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Schuss zum Sieg. Max Kruse erzielte in Bochum den einzigen Treffer.

© David Inderlied/dpa

Erfolgreicher Hinrundenabschluss beim VfL Bochum: Max Kruse schießt 1. FC Union zum Sieg

Im letzten Spiel eines extrem erfolgreichen und anstrengenden Jahres gewinnt der 1. FC Union Berlin schmeichelhaft 1:0 beim VfL Bochum.

Es gibt Tage, die vergisst man im Leben nie mehr. Weil sie so besonders sind. Weil man sie gemeinsam erlebt. Weil sich einzigartige Dinge ereignen. Für Max Kruse gab es solch einen Tag in dieser Woche. Am Samstag schoss der Stürmer des 1. FC Union ein Tor mit rechts. Per Direktabnahme. Voll in den Winkel. Sein Treffer mit dem schwächeren Fuß reichte den Köpenickern vor 13.799 Zuschauern im Ruhrstadion für einen 1:0 (1:0)-Sieg. Für die Berliner war es der ideale Abschluss einer starken Hinrunde mit 27 Punkten. "Bis vor einer Woche waren wir in drei Wettbewerben vertreten, als Union Berlin ist das eine herausragende Leistung", sagte Kruse. Dennoch war der Sieg in Bochum für den Stürmer sicher nur das zweitwichtigste Ereignis dieser Woche. Denn bei aller Bedeutung des Profifußballs: Seine Hochzeit am Donnerstag wird Kruse sicherlich noch etwas mehr bedeutet haben als sein schönes Tor.

Nachdem der 33-Jährige beim 0:0 gegen Freiburg am Mittwoch noch 90 Minuten auf der Bank verbracht hatte, rückte er in Bochum für Genki Haraguchi in die Startelf. Trainer Urs Fischer wählte also wieder die offensivere Formation mit drei gelernten Angreifern. Außerdem kehrte Marvin Friedrich nach seiner Erkrankung zurück und ersetzte Timo Baumgartl, Bastian Oczipka spielte für Niko Gießelmann.

Andreas Luthe, der insgesamt 15 Jahre beim VfL verbracht hatte, wurde im Ruhrstadion mit viel Applaus empfangen. Der Torwart stand dann schon nach wenigen Minuten im Mittelpunkt, als er außerhalb des Strafraums in seinen Mitspieler Paul Jaeckel und Bochums Christopher Antwi-Adjei hineinrauschte. Schiedsrichter Tobias Reichel erkannte darin aber keinen Regelverstoß.

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Wie erwartet entwickelte sich ein kampfbetontes Spiel, das vor allem von den Zweikämpfen lebte. Fußballerisch war es eher simpel, was beide Mannschaften vorhatten. Auf Bochumer Seite suchte oft schon Torwart Manuel Riemann den langen Ball auf Sebastian Polter, der erstmals gegen seine ehemaligen Berliner Kollegen spielte. Bei Union waren die Offensivbemühungen etwas ambitionierter, doch wirklich überzeugend waren die Kombinationen von Sheraldo Becker, Taiwo Awoniyi und Kruse anfangs auch nicht.

Doch manchmal braucht es keine ausgefeilten Spielzüge, dann reicht auch die individuelle Qualität. Nach einer Viertelstunde flankte Oczipka, Grischa Prömel legte per Kopf ab und Kruse schoss den Ball humorlos mit dem rechten Fuß aus 14 Metern in den linken Winkel. Das frühe 1:0 spielte den Berlinern in die Karten. Sie überließen dem Aufsteiger nun meist den Ball, standen hinten sicher und lauerten auf Umschaltchancen. Mit etwas mehr Präzision hätten sie die Begegnung schon in der ersten Hälfte entscheiden können, doch die Konter wurden unsauber ausgespielt. So blieb es bis zur Pause beim 1:0.

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Dass sie das Spiel ohne größere Probleme im Griff hatten, verursachte bei den Berlinern allerdings eine gefährliche Passivität. Zu Beginn der zweiten Hälfte überließen sie den Bochumern weiter die Initiative, büßten aber ihre defensive Sicherheit ein.

Konstantinos Stafylidis hatte mit einem tückischen Distanzschuss die erste Chance und Bochum war nun am Drücker. Nachdem Elvis Rexhbecaj erstaunlich unbedrängt Richtung Strafraum laufen und abschließen konnte, parierte Luthe mit Mühe – genau in die Mitte. Dort hätte Milos Pantovic ausgleichen müssen, schoss aber aus Nahdistanz über das Tor. In der Schlussphase machte es der Serbe besser, traf aber nur die Unterkante der Latte. So zitterte sich Union mit etwas Glück zum erfolgreichen Hinrundenabschluss. "Bei uns ist es leider immer so, dass wir gerade in der zweiten Halbzeit ein bisschen zu tief fallen und den Gegner ins Spiel kommen lassen", sagte Kruse. "Heute hat es gut geklappt und wir haben verdient gewonnen." (Tsp)

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