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Fehlt nur noch der Schirm. Arsene Wenger steht bei Arsenal in der Kritik.

© AFP

Englische Klubs in der Champions League: Die abscheulich protzigste Liga der Welt schwächelt

Nach zwei Niederlagen in der Champions League steht der FC Arsenal mit Trainer Wenger unter Druck. Dabei sind die Londoner nicht der einzige Klub aus der Premier League mit Problemen in Europa.

Keinen Punkt, Gruppenletzter und jetzt auch noch zwei Spiele gegen den FC Bayern - der FC Arsenal taumelt dem ersten Vorrunden-Aus seiner Champions-League-Geschichte entgegen. Nur Arsène Wenger will davon nichts hören. „Das bringt uns in eine schlechte Lage, aber wir sind noch drin“, sagte der Trainer des englischen Fußball-Erstligisten nach der 2:3-Heimpleite gegen das zuvor in zwölf Spielen auf der Insel sieglose Team von Olympiakos Piräus trotzig. Im nächsten Spiel gegen die Münchner müsse es eben klappen.

Seinen Schützlingen fiel Optimismus indes schwer. „Wenn wir so spielen, ohne Konzentration und Disziplin, haben wir keine Chance“, sagte der eingewechselte Weltmeister Per Mertesacker, der nach einer Stunde die Chance zum Ausgleich vergeben hatte. Sein Kollege Mesut Özil war wenig sichtbar. „Ihr könnt Euch vorstellen, wie unsere Laune ist. Alle sind enttäuscht“, bekannte Mertesacker.

Wenger musste derweil Torwart David Ospina in Schutz nehmen, der kurz vor der Halbzeitpause ein Eigentor verschuldete. „Eine Farce“ sei es, dem Keeper die Schuld zu geben, wetterte der 65-Jährige. Der Coach verteidigte damit auch seine umstrittene Entscheidung, Ospina dem im Sommer verpflichteten tschechischen Nationaltorhüter Petr Cech vorzuziehen. Der Trainer musste am Mittwoch viel Kritik einstecken, schließlich läuft es international seit Jahren mau für seine Gunners - vergangenes Jahr waren sie im Achtelfinale gegen Monaco rausgeflogen.

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So schlecht wie dieses Jahr ist das Team noch nie in die Gruppenphase gestartet; die Londoner schenkten Olympiakos den ersten Sieg gegen ein englisches Team in ihrer Vereinsgeschichte. „Noch eine Horrorshow in der Champions League“, urteilte die „Daily Mail“.

Was ist los mit den englischen Klubs in Europa?

In dieser Drucksituation ein Sieg gegen den makellos in die Saison gestarteten FC Bayern mit Tormaschine Robert Lewandowski? Die Fans glauben nicht dran und twittern schon emsig unter dem Schlagwort #wengerout, Wenger raus, gegen den Franzosen, der die Londoner seit fast 20 Jahren führt. Dabei läuft es in der Liga eigentlich gar nicht schlecht, nach sieben Spieltagen hat Arsenal nur drei Punkte Rückstand auf Tabellenführer Manchester United.

Da sieht es für den Meister und Stadtrivalen Chelsea, Tabellenplatz 14, schon düsterer aus in der Premier League. Beim FC Porto konnten José Mourinho und sein Team am Dienstag auch kein Selbstvertrauen tanken, gegen seinen Ex-Klub musste der Portugiese ein 1:2 verdauen. Mit fünf Pflichtspiel-Niederlagen haben die „Blues“ in dieser Spielzeit schon eine mehr kassiert als in der gesamten Vorsaison. „Zwei lächerliche Fehler“ bei sonst solider Leistung seien Schuld, sagte Mourinho anschließend, ohne Namen zu nennen. Mit drei Punkten ist Chelsea aber in Gruppe G immerhin noch gut im Rennen.

Dennoch sorgen sich die Insel-Medien nach den Pleiten zum Auftakt des zweiten Gruppen-Spieltags schon grundsätzlich: Was ist los mit den englischen Klubs? Vielleicht sei das der Preis dafür, dass der Wettbewerb in der Premier League inzwischen so hart ist, mutmaßt die BBC - Chelsea und Co. müssten zu Hause ständig kämpfen und seien deshalb in Europa geschwächt. Der „Guardian“ dagegen lästert: „Veräppelt von Deutschland, geschröpft von Frankreich, das scheint derzeit die Rolle der abscheulich protzigsten Liga der Welt“. (dpa)

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