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Immer für einen flotten Spruch gut: Jürgen Klopp

© dpa

FC Liverpool: Jürgen Klopps Luftschlösser

Liverpools Coach griff bei der Erklärung des FA-Cup-Ausscheidens tief in die Trickkiste. Und es gibt noch viel mehr kreative Ausreden. Eine Glosse.

Einen Titel konnte Jürgen Klopp in seinen gut drei Jahren beim FC Liverpool bisher noch nicht gewinnen. Dabei gibt es in England eigentlich genügend Wettbewerbe: Premier League, FA-Cup und League-Cup. Auch mit dem Titel im FA-Cup 2019 wird es nichts, am Montagabend schied Liverpool nach einem 1:2 in Wolverhampton aus. Und Klopp? Der nannte einen kuriosen Mitgrund für die Pokal-Schlappe: „Der Wind hat nicht geholfen. Die Spieler hatten Mühe, den Ball zu kontrollieren.“ Zur ganzen Wahrheit gehört aber, dass Klopp mit einer zusammengewürfelten B-Elf antrat und es in Wolverhampton mit nur lauen zwölf Kilometern pro Stunde „stürmte“. Aber die Sache mit dem Wind ist zu luftig, äh, lustig, als das man sie Klopp nicht durchgehen lassen möchte.

Da bleibt nur die Frage, welche Argumente die ausgebufften Fußballtrainer in Zukunft noch anbringen werden. Etwa bei fehlender Unterstützung der Fans: „Heute gab es nur Light-Beer im Stadion, da kann ja keine Stimmung entstehen!“ Oder wegen schlechter Infrastruktur: „Die Kabine war zu klein, wir sind dort kaum zur Entfaltung gekommen!“ Auch auf die unbefriedigenden gastronomischen Gegebenheiten könnten es die Trainer schieben. „Naja, du kickst was du isst. Und der Eintopf des Hotels war heute eine ganz, ganz dünne Leistung.“ Dass es Klopp mit dem Wind aber ernst meinen könnte, zeigt ein Blick ins Jahr 2017. Auch damals sei der ein Grund für das Aus gegen Southampton im League-Cup gewesen. Mehr Kreativität wäre da auf Dauer schon wünschenswert. Aber vielleicht weht bei der nächsten Niederlage ja gar kein Wind. Und dann heißt es: „Heute war echt die Luft raus.“

Louis Richter

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