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Hand drauf: Für Rokas Giedraitis und Alba Berlin geht es in Bayreuth weiter.

© Andreas Gora/dpa

Erst Istanbul, dann Bayreuth: Alba Berlin macht es wie eine Drittklässlerin

103, 104, 105, 106, 107 – Alba Berlin kassiert zwar viele Punkte, ist aber ein unangenehmer Euroleague-Gegner geworden. In der Liga wartet Bayreuth.

Wenn Alba Berlin in dieser Euroleague-Saison auswärts antritt, dann hat das auch ein bisschen was von einer Drittklässlerin, die sich vorsichtig an den Zahlenstrahl über 100 heranwagt: 103 Punkte kassierten die Berliner in Barcelona, 104 in Tel Aviv, 105 bei Panathinaikos Athen, 106 bei Anadolu Istanbul und am selben Ort bei Fenerbahce waren es am Freitagabend natürlich 107. Nur der Auftritt bei Real Madrid fällt da mit 85 Zählern etwas aus der Reihe.

Natürlich sind das zu viele gegnerische Punkte, um bei den Topteams Europas zu bestehen. Doch dass es zu solchen High-Scoring-Games überhaupt erst kommt, liegt auch daran, dass sich die Berliner als unangenehmer Außenseiter in der Euroleague inzwischen einen Namen gemacht haben. Bei der 102:107-Niederlage gegen Fenerbahce zwangen die Berliner bereits zum dritten Mal in dieser Saison einen klaren Play-off-Kandidaten auswärts in die Verlängerung – da lassen sich viele Punkte kaum verhindern.

Alba Berlins Auswärtsspiele in der Euroleague

  • 02. Spieltag: Anadolu Istanbul – Alba Berlin 106:105 n.V.
  • 03. Spieltag: FC Barcelona – Alba Berlin 103:84
  • 06. Spieltag: Real Madrid – Alba Berlin 85:71
  • 07. Spieltag: Maccabi Tel Aviv – Alba Berlin 104:78
  • 08. Spieltag: Panathinaikos Athen – Alba Berlin 105:106 n.V.
  • 12. Spieltag: Fenerbahce Istanbul – Alba Berlin 107:102 n.V.

„Alba macht vielen Teams Probleme“, sagte Fenerbahces überragender Spielmacher Kostas Sloukas nach der Partie. „Wir wussten also, dass es ein schwieriges Spiel wird.“ Nachdem die Berliner zuletzt noch nach gar zweimaliger Verlängerung gegen Panathinaikos als Gewinner vom Parkett gingen, reichte es diesmal wie auch schon vor knapp zwei Monaten gegen Anadolu nicht für einen Sieg.

Inzwischen ziehen die Berliner jedoch auch in der Euroleague ungeachtet aller äußeren Umstände einfach ihr Ding durch. Wieder fehlten Alba gleich vier Spieler auf den großen Positionen, während bei Fenerbahce mit Nando De Colo und Nikola Kalinic zwei länger fehlende Spieler überraschend wieder auf dem Parkett standen. Auch die sehr kleinlich pfeifenden Schiedsrichter und die aufgebrachte Stimmung in der Arena brachten Alba nicht aus der Ruhe. Sogar ein mieses erstes Viertel, nach dem das Team von Trainer Aito Garcia Reneses bereits mit 14 Punkten zurücklag, verkrafteten die Berliner.

„Wir haben am Anfang schlecht gespielt, ohne Energie“, sagte Reneses. „Danach haben wir normal gespielt. Und wahrscheinlich ist das Spiel dadurch entschieden worden, dass Fenerbahce eine Menge Freiwürfe mit sehr guten Quoten geworfen hat.“ 28 von 31 Versuchen traf Fenerbahce an der Linie, Alba kam bei 28 Freiwürfen auf 22 Treffer.

Die nächsten Spiele von Alba Berlin

  • Sonntag, 08.12.: Bayreuth (A – BBL)
  • Donnerstag, 12.12.: Khimki Moskau (A – Euroleague)
  • Sonntag, 15.12.: Mitteldeutscher BC (H – Pokal)
  • Mittwoch, 18.12.: Bayern München (H – Euroleague)
  • Freitag, 20.12.: ASVEL Villeurbanne (A – Euroleague)

Kleinigkeiten, die Alba nach über einer Woche Pause gleich wieder ein hartes Spiel mit fünf Extraminuten bescherten. Kleinigkeiten, die Alba bereits am Sonntag (15 Uhr/Magentasport) wieder in den Knochen spüren könnte: Die Berliner reisten direkt aus Istanbul weiter nach Bayreuth, wo in der Bundesliga das nächste Spiel ansteht.

„Das wird sicher nicht einfach, denn die Bayreuther haben gerade einen Lauf“, sagt Aufbauspieler Jonas Mattisseck. Vier der letzten fünf Spiele haben die Franken in der Liga gewonnen. Mehr als 100 Punkte sind ihnen in dieser Saison jedoch noch nicht gelungen.

Leonard Brandbeck

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