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Hand in Hand. Die Profis des FC Bayern München sind auf der Suche nach ebenbürtigen Gegnern.

© Reuters

FC Bayern München nimmt FC Arsenal auseinander: Es geht kaum eindrucksvoller

Dem FC Bayern München gelingt ein Schützenfest gegen den Tabellenzweiten der reichsten Liga der Welt. Die Konkurrenz wird ihre Schlüsse ziehen - und Pep Guardiola weiter nach einem Gegner suchen, der seine Mannschaft wirklich fordert. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Sven Goldmann

Wie beim letzten Mal hat Olivier Giroud  ein denkwürdiges Tor erzielt, es war das schönste des Abends und hat am Ende doch niemanden interessiert. Ohnehin war es von wenig Belang, was der FC Arsenal da veranstaltete bei der höchsten Niederlage in seiner Champions-League-Geschichte. In der Verfassung von Mittwoch war diese Mannschaft kein angemessener Gegner für den FC Bayern München. Arsenals, nun ja, Abwehrchef Per Mertesacker sprach nach dem 1:5 seiner Mannschaft in München in einer Mischung aus Irritation, Hilflosigkeit und Bewunderung: „So wie die Bayern aufgetreten sind, konnten wir nicht dagegen halten."

So ungefähr geht es der Bundesliga schon seit längerem, und auch in der Champions League streuen der FC Bayern mit schöner Regelmäßigkeit Großartiges ein. Was aber sind schon Schützenfeste gegen Donezk oder Porto gegen die Demontage des Tabellenzweiten der reichsten Liga der Welt?  Ein eindrucksvolleres Ergebnis lässt sich schwerlich finden in den bislang 64 Spielen dieser Champions-League-Saison. 

Die Konkurrenz wird ihre Schlüsse ziehen

Die Konkurrenz in Barcelona, Madrid oder wird ihre Schlüsse daraus ziehen. Etwa, dass sich die Münchner Spielkunst noch ein Stückchen weiter entwickelt hat. Aber auch, dass diese Mannschaft nicht einmal an einem europäischen Festtag angemessen gefordert wird. 

Der Fan mag sich über Arsenals rätselhafte Herbstschwäche gefreut haben. Trainer Pep Guardiola könnte das anders sehen. Die Champions League wird nicht im Herbst gewonnen, und wie schwer der Nachteil der mangelnden Konkurrenzfähigkeit innerhalb der Bundesliga eigen kann, das haben die Bayern schon in den vergangenen beiden Jahren zu spüren bekommen.

Jedes Duell mit einem Gegner auf Augenhöhe hilft weiter.  Es sind Spiele gegen Mannschaften wie Arsenal, in denen die im Alltag unterforderten Bayern die Chance haben, weiter zu wachsen. Das war immerhin in Ansätzen so beim Hinspiel vor zwei Wochen in Highbury, aber von der damals demonstrierten Effizienz war Arsenal im Rückspiel weit entfernt.  

Gegen wen kann der FC Bayern seine wahre Stärke überprüfen, bevor es im Frühling ernst wird gegen Barça, Real oder PSG? Aus strategischer Sicht und jenseits aller Feierlaune war der Mittwoch auch eine verpasste Chance. 

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