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US-Open-Siegerin: Bianca Andreescu aus Kanada

© AFP/Elsa/Getty Images

Erste Grand-Slam-Siegerin aus Kanada: Andreescu gewinnt US Open gegen nervöse Williams

Serena Williams muss weiter auf ihren 24. Grand-Slam-Titel warten. Im Finale der US Open scheitert sie an Bianca Andreescu und ihren eigenen Nerven.

Nachdem sie die große Sensation gegen Serena Williams perfekt gemacht hatte, bekreuzigte sich Bianca Andreescu erst einmal und ließ sich dann ungläubig auf den hellblauen Centre Court im Arthur Ashe Stadium fallen. Durch ein 6:3, 7:5 im Finale der US Open von New York holte sich die erst 19 Jahre alte Kanadierin in ihrem ersten Grand-Slam-Finale gleich den Titel und zerstörte damit den Traum der 18 Jahre älteren Amerikanerin von ihrem 24. Triumph bei einem Grand-Slam-Turnier.

Damit hätte Williams den Rekord der Australierin Margaret Court eingestellt. Nun geht das Warten weiter. Seit sie 2018 nach der Geburt ihrer Tochter Olympia auf die Tennis-Tour zurückgekehrt ist, hat sie alle vier Grand-Slam-Endspiele verloren, die sie erreicht hatte. 2018 in Wimbledon gegen Angelique Kerber, 2018 in New York gegen Naomi Osaka und in diesem Jahr in Wimbledon gegen Simona Halep.

„Ich wünschte, ich hätte besser gespielt. Aber Bianca war heute einfach unglaublich und hat sich den Titel verdient“, sagte Williams, für die es nach der Niederlage im unrühmlichen Endspiel des vergangenen Jahres die nächste große Enttäuschung in New York war. Damals hatte sie mit Beleidigungen gegen den Schiedsrichter für einen Eklat gesorgt.

Williams ohne Rhytmus

Andreescu verwandelte nach 1:40 Stunden ihren dritten Matchball. Die Senkrechtstarterin ist damit die erste Kanadierin überhaupt, die ein Grand-Slam-Turnier gewinnen konnte. Vor ihr hatte lediglich Eugenie Bouchard 2014 in Wimbledon im Endspiel gestanden, dort aber gegen die Tschechin Petra Kvitova verloren. Andreescu bleibt zudem in diesem Jahr gegen Spielerinnen aus den Top Ten ungeschlagen. Nach den US Open wird sie selbst erstmals zu den besten zehn Spielerinnen der Welt gehören. Für Kanada war es der zweite große Sporterfolg in diesem Jahr. Zuvor hatten bereits die Basketballer der Toronto Raptors den Titel in der NBA gewonnen.

„Ich kann es gar nicht in Worte fassen, was es für mich bedeutet, hier zu stehen und gegen Serena, einen der größten Champions in unserem Sport, gewonnen zu haben“, sagte Andreescu, die für den größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere 3,85 Millionen Dollar Preisgeld kassierte.

Williams wirkte an diesem Abend ungewöhnlich nervös und kassierte nach zwei Doppelfehlern gleich das erste Break. Andreescu spielte dagegen unbekümmert auf. Schon beim Interview kurz vor ihrem ersten großen Endspiel hatte die Kanadierin gelöst gewirkt und gesagt, sie habe sich vorbereitet wie vor jedem anderen Spiel auch.

Und in der Tat schien Andreescu, die im vergangenen Jahr in New York noch in der Qualifikation gescheitert war, die Partie im mit 23.771 Zuschauern ausverkauften Arthur Ashe Stadium eher zu genießen denn als Belastung zu empfinden. Nach 42 Minuten holte sie sich den ersten Satz, auch weil Williams für sie ungewöhnliche 14 leichte Fehler unterliefen.

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Williams schien die Aussicht auf ihren 24. Grand-Slam-Titel eher zu lähmen als zu motivieren. Sie fand nie ihren Rhythmus. Auch im zweiten Satz gab sie sofort ihren Aufschlag ab, wieder durch einen Doppelfehler beim Breakball. Zwar schaffte sie dank eines Netzrollers prompt das Re-Break, doch selbst diese glückliche Fügung reichte an diesem aus Sicht der Amerikanerin so verkorksten Tag erst einmal nicht für die Wende. Stattdessen verlor sie gleich wieder ihren Aufschlag und Andreescu zog auf 5:1 davon.

Doch dann bekam es die Kanadierin mit den Nerven zu tun. Williams wehrte beim Stand von 1:5 einen Matchball ab und glich plötzlich zum 5:5 aus. Die Partie drohte zu kippen, aber dann fing sich Andreescu wieder und brachte den Sieg doch noch nach Hause. (dpa)

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