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Stark dabei. Berlins Lasse Andersson (M) setzt sich gegen Uros Vilovski (l) und Oliver Jaros (r) von Gyöngyösi FKK durch. Foto: Andreas Gora/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© Andreas Gora/dpa

European League - die Füchse Berlin sind weiter: Klarer Sieg gegen Gyöngyös

Durch das 36:24 gegen Gyöngyös KK ziehen die Berliner in die Gruppenphase der European League ein.

Von Benjamin Apitius

Manchmal braucht es eben einen zweiten Anlauf. Tim Matthes hatte sich vor dem eigenen Tor den Handball geschnappt und sah in weiter Ferne das leere Tor des Gegners, der seinen Keeper für einen zusätzlichen Feldspieler herausgenommen hatte. Matthes warf – und verfehlte das Tor um wenige Zentimeter. Ein Stöhnen ging durch die Max-Schmeling-Halle. Einen Angriff des Gegners später wiederholte sich genau diese Szene. Dieses Mal landete der Weitwurf des jungen Linksaußen im Tor.

Es war ein wenig symptomatisch für das gesamte Spiel der Füchse Berlin am Dienstagabend. Der Bundesligist wurde seiner Favoritenrolle erst nach einer kleinen Anlaufzeit gerecht. Durch das 36:24 (17:12/Hinspiel: 25:23) gegen Gyöngyös KK zogen die Berliner am Ende aber äußerst souverän in die Gruppenphase der European League ein. In dem neu geschaffenen Wettbewerb, vormals EHF-Cup, werden am Donnerstag nun die vier Sechsergruppen ausgelost.

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Als zweimaliger Titelträger und möglicher Finalturnier-Gastgeber zählen die Füchse klar zu den Favoriten. Es wird wohl – wie bei allen anderen Mannschaften auch – vor allem darauf angekommen, wie verletzungsfrei die Mannschaft durch die vielen Spiele in dieser Saison kommt. Bei den Berlinern hatte das Pech schon vor Beginn dieser Spielzeit eingesetzt.

Gegen Gyöngyös fehlten der Mannschaft von Trainer Jaron Siewert erneut die sechs Spieler, die aufgrund von Verletzungen oder Trainingsrückständen schon im Hinspiel nicht zur Verfügung standen. Am Dienstag fehlten zudem Jakov Gojun, Simon Ernst und Tim Freihöfer. Der Kader wurde mit den beiden Nachwuchsspielern Matthes Langhoff und Robin Heinis aufgestockt.

Vor 500 Zuschauern, die weit verstreut im Unterring der Max-Schmeling-Halle saßen, ging es für den Gastgeber ins erste Pflicht-Heimspiel seit dem 9. März. Wie schon zuletzt beim Testspiel gegen Kiel trugen alle Zuschauer eine Maske und bewegten sich in einem Einbahnstraßensystem durch die Halle.

Erst Füchse-Neuzugang Lasse Andersson sorgte schließlich für die nötige Entspannung

Auf der Platte konnte davon erstmal keine Rede sein. Es ging rauf und runter. Eine Viertelstunde lang kämpften beide Mannschaften um die Führung, keine Seite konnte sich entscheidend absetzen (17./7:7). In den Gesichtern aller Spieler war zu diesem Zeitpunkt deutlich abzulesen, dass es auch die kommenden 43 Minuten für jeden von ihnen ein hartes Stück Arbeit werden könnte. 

Erst Füchse-Neuzugang Lasse Andersson sorgte schließlich für die nötige Entspannung aufseiten des Gastgebers. Drei Kracher des Dänen in Folge reichten, um sich erstmals und entscheidend einen größeren Vorsprung herauszuspielen (21./12:8). Bis zur Pause bauten die Berliner diesen Vorsprung bis auf fünf Tore aus und zogen nach dem Seitenwechsel schnell auf 23:13 (38.) davon. Der Wille der Ungarn war längst gebrochen und die zweite Hälfte wurde zu einem Schaulaufen der Füchse, bei dem auch Debütant Langhoff mit drei starken Treffern auf sich aufmerksam machte. Überhaupt reihte sich bis auf die Torhüter jeder Spieler der Füchse ein in die Torschützenliste. Erfolgreichste Werfer waren am Ende Hans Lindeberg (6), Paul Drux und Matthes (je 5).

Mit mehr Selbstbewusstsein hätten die Berliner nach der ersten bestandenen Pflichtaufgabe dieser Saison wohl kaum in den Bundesligastart am Samstag in Nordhorn gehen können.

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