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Wie geht's, wie steht's? Die Schweizer Justiz lässt Franz Beckenbauers Gesundheitszustand beurteilen.

© Andreas Gebert/dpa

Ermittlungen um die Vergabe der WM 2006: Schweizer Justiz lässt Beckenbauers Gesundheitszustand beurteilen

Kann das Strafverfahren gegen den 74-Jährigen fortgesetzt werden? Zuletzt hieß es, Beckenbauers Gesundheitszustand habe sich „massiv verschlechtert“.

Die Schweizer Justiz lässt in den Ermittlungen zur Affäre um die Fußball-WM 2006 ein Gutachten über den Gesundheitszustand von Franz Beckenbauer erstellen. Die Schweiz bat die Behörden in Beckenbauers Wahlheimat Österreich um Rechtshilfe, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten Beschluss des Schweizer Bundesstrafgerichts hervorgeht. Die Schweizer Bundesanwaltschaft will klären, ob das Strafverfahren gegen den 74-Jährigen fortgesetzt werden kann. Ein Experte soll innerhalb von drei Monaten ein medizinisches Gutachten erstellen.

In dem Verfahren geht es um dubiose Millionenzahlungen rund um die WM-Vergabe 2006. Die Schweizer Bundesanwaltschaft ermittelt seit 2015 gegen Beckenbauer, der damals Chef des Organisationskomitees war, die früheren Bosse des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Wolfgang Niersbach und Theo Zwanziger, sowie den ehemaligen Generalsekretär des Weltverbandes FIFA, den Schweizer Urs Linsi.

Sie wirft ihnen vor, „arglistig über den eigentlichen Zweck“ der Zahlung von 6,7 Millionen Euro getäuscht zu haben. Das Geld soll 2005 vom deutschen WM-Organisationskomitee über die Fifa mutmaßlich an den früheren Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus überwiesen worden sein. Das Darlehen soll zuvor Beckenbauer aufgenommen haben, danach soll das Geld nach Katar geflossen sein.

Im August entschied die Bundesanwaltschaft, Beckenbauers Verfahren abzutrennen. Der „Spiegel“ berichtete im Sommer, Beckenbauers Gesundheitszustand habe sich „massiv verschlechtert“ und sein Urteilsvermögen und sein Gedächtnis seien „sehr stark getrübt“. Die drei anderen Angeklagten legten vor dem Bundesstrafgericht Beschwerde gegen die Abtrennung des Verfahrens ein, scheiterten jedoch. (AFP)

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