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Darf nur gegen Kämpfer jubeln, die nicht aus Israel kommen: Ali-Resa Karimi.

© dpa/Paul Buck

Eklat bei U-23-Ringer-WM: Wenn der eigene Trainer die Niederlage befiehlt

Der iranische Mitfavorit Ali-Resa Karimi musste das WM-Achtelfinale verlieren. Sein Coach wollte nicht, dass Karimi im Viertelfinale gegen einen Israeli kämpft.

Bei der U-23-Ringer-WM in Polen hat es erneut einen Eklat um die iranische Boykott-Politik gegen israelische Sportler gegeben. Der Freistil-Ringer Ali-Resa Karimi, einer der Favoriten auf die Goldmedaille, musste auf Anweisung seiner Trainer im Achtelfinale gegen den Russen Alichan Schabrailow verlieren, weil er sonst in der nächsten Runde gegen einen israelischen Gegner hätte antreten müssen.

„Ich hatte so hart trainiert und so fest an den WM-Titel geglaubt. Dann aber kamen die Anweisungen und es war wie ein Eimer kaltes Wasser auf all meine Träume“, sagte Karimi der Nachrichtenagentur ISNA am Dienstag. Für den 23-Jährigen ist es das zweite Mal, dass er wegen der iranischen Anti-Israel-Politik auf einen eventuellen WM-Titel verzichten musste. Nun fordert Karimi die vom iranischen Ringerverband vorgesehene WM-Prämie von 60 Goldmünzen (umgerechnet ungefähr 16 000 Euro) ein.

Im Iran dürfen Sportler wegen der politischen Feindschaft mit Israel und aus Solidarität mit Palästina nicht gegen israelische Athleten oder Mannschaften antreten. Diese Politik sorgt im Land immer wieder für heftige Diskussionen. Erst im August wurde der Kapitän der iranischen Fußballnationalmannschaft, Massoud Schojaei, vom Team ausgeschlossen und könnte nun sogar die WM 2018 in Russland verpassen. Schojaei hatte mit seinem Club Panionios Athen in der Europa League gegen Maccabi Tel Aviv gespielt. (dpa)

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