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Andreas Neuendorf (dunkles Trikot, r.) gewann 1995 mit Leverkusen erst im Elfmeterschießen im Stendaler Stadion am Hölzchen.

© dpa

Erste Runde im DFB-Pokal: Vorfreude auf Hölzchen und Kaiserlinde

Weniger Sensationen als früher, dazu Amateurklubs, die nicht zu Hause spielen dürfen: Der DFB-Pokal hat sich verändert. Dennoch ist der Wettbewerb immer noch besonders. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Sebastian Schlichting

Das Donaustadion in Ulm steht endlich mal wieder im Blickpunkt. Oder das Stadion Holzhof in Pforzheim. Wenig Komfort, viel Geschichte, Fußball in einer Umgebung wie früher – und im besten Fall ein namhafter Gegner. Das sind die natürlichen Zutaten des DFB-Pokals. Die waren in Gefahr. Eine zum Glück nicht durchgeführte Reform sollte zukünftig die für Europa qualifizierten Klubs von der sommerlichen Pflichtaufgabe entbinden, die jetzt Pokalsieger Eintracht Frankfurt nach Ulm und Bayer Leverkusen nach Pforzheim führt.

In England steigen die Großen erst ein, wenn sich die meisten der Kleinen und Kleinsten der über 700 teilnehmenden Vereine längst in vielen Vorrunden gegenseitig aus dem Wettbewerb genommen haben. Dabei macht weiterhin die Ausgangslage Klein gegen Groß den Reiz aus. Obwohl Sensationen seltener geworden sind, weil die Profiklubs viel weiter weg sind vom Rest als früher.

Die Bayern im Kehdinger Stadion

Zurückdrehen lässt sich die Zeit auch im Pokal nicht. Bedauerlicher ist, wenn erneut einige Amateurvereine ihre Heimstätte aufgeben müssen. Sie können die hohen Auflagen seitens des Deutschen Fußball-Bundes nicht erfüllen. Einen anderen Weg geht der SV Drochtersen/Assel, der gegen den FC Bayern auf einen Umzug ins Stadion des FC St. Pauli – und damit viele Zuschauer – verzichtet und vor 7500 Zuschauern im aufgestockten Kehdinger Stadion antritt.

Und als kleiner Trost dafür, dass die Pulverwaldkampfbahn des TuS Erndtebrück (Umzug nach Siegen) oder die Sportanlage Rollsportstadion des BSC Hastedt (Umzug nach Bremen) nicht im Einsatz sind, seien allen Freunden des ursprünglichen Fußballs stellvertretend zwei Austragungsorte genannt, an denen der Pokalball rollt: Stadion am Hölzchen in Stendal, zu Gast ist Arminia Bielefeld. Und Waldstadion Kaiserlinde in Elversberg, der Gegner heißt VfL Wolfsburg.

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