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Der Kreativdirektor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele, Kentaro Kobayashi (l.), ist einen Tag vor dem Event gefeuert worden.

© Reuters

Er soll Witze über den Holocaust gemacht haben: Direktor der Eröffnungsfeier einen Tag vor Olympia-Beginn gefeuert

Der künstlerische Leiter der Eröffnungsfeier ist vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio entlassen worden. Der Grund: Ein alter Sketch über den Holocaust.

Einen Tag vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Tokio ist deren künstlerischer Leiter gefeuert worden. Show-Direktor Kentaro Kobayashi stolperte über einen alten Sketch, in dem er sich über den Holocaust lustig gemacht hatte, wie die Organisatoren der Spiele am Donnerstag erklärten.

Es habe sich herausgestellt, dass Kobayashi bei einem früheren Auftritt Wörter genutzt habe, "die sich über eine tragische geschichtliche Tatsache lustig gemacht haben", sagte Olympia-Cheforganisatorin Seiko Hashimoto. Das Organisationskomitee habe deshalb entschieden, ihn von seinem Posten zu entbinden.

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Das gesamte aktuelle Programm der Eröffnung solle nun noch einmal genau überprüft werden, sagte OK-Geschäftsführer Toshiro Muto. Der Schritt ist ein weiterer Schlag für die Organisatoren der Olympischen Spiele, die wegen der Corona-Pandemie nahezu vollständig ohne Zuschauer stattfinden.

Es ist die jüngste in einer Reihe von Pannen. Anfang der Woche war einer der Komponisten für die Eröffnungsfeier, Keigo Oyamada, wegen Mobbens von behinderten Mitschülern während seiner Schulzeit zurückgetreten. Oyamada, der auch im Westen unter dem Namen Cornelius bekannt ist, entschuldigte sich daraufhin. Hashimoto bedauerte am Donnerstag, dass man zu lange gebraucht habe, um sich von Oyamada zu trennen.

Im Februar hatte der damalige Olympia-Cheforganisator Yoshiro Mori wegen frauenfeindlicher Äußerungen sein Amt niederlegen müssen. Im März musste der damalige Kreativdirektor für die Eröffnungs- und Abschlussfeier gehen, weil er geplant hatte, ein Plus-Size-Model als "Olympig" - olympisches Schwein - bei der Eröffnungsfeier ins Stadion einschweben zu lassen. (AFP, dpa)

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