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Trainer Pal Dardai (Mi.) und sein Team wollen ein letztes Mal in dieser Saison jubeln.

© dpa

Es geht gegen Hoffenheim um die Serie und TV-Geld: Für Hertha BSC gibt es im letzten Spiel noch einiges zu erledigen

Die Berliner haben mit der TSG eine Rechnung offen und sie wollen mit einem positiven Gefühl aus der Saison gehen.

Der Dienstagabend Mitte Januar hielt für Hertha BSC rein gar nichts Gutes parat: Es regnete, es war kalt, Stürmer Krzysztof Piatek verschoss früh einen Elfmeter, am Ende verloren die Berliner im Olympiastadion 0:3 gegen die TSG Hoffenheim. Einen Gegner, der in den Wochen zuvor nicht durch fußballerische Glanztaten aufgefallen war. Hertha beendete die Hinrunde auf Rang 14.

Vier Monate später ist Hertha einen Spieltag vor Saisonende immer noch 14., oder besser gesagt: wieder. Zwischendurch, bedingt durch die Quarantäne-Zwangspause, war es mal Rang 17. Aber dieser 14. Platz sieht jetzt – nicht nur wegen des besseren Wetters – so viel freundlicher aus als im Januar. Seit dem vergangenen Samstag hat Hertha die Zutrittskarte für die Saison 2021/22 in der Fußball-Bundesliga sicher.

Das durfte die Mannschaft kurz feiern. Unter der Woche wollte Trainer Pal Dardai jedoch keine Zweifel daran aufkommen lassen, dass das Saisonfinale bei der TSG Hoffenheim (Samstag 15.30 Uhr/Sky) wichtig ist: „Wir haben hart trainiert, auch Zweikämpfe. Damit wir nicht denken, wir sind im Urlaub.“

Dardai fallen einige Gründe ein, warum die letzte Dienstreise dieser Spielzeit kein lockerer Ausklang wird. „Es geht um sehr viel. Erst mal ist noch eine Rechnung offen“, sagt der Trainer. Bei der Heimniederlage im Januar war noch Vorgänger Bruno Labbadia im Amt. Trotzdem will Dardai das nun gegen Hoffenheim geradebiegen.

Nach unten kann Hertha in der Tabelle bei drei Punkten Vorsprung und dem deutlich besseren Torverhältnis als Arminia Bielefeld auf Platz 15 nichts mehr passieren. Nach oben ist im günstigsten Fall der Sprung auf Platz zwölf drin. Auf den ersten Blick spielt es nach dieser für Hertha extrem schwierigen Saison eine untergeordnete Rolle, ob es Rang 12, 13 oder 14 wird.

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Aber Dardai hat – trotz der durch Investor Lars Windhorst mittlerweile komfortablen finanziellen Situation – das große Ganze im Blick: „Jeder Platz, den man nach vorn marschiert, bringt mehr Geld.“ Dem Coach liegt stets auch der Nachwuchs sehr am Herzen: „Jeder Cent ist wichtig, auch für die Akademie.“

Ein Auswärtssieg könnte viel Geld bringen

Für die Verteilung der TV-Gelder gibt es ein Modell mit verschiedenen Säulen. Bei der Säule „Leistung“ spielt unter anderem eine Fünfjahreswertung eine wichtige Rolle. Laut „Kicker“ kann sich Hertha im letzten Spiel noch verbessern und würde dann 1,7 Millionen Euro mehr kassieren. Voraussetzung ist ein Auswärtssieg bei gleichzeitigen Niederlagen vom FSV Mainz 05 und dem FC Augsburg. Mainz spielt beim VfL Wolfsburg, Augsburg tritt bei den Bayern an.

Zudem ist da Herthas starke Serie von acht Spielen am Stück ohne Niederlage – es gab drei Siege sowie fünf Unentschieden. Ebenfalls bemerkenswert: Hertha kassierte in der Zeit lediglich fünf Gegentore. „Wenn du ungeschlagen in die Pause gehst, nimmst du das mit in die nächste Saison. Das ist positive Energie“, sagt Dardai.

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Verliert Hertha am Samstag nicht und bleibt er weiter Trainer der Profis, könnte der Ungar zum Start der neuen Spielzeit auf Rekordjagd gehen: 2004/05 blieb Hertha unter Falko Götz elf Mal nacheinander ungeschlagen.

Am späten Samstagnachmittag ist die Saison vorbei, auch das Quarantäne-Trainingslager geht zu Ende. Für Sonntag ist ein gemeinsames Frühstück geplant, danach haben die Spieler Urlaub.

Bei Dardai wird es noch dauern, bis es so weit ist. „Arne und ich arbeiten danach noch ein bisschen“, spricht er für sich und Sportdirektor Friedrich. Die passenden Stichworte für die freie Zeit hat er aber schon: Ungarn, Plattensee, schöner Wein, schönes Wetter. Doch zunächst gibt es noch einiges zu erledigen – etwa in Sinsheim.

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