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Gegen Bayer Uerdingen konnte Spandau 04 sich souverän mit 21:7 durchsetzen.

© Robert Monka

Erster Test für die Euro League: Die Wasserballerinnen von Spandau 04 gewinnen den Pokal

Spandau 04 hat im Pokalfinale gegen Bayer Uerdingen keine Probleme und siegt souverän. Jetzt wollen die Wasserballerinnen vor allem international auftrumpfen.

Belén Vosseberg riss die Arme nach oben und streckte den Pokal in die Luft. Dabei lief sie an ihren Teamkolleginnen entlang, die sich neben dem Schwimmbecken in einer Reihe aufgestellt hatten, und ließ sich von ihnen bejubeln. Zuvor hatte Spandaus Präsident Hagen Stamm ihnen die Trophäe überreicht, nachdem die Wasserballerinnen von Spandau 04 zum dritten Mal in Folge den Pokalwettbewerb der Frauen gewonnen hatten. Souverän setzten sie sich am Samstag in der Schöneberger Schwimmhalle mit 21:7 (5:2,5:3,6:0,5:2). gegen Bayer 08 Uerdingen durch.

„Wir sind mit einem neu formierten Team in das Turnier gestartet und das war für uns die erste Herausforderung. Deswegen war es ein besonders schönes Gefühl, dass wir unsere Leistung aus den letzten Jahren wieder abrufen konnten“, sagte Vosseberg, „so einen Titel zu gewinnen ist immer etwas ganz Besonderes.“

Spandau war als klarer Favorit in die Pokalendrunde gegangen, nicht zuletzt weil der Verein drei Spielerinnen vom größten Rivalen Bayer Uerdingen geholt hatte, darunter die Schwestern Gesa und Ira Deike. „Das mindert den Erfolg für uns aber nicht“, sagte Vosseberg, „das bedeutet uns genauso viel und es ist schön, dass einige Spielerinnen den ersten oder zweiten Pokaltitel holen konnten.“

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Gegen Bayer Uerdingen hatte Spandau keine Probleme zu bestehen. Obwohl die Berlinerinnen anfangs noch etwas hektisch im Angriff agierten, hatten sie bereits zur Halbzeit ein 10:5 erzielt. Besonders hervor tat sich Mariam Salloum, die gleich sechs Tore machte und zur besten Torschützin des Turniers gewählt wurde. Ein wenig Unmut herrschte auf Berliner Seite über die Entscheidungen des Schiedsrichters, sodass Trainer Marko Stamm im dritten Abschnitt für seinen Protest eine Gelbe Karte kassierte. „Es war eine unnötige Gelbe Karte im Nachhinein. Aber im Endeffekt ist es bei so einem Ergebnis auch wurscht. Und es ist nun einmal ein Finale, da sind die Emotionen groß.“

Neue Spielerinnen haben sich gut integriert

Mit der Leistung seines Teams ist Stamm, der nicht nur Trainer der Frauen, sondern außerdem Spieler des Männerteams ist, sehr zufrieden. „Wir haben wieder gezeigt, dass wir die Besten in Deutschland sind.“ Die neuen Spielerinnen hätten sich super eingelebt und sich menschlich toll integriert. „Es ist immer schwierig in so eine eingeschworene Gruppe zu kommen, aber sie haben sich wirklich sehr gut integriert und es macht Spaß mit ihnen zu arbeiten.“

Viel Zeit blieb Stamm am Samstag nicht, um mit den Spielerinnen beim Italiener um die Ecke den Sieg zu feiern. Für ihn ging es am Sonntag zum Super-Cup in Hannover, wo die Wasserfreunde sich mit 13:12 gegen Waspo Hannover durchsetzen konnten.

Schwierige Gruppe in der Euro League

Vosseberg, die auch in dieser Saison wieder Kapitänin ist, bezeichnete das Pokalspiel als „ersten Test“ für die Spiele in der Euro League, denn Spandau will in dieser Saison vor allem international auftrumpfen. „Wir haben nicht so viele offizielle Spiele, bevor wir im November international spielen, deshalb waren diese Spiele für uns extrem wichtig.“ Um auf europäischer Ebene Erfolg zu haben, müsse das Team noch an seiner Verteidigung arbeiten, sagte Vosseberg. Zufrieden ist sie hingegen mit dem Angriffsspiel. „Das haben wir sehr gut trainiert.“ Obwohl der Verein in dieser Saison viele Neuzugänge zu verzeichnen hatte, seien die Spielerinnen bereits gut zusammengewachsen. Dafür gab es sogar einen Teambuilding-Trip nach Leipzig.

Einfach wird es in Europa trotzdem nicht. Mit Teams wie Padova und Mataro haben die Wasserballerinnen eine schwierige Gruppe erwischt. Für Spandau ging es deshalb bereits am Sonntag wieder ins Wasser. In dieser Woche ist ein spanisches Team zu Besuch. Damit will Spandau sich auf die europäischen Gegner vorbereiten, bevor es dann im November richtig losgeht.

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