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Eisbären-Goalie Marvin Cüpper sah bei zwei der drei Gegentore nicht glücklich aus.

© Imago

Eisbären verpassen Sieg und Tabellenführung: Tränen am Anfang und am Ende

Erst fließen bei Billy Flynn während seiner Verabschiedung Tränen, dann müssen auch die Eisbären weinen: Nach zwischenzeitlichem 2:0 gegen Düsseldorf heißt es am Ende noch 2:3.

Sven Ziegler lächelte gequält. Der Stürmer der Eisbären hatte am Samstagnachmittag im Spiel gegen die Düsseldorfer EG endlich sein erstes Saisontor erzielt und kommentierte es mit dem einfachen Satz: „Das wurde auch Zeit.“ Doch obwohl es der Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 war, sollte es am Ende keine Punkte für die Berliner geben. Vor 14.200 Zuschauern in der erneut ausverkauften Arena am Ostbahnhof drehten die Gäste das Spiel und siegten noch mit 3:2 (0:2, 1:0, 2:0). „Im ersten Drittel hatte die DEG überhaupt nichts vom Spiel, aber dann haben wir irgendwie den Faden verloren“, sagte Ziegler. Und Trainer Uwe Krupp meinte: „Düsseldorf hat zu Beginn des zweiten Drittels zugelegt und körperlich mehr investiert. Wir hatten danach schon noch unsere Chancen, aber wenn du die nicht nutzt, wird es gefährlich.“

Dabei hatte der Spieltag in Berlin schon mit Tränen begonnen. Der Grund war allerdings ein feierlicher. Die Eisbären nahmen Abschied von einer ihrer prägenden Figuren. Billy Flynn, einst Trainer, später Geschäftsführer und der Mann für die Sponsorenakquise, wurde vor dem ersten Bully mit einer kleinen Zeremonie auf dem Eis gewürdigt. Auf dem Videowürfel wurden Botschaften von alten Weggefährten Flynns eingespielt, in der Kurve dankten die Fans ihrem Billy. Und der 67-Jährige Bostoner selbst sprach den einen logischen Satz: „Ich bin ein Eisbär.“

Sean Backman wurde gegen die Bande gecheckt und revanchierte sich

Aber schon während seiner Ansprache gab es unschöne Begleitumstände, denn die rund 800 mitgereisten DEG-Fans interessierten sich nicht weiter für Billy Flynn und sangen einfach über seine Worte hinweg. Das erboste wiederum die Eisbären- Anhänger, die nun ihrerseits mit Pfiffen reagierten. Und derart unfein ging es anschließend auch auf dem Eis weiter. Die Eisbären waren dabei zunächst klar besser. Marcel Noebels brachte sie in Front, Ziegler erhöhte und nach dem ersten Abschnitt sprach angesichts von 17:4-Torschüssen alles für einen Eisbären–Sieg.

Doch das Bild änderte sich im zweiten Abschnitt, auch weil Sean Backman sich zu einem Revanchefoul hinreißen ließ und dafür insgesamt zwölf Minuten auf die Strafbank musste. Die Düsseldorfer erzielten durch den Ex-Berliner Spencer Machacek den Anschluss und schafften letztlich durch zwei Tore von John Henrion und Manuel Strodel im letzten Drittel sogar noch den durchaus überraschenden Auswärtssieg. Das war für die Eisbären doppelt bitter, denn weil München im parallelen Spitzenspiel Nürnberg mit 3:2 nach Verlängerung bezwang, hätten den Berlinern zwei eigene Punkte zur Tabellenführung gereicht. Die muss nun warten, aber was nicht ist, kann ja im neuen Jahr noch werden.

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