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Im Jahr 2026 findet die WM erstmals in drei Ländern statt.

© Pavel Golovkin/AP/dpa

Fifa vergibt Turnier an USA, Mexiko und Kanada: Warum man sich auf die WM 2026 freuen kann

Zum Glück nicht noch ein Wüstenturnier. Dafür könnte die Fußball-WM 2026 etwas von dem reparieren, was Donald Trump gerade zerstört. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Friedhard Teuffel

Es ist nicht anstößig, sich auf die Fußball-WM 2026 zu freuen. Sie findet also in den USA, Mexiko und Kanada statt, als erstes Drei-Nationen-Turnier. Um mit dem einfachsten Grund anzufangen: Eine WM beim Gegenkandidaten Marokko wäre eine schlechte Wahl gewesen. Nach Katar 2022 braucht der Fußball kein weiteres Wüstenturnier. Vor allem nicht in einem Land, in dem Presse- und Versammlungsfreiheit nur eingeschränkt gelten und Homosexualität mit Gefängnis bedroht wird.

Ist deshalb umgekehrt die Entscheidung für den Dreierkandidaten eine gute Wahl? Sie könnte sich durchaus als solche herausstellen. Die Stadien werden ausreichend groß und sicher gut in Schuss sein, die Fußballkultur in den Ländern ist deutlich über der Grasnarbe. Und dass diese WM erstmals auf 48 Teilnehmer aufgebläht wird, das muss man nicht den Ausrichtern in die Schuhe schieben. Auf der anderen Seite kann selbst die Fifa nicht für alles etwas. Zum Beispiel nicht dafür, dass Donald Trump vor der Wahl fragte, warum die USA noch Länder unterstützen sollte, die anti-amerikanisch abstimmen und damit eine unangenehme politische Drohkulisse vor die Entscheidung stellte.

Aber, und gerade deshalb könnte sich die WM 2026 trotz der zu weiten Wege, trotz der zu großen Teilnehmerzahl, zu einem guten Turnier entwickeln: Es wird ein Weltereignis ohne Donald Trump sein, denn selbst bei einer Wiederwahl wäre er nur bis 2025 US-Präsident. Die WM könnte dann der große Auftakt sein, um die Mauer nach Mexiko wieder einzureißen und die Handelsbeziehungen zu Kanada auf eine neue Grundlage zu stellen. Dann muss nur noch anständiger Fußball gespielt werden.

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