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Juves Sami Khedira ist in dieser Szene den Tick schneller als Fabian Johnson.

© dpa

Erster Punkt in der Champions League: Borussia Mönchengladbach spielt 0:0 bei Juventus Turin

Die Borussia aus Mönchengladbach zeigt sich auch international verbessert und holt beim letztjährigen Champions-League-Finalisten immerhin einen Punkt.

Sie wollen es genießen, betonen sie bei Borussia Mönchengladbach ja stets, jedes Champions League-Spiel aufs Neue, sich die Belohnung abholen für die herausragende vergangene Spielzeit, Erfahrungen sammeln – und dabei ja vielleicht sogar den ein oder anderen großen Namen aus Europa ärgern.

In dem ersten Gruppenspiel gegen Sevilla (0:3) war dies nicht gelungen, schon eher im zweiten gegen die Neureichen von Manchester City (1:2). Und am Mittwochabend vor 40 940 Zuschauern im ausverkauften Stadion von Juventus Turin konnte man dann schon beinahe von einem Achtungserfolg sprechen. Es sprang zwar kein Sieg dabei heraus und dieser wäre auch nicht verdient gewesen. Aber die Mannschaft von Trainer André Schubert hatte gegen den italienischen Champions-League-Finalisten aus dem Vorjahr über 90 Minuten einen anständigen Gegner abgegeben. Über das verdiente 0:0-Unentschieden konnte sich der Bundesligist, für den der dritte Platz in dieser äußerst schweren Gruppe in Reichweite bleibt, also sehr wohl freuen, der Italienische Meister hingegen wurde seinen Ansprüchen nicht gerecht, bleibt mit sieben Zählern aber Tabellenführer.

"Das ist ein gutes Gefühl, bei so einer Top-Mannschaft einen Punkt mitzunehmen", sagte Lars Stindl dem TV-Sender Sky. "Wir haben heute sensationell verteidigt." Auch Trainer André Schubert war "sehr zufrieden. Wir haben wenig klare Torchancen zugelassen. Am Ende haben wir uns den Punkt verdient".

Die Gladbacher, mit der gleichen Aufstellung wie beim furiosen 5:1 bei Eintracht Frankfurt, begannen die Begegnung abwartend. Sie überließen den Gastgebern den Taktstock und gaben anfänglich erst einmal eher den Spielzerstörer als den innovativen Underdog, den sie in Deutschland so gerne mimen. Die Italiener um ihren deutschen Regisseur Sami Kedhira konnten ihre Überlegenheit aber nicht konsequent genug ausspielen. Gefährliche Torraumszenen sprangen für Juve kaum heraus, es waren in der ersten Halbzeit vor allem Schüsse aus der Ferne, mit denen sie sich versuchten, die ihr Ziel aber meist zwischen den Zuschauern hinter dem Tor des Gladbacher Keepers Yann Sommer fanden.

Offensiv wurden die Gladbacher zu selten gefährlich

Allein der französische Künstler Paul Pogba sorgte im Spiel der Italiener immer wieder für die Farbtupfer. Dafür drohte der ehemalige FC-Bayern-Stürmer Mario Mandzukic in der Sturmspitze zu verhungern und beklagte sich bald über fehlende Anspiele.

Brenzlig wurde es für die Borussia nur in der 41. Minute. Verteidiger Alvaro Dominguez spielte seinem spanischen Landsmann Alvaro Morata den Ball völlig unbedrängt in den Fuß und konnte Turins Stürmer anschließend nur noch durch ein Foul stoppen. Zum Ärger der italienischen Fans sah Dominguez dafür aber nur die Gelbe statt Rote Karte. Pogba schoss den fälligen Freistoß bloß in die Mauer.

Die Mannschaft der Gladbacher stellte sich auch nach dem Seitenwechsel dem anmutigen Vortrag von Juve entschlossen entgegen. Bei aller Konzentration auf die Defensive blieb dem Bundesligisten aber kein Kopf mehr für die rauschhaften Angriffe, wie sie die Borussen zuletzt zu vier Bundesliga-Siegen in Folge geführt hatten. Turin machte aus seinen Vorteilen aber zu wenig. Das Spiel wurde immer schwächer, einige Juventus-Fans pfiffen sogar deshalb. Am Ende hatten die Gladbacher kaum noch Mühe, das 0:0 zu verteidigen. (Tsp/dpa)

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