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Der Kopf bleibt oben. Auch wenn so eine Niederlage wie am Sonntag in Wolfsburg schon schmerzt.

© Imgao

Eisbären verlieren 4:7 in Wolfsburg: Tabellenführung weg, Zuversicht bleibt

Warum die Eisbären nach zwei Niederlagen und zwölf Gegentoren in den beiden Spielen des Wochenendes nicht irritiert sein sollten.

Hohe Niederlagen in Wolfsburg hat es für die Eisbären Berlin in der Vergangenheit schon häufiger gegeben. 2013 beispielsweise verlor das Team unter dem damaligen Trainer Jeff Tomlinson 0:8 bei den Grizzlys, vor ein paar Monaten im Februar setzte es ein ebenfalls heftiges 1:7. Auch am Sonntag deutete sich eine kräftige Abreibung für das Team von Uwe Krupp an. Früh lagen die Gäste 0:3 zurück, nach zwei Dritteln stand es 2:6. Doch in den letzten 20 Spielminuten untermauerten die Eisbären die These, dass sie in dieser Saison aus anderem Holz geschnitzt sind. Zwei Tore gelangen ihnen noch, mit denen sie den Gegner noch einmal mächtig ins Schwitzen bringen konnten. Am Ende reichte es zwar nicht mehr für Punkte, das 4:7 (2:3, 0:3, 2:1) kann aber zumindest moralisch noch wertvoll werden, auch wenn durch den Sieg des EHC München parallel gegen Straubing die Tabellenführung erst einmal wieder futsch ist.

Dass die Eisbären nun durchgereicht werden, ist dennoch nicht zu erwarten. Zu stabil präsentiert sich die Mannschaft in dieser Spielzeit. An diesem Wochenende hat das Team zwar gleich zwölf Gegentore geschluckt, aber in einer langen Saison mit meist drei Spielen in der Woche sind Rückschläge normal. Zumal die Berliner gerade defensiv aktuell personell ein paar Probleme haben. Stammtorwart Petri Vehanen fehlt seit ein paar Tagen, stand in Wolfsburg aber schon wieder im Kader. Dazu fehlen mit Danny Richmond und Frank Hördler gestandene Abwehrspieler. Ihr Fehlen kann die Mannschaft dann doch nicht immer kompensieren. Und die Deutsche Eishockey- Liga (DEL) ist dann doch zu ausgeglichen, um schwächere Leistungen einfach so zu verzeihen.

Wichtig sind Trainer Krupp die Play-offs und nicht der aktuelle Tabellenstand

Trotzdem sind die Eisbären auf einem guten Weg. Wie die Mannschaft in Wolfsburg auch nach einem schier aussichtslosen Rückstand noch einmal alles in die Waagschale warf, war durchaus imponierend. Nach jetzt 33 Spielen haben sie bereits 67 Punkte auf dem Konto und damit nur einen Zähler weniger als nach 52 Partien in der gesamten Vorsaison. Das Team ist in einem bemerkenswerten Fitnesszustand, es spielt mit Tempo und Leidenschaft. Vergessen ist das oft behäbige Eishockey aus der vergangenen Spielzeit, auch mental sind die Berliner Profis auf einem ganz anderen Level.

Ob das zur Meisterschaft reicht oder zumindest zu Platz eins unter dem Weihnachtsbaum? „Das interessiert mich im Moment nicht. Wichtig ist die Form in den Play-offs“, sagt Trainer Krupp. Lange oben stehen und dann früh ausscheiden, dass kennt der Coach. Vor zwei Jahren passierte ihm das schon einmal in Berlin. Deswegen wird er seine Mannschaft wegen einer guten Vorrunde nicht vorzeitig in den Himmel heben. Zumal es auch für den Coach um eine Menge geht. Krupp will endlich seinen ersten Meistertitel als Trainer gewinnen. Dabei hilft ihm eine gute Hauptrunde nur bedingt, deshalb misst er ihr nicht zu viel Bedeutung bei.

Am Dienstag geht es für die Eisbären weiter, dann folgt das nächste Spitzenspiel gegen Nürnberg. Es ist eine weitere Bestandsaufnahme auf dem Weg zu höheren Weihen. Doch die werden nicht im Dezember 2017, sondern fünf Monate später vergeben.

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