsere Fragen an den Spieltag.

Von Benjamin Apitius

Wer denkt, dass er denkt, dass er gedacht hat, dass er denkt?
Von Montagabend bis diesen Samstag herrscht zwischen ihnen absolute Funkstille. Da werden keine Kochrezepte ausgetauscht, keine Pläne geschmiedet und keine Beziehungstipps gegeben. Die Sommerferien verbrachten die Familien von Mönchengladbachs neuem Trainer Marco Rose und Mainz-05-Trainer Sandro Schwarz noch gemeinsam auf Mallorca.

An diesem Wochenende treffen ihre Mannschaften nun erstmals in der Bundesliga im direkten Duell aufeinander – zwei Freunde, die sich seit 17 Jahren aus gemeinsamen Spieler-Zeiten in Mainz kennen und sich sogar mal eine Wohnung teilten. „Sandro ist ein Typ, der für Familie und Freunde durchs Feuer geht“, verriet Rose kürzlich. Ob er ihm deswegen aber gleich die Punkte überlässt? Davon ist nicht auszugehen. Auf jeden Fall hat das Kopfkino bei beiden schon begonnen. „Ich denke schon, dass der eine den anderen überraschen kann. Aber wenn ich denke, dass er denkt, dann denkt er, dass ich denke, dass er gedacht hat“, sagte Rose. Vielleicht sollten sie doch lieber mal telefonieren.

Wer hat’s eilig?
Drei Trainer aus der Schweiz hat es in einer Bundesliga-Saison gleichzeitig noch nie gegeben. Und laut einigen Wettanbietern soll diese Seltenheit auch nicht von großer Dauer sein. Martin Schmidt, geboren im Kanton Wallis und derzeitig Trainer vom FC Augsburg, gilt laut den Buchmachern als erster Kandidat für eine Entlassung. Direkt gefolgt von Urs Fischer, geboren im Kanton Luzern und derzeitig Trainer beim 1. FC Union.

Lucien Favre, geboren im Kanton Waadt und derzeitig Trainer bei Borussia Dortmund, gilt dagegen hinter Christian Streich (Freiburg) und Adi Hütter (Frankfurt) als am wenigsten gefährdeter Trainer. Die Spieltagsplaner der DFL hatten es sich daher wohl zur Aufgabe gemacht, dass sich die Eidgenossen möglichst schnell begegnen. Am ersten Spieltag waren das also Schmidt und Favre (1:5). An diesem Samstag sind es Schmidt und Fischer. Und am dritten Spieltag sind es Fischer und Favre.

Wer hat’s nicht so eilig?
Friedhelm Funkel wurde zu Wochenbeginn bei der Wahl zum besten Trainer der (vergangenen) Saison vom Fachblatt „Kicker“ hinter Jürgen Klopp Zweiter. An diesem Samstag steht der 65 Jahre alte Trainer von Fortuna Düsseldorf gegen Leverkusen nun vor seinem 495. Bundesliga-Spiel als Trainer und zieht dadurch gleich mit Felix Magath auf Rang sechs der Bestenliste. Bei einem Sieg würde Düsseldorf zum dritten Mal mit zwei Erfolgen in die Saison starten. Dass war zuletzt 1980 unter Otto Rehhagel gelungen. Der thront übrigens mit 832 Bundesliga-Spielen an der Spitze. Wären für Funkel noch schlappe neun Spielzeiten.

Und sonst?
Ist seit dieser Woche klar, dass Trainer nach ihrer vierten Gelben Karte für ein Spiel gesperrt werden. Für Funkel könnte es dann eventuell doch noch etwas länger dauern, Rehhagel einzuholen. Der musste in seiner Zeit als Offenbach-Trainer übrigens mal für vier Monate zuschauen, weil er dem Schiedsrichter Betrug vorgeworfen hatte.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false