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Abgeklatscht. Deutschlands Torschütze Yasin Ehliz freut sich über sein Tor.

© dpa

Eishockey-Länderspiel in Berlin: Deutschland schlägt Slowenien nach Penaltyschießen 4:3

Im ersten Eishockey-Länderspiel in Berlin seit 2003 setzt sich Deutschland mit 4:3 nach Penaltyschießen gegen Slowenien durch. Bei der WM in Tschechien geht für beide Teams wohl nur darum, nicht abzusteigen.

Im letzten Test vor einem großen Turnier geht es normalerweise nur noch um das Finetuning. Anders bei der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft, die am Mittwoch drei Tage vor ihrem ersten Spiel bei der WM in Tschechien im Wellblechpalast gegen Slowenien spielte. Es war das erste Länderspiel seit 2003 in Berlin, es endete vor 4060 Zuschauern wenig aufschlussreich, aber immerhin mit einem 4:3 nach Penaltyschießen (0:1, 2:1, 1:1/1:0) -Sieg.

Dass Deutschland mit besonderen Ambitionen nach Prag reist, davon ist angesichts der Absagenflut der vergangenen Wochen ohnehin nicht auszugehen. Für das Not-Team von Pat Cortina dürfte es aller Voraussicht nach nur um den Klassenerhalt gehen. Das wurde auch im Test gegen die Slowenen deutlich. Die deutsche Auswahl ist dank des Hinzustoßens der Meisterspieler von den Adler Mannheim zwar etwas tiefer aufgestellt, sie wirkt aber immer noch wie Projekt im Entwicklungsstadium.

Ex-Eisbären-Coach Jeff Tomlinson kam als DEB-Assistenztrainer zurück nach Berlin

Gegen Slowenien wurde das nach guter Anfangsphase deutlich. Ein Tor gelang den Deutschen trotz ordentlicher Chancen zu Beginn nicht, stattdessen gingen die Gäste durch Klemen Pretnar in Führung. Der Gegentreffer lähmte das deutsche Team, es dauerte bis Mitte des zweiten Drittels, bis es sich davon einigermaßen erholte. Hier waren es Michael Wolf und Yasin Ehliz, die das Spiel drehten. Slowenien gelang allerdings wenig später durch Anze Kopitar der Ausgleich. Der Stürmer vom NHL-Team Los Angeles Kings ist der große Star der Mannschaft, die ansonsten eher biederes Mittelmaß im Welteishockey darstellt. Ähnlich wie für Deutschland dürfte es auch für Slowenien bei der WM nur um den Verbleib unter den besten 16 Teams gehen.

Kopitar konnte allerdings nicht verhindern, dass die DEB-Auswahl im letzten Drittel durch Patrick Hager wieder in Führung ging. Aber am 3:3 seines Teams durch Ziga Pance war Kopitar dann als Passgeber wieder entscheidend beteiligt. Dass es letztlich im beinahe endlosen Penaltyschießen dank Kai Hospelt zum vierten Sieg im neunten WM-Vorbereitungsspiel für Deutschland reichte, war am Ende durchaus ein wenig glücklich, aber zumindest das gezeigte Engagement der Mannschaft gefiel den Fans im Wellblechpalast. Nun müssen Cortina und sein Trainerteam um Ex-Eisbären-Coach Jeff Tomlinson nur noch entscheiden, wen sie mit nach Tschechien nehmen. Es könnte durchaus sein, dass es zum Beispiel für Jens Baxmann noch eng wird. Der Verteidiger ist der letzte verbliebene Eisbären-Spieler im vorläufigen WM-Kader - und gilt als Wackelkandidat.

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