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Mit Applaus ins Finale. Die Basketballer von Alba Berlin haben in den Play-offs bisher alle sechs Spiele gewonnen.

© Carmen Jaspersen/dpa

Finale um deutsche Basketball-Meisterschaft: Die Euroleague soll noch nicht das Ende sein für Alba Berlin

Die Berliner Basketballer stehen erneut im Finale um die deutsche Meisterschaft und wollen gegen Bayern München endlich einen Titel holen.

Ganz kurz klingt es nach einem abschließenden Fazit. „Die Euroleague- Qualifikation ist etwas Handfestes. Das war nicht nur das Ziel des Klubs, sondern auch von jedem Einzelnen und die Euphorie ist sehr groß“, sagt Marco Baldi, schiebt dann aber noch einen elementar wichtigen Satz hinterher: „Auch wenn die Saison natürlich noch nicht vorbei ist.“ Die Aussage des Managers fasst die Stimmung bei Alba Berlin treffend zusammen. Nach dem 100:89-Sieg am Sonntag in Oldenburg, dem dritten Erfolg im dritten Spiel gegen die Niedersachsen, stehen die Berliner erneut in der Finalserie um die deutsche Meisterschaft.

Da der dortige Gegner Bayern München eine Wildcard für die kommende Euroleague-Saison besitzt, ist Alba ein Startplatz für den wichtigsten kontinentalen Basketball-Wettbewerb nicht mehr zu nehmen.
Ein Zwischenziel ist erreicht, doch der Hunger nach Titeln ist riesengroß. „Wir haben uns noch keine Krone aufgesetzt und diesem Ziel sind wir einen Schritt näher gekommen“, sagte Kapitän Niels Giffey nach dem Spiel bei „Magentasport“.

Seit dem Umbruch im Sommer 2017, bei dem auch Trainer Aito Garcia Reneses nach Berlin kam, hat Alba an sechs Wettbewerben teilgenommen – und fünf Mal das Finale erreicht. „Wenn ich daran denke, muss ich mich schon mal schütteln“, sagt Baldi. Dass die Mannschaft die bisherigen vier Endspiele allesamt verloren hat, sieht der Manager nicht als Problem. „Ich glaube nicht so an die ganzen Dinge, die da reininterpretiert werden.“

Gegen die Baskets Oldenburg, die die Hauptrunde vor Alba beendeten und mit Will Cummings den wertvollsten Spieler der Saison in ihren Reihen haben, zeigten die Berliner ihre ganze Qualität. Sie gewannen zwei Mal in Oldenburg und das bei einem Team, das zuvor nur ein einziges Heimspiel verloren hatte – gegen Alba. „Dass wir unser Spiel ohne Heimvorteil durchgebracht haben, zeigt den Reifeprozess der Mannschaft“, sagt Baldi. Während Oldenburg nicht europäisch gespielt hat, habe Alba durch die vielen wichtigen Spiele in Pokal und Eurocup viel dazugelernt. „Wir sind über die Saison gewachsen“, sagt Baldi.

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Das stimmt ihn auch für die am Sonntag (18 Uhr) in München beginnende Finalserie zuversichtlich. „Ich glaube unsere Chancen sind besser als letztes Jahr“, sagt Baldi. In der vergangenen Saison unterlag Alba den Münchnern in fünf Spielen, und der Titelverteidiger ist eher noch stärker geworden. In der Euroleague spielten die Bayern lange um den Einzug in die Play-offs mit und in der Bundesliga gewannen sie 37 von 40 Spielen, ohne dabei an ihre Grenzen zu gehen. „Wir wissen, gegen wen wir spielen“, sagt Baldi und attestiert München eine Qualität, vor allem in der Breite, die es in Deutschland so noch nie gegeben habe. „Die bewegen sich in einem anderen Marktsegment als wir“, sagt Baldi und spielt damit auf das deutlich höhere Budget des Gegners an.

Allerdings hat sich nicht nur München verbessert, auch Alba hat im Vergleich zum Vorjahr einen Schritt nach vorne gemacht. „Im Bereich Erfahrung ist Bayern sicher noch vor uns, aber wir sind näher herangekommen“, sagt Baldi. Während die Leistungen in der Hauptrunde zeitweise noch unter dem engen Spielplan litten, sind die Berliner pünktlich zum Saisonfinale in Topform. Die letzten elf Spiele haben sie gewonnen und das meist mit ihrem begeisternden, schnellen Stil. „Mit Ulm und Oldenburg hatten wir zuletzt Gegner, die ihre Stärken in der Offensive haben“, sagt Baldi. „Die Bayern sind ein ganz anderes Kaliber und zermürben dich mit ihrer Verteidigung.“

Beim Budget kann Alba Berlin nicht mithalten

Es wird für Alba auch ein Vorgeschmack auf die nahe Zukunft. Denn in der Euroleague geht es wöchentlich gegen Gegner mindestens dieses Kalibers. Die erste Teilnahme am größten europäischen Klubwettbewerb seit 2014/15 ist eine große Chance, aber auch eine Herausforderung. Mit ihrem Budget werden sie sich im unteren Bereich befinden, auch wenn es in der kommenden Saison deutlich steigen wird. Spitzenklubs wie Real Madrid geben dennoch drei oder viel Mal so viel Geld für ihr Personal aus. „Wir wollen uns in der Euroleague etablieren, das wird aber ein paar Jahre dauern und um das zu schaffen, müssen wir wettbewerbsfähig sein“, sagt Baldi. Zwar gibt es in der Euroleague deutlich höhere Prämien als im Eurocup, allein dadurch wird Alba die Lücke zu den großen Teams aber nicht schließen können.

„Wir werden unseren Weg weitergehen“, kündigt der Manager an. Die Berliner setzen also weiter auf entwicklungsfähige Spieler und wollen das aktuelle Team so weit wie möglich zusammenhalten. Ein paar neue Spieler werden sicherlich kommen, die Planungen für die kommende Spielzeit laufen bereits auf Hochtouren. Das gilt auch für die Trainerposition – Reneses’ Vertrag läuft am Saisonende aus. Alba würde ihn gerne verlängern, muss sich aber gedulden. Baldi sagt: „Aito entscheidet sich erst nach der Saison.“

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