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Mathias Niederberger blieb auch in dieser Szene gegen die früheren Eisbären-Stürmer Louis-Marc Aubry Sieger.

© Imago

Eisbären-Torwart Mathias Niederberger: Dafür spielt er Eishockey

Knappe Siege sind für Mathias Niederberger am schönsten und für so ein 1:0 wie am Freitag gegen Ingolstadt haben die Eisbären ihn schließlich auch geholt.

Es gibt schönere Spiele als das der Eisbären am Freitagabend gegen den ERC Ingolstadt. Trotzdem äußerte sich Mathias Niederberger nach dem 1:0-Sieg der Berliner für seine Verhältnisse geradezu euphorisch: „Dafür spiele ich Eishockey. Das macht mir am meisten Spaß“, sagte der Torhüter ein paar Minuten nach dem Ende der hart umkämpften Partie. Schon auf dem Eis hatte er nach der Schlusssirene die Arme in die Luft gestreckt und mit der Mannschaft gefeiert.

Die offiziell zugelassenen 17 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof waren sich darüber einig, dass das zweite Duell mit Ingolstadt binnen 48 Stunden das mit Abstand lauteste und giftigste Spiel der bisherigen Saison für die Eisbären war. Mark Olver sprach anschließend von einem Duell mit „Play-off-Charakter“ und gab zu, dass sich so ein 1:0 manchmal sogar besser anfühlen kann als ein 8:1.

Der Sieg der Berliner war vor allem der enormen Einsatzbereitschaft aller Spieler geschuldet und natürlich dem Mann zwischen den Pfosten: „Unser Torwartspiel war spektakulär, Mathias Niederberger hat eine herausragende Partie gezeigt“, sagte Olver. Zum vierten Mal in dieser Saison blieb der Eisbären-Goalie ohne Gegentor, insgesamt ist ihm das in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) jetzt schon 20 Mal geglückt.

Dass er für seine Leistungen viel Lob bekommt, ist normal. Ein guter Torwart ist im Eishockey viel wert und steht nach Spielen wie jenem am Freitag naturgemäß im Fokus. Andererseits wurde Niederberger genau deswegen verpflichtet, der 28-Jährige hat seit dem Karriere-Ende von Petri Vehanen der nicht immer stabilen Defensive der Berliner wieder Halt gegeben.

Seine Rolle als Nummer eins ist unumstritten, die Verteidiger können sich auf den gebürtigen Düsseldorfer fast immer verlassen. Vor allem, wenn es so eng zugeht wie gegen Ingolstadt.

Für Niederberger war es der 20. Shutout in der Deutschen Eishockey-Liga

Dass die Eisbären mit ihrer herausragenden Offensive viele Tore erzielen können, haben sie in dieser Saison oft genug gezeigt. Dass sie aber auch Spiele vor allem dank einer konzentrierten Abwehrarbeit für sich entscheiden können, ist auf dem Weg zum Titel eine wichtige Erkenntnis. „Der Sieg ist gut für das Selbstbewusstsein, das können wir mit in den Zug nehmen“, sagte Mark Olver.

Allerdings hatte der leidenschaftliche Kampf auch seinen Preis, denn nicht alle Spieler werden an diesem Sonntag im Auswärtsspiel bei den Straubing Tigers (14.30 Uhr/Magentasport) mit in die Bahn Richtung Niederbayern steigen.

Sebastian Streu fällt gegen Straubing und auch für das folgende Spiel in Nürnberg am Montag aus, nachdem der Ingolstädter Brandon Defazio ihn mit einem Ellbogenschlag gegen den Kopf kurzzeitig ausgeknockt hatte. Siegtorschütze Ryan McKiernan rächte diese Aktion umgehend und erhielt deswegen eine Spieldauerstrafe. Er kann in Straubing allerdings wieder mitwirken. Dafür ist der Einsatz von Kristopher Foucault fraglich. Immerhin reist der zuletzt verletzte PC Labrie wieder mit der Mannschaft und könnte vielleicht sein Comeback geben.

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Mark Olver sieht die Personalsituation durchaus pragmatisch: „Verletzungen gehören leider zum Spiel“, sagte der Stürmer und ergänzte: „Wir haben aber eine gute Tiefe im Kader und jeder springt ein, wenn er gebraucht wird.“ Mathias Niederberger machte sich da am Freitagabend schon mehr sorgen, denn „wir sind auf jeden angewiesen“.

Im Falle des Torhüters gilt das natürlich auch für seinen Back-up Tobias Ancicka. Angesichts der dichten Folge von Spielen in den kommenden Wochen wird Ancicka seine Einsätze bekommen. Wenn nicht schon am Sonntag in Straubing, dann sehr wahrscheinlich am Montag in Nürnberg. Bisher war auf die Nummer zwei der Eisbären in dieser Saison meist Verlass. Auch das spricht für das Team.

Schön spielen und gewinnen, wenn alles von selbst läuft, mag angenehm sein. In Erinnerung bleiben im Leben aber oft genug die schwer erarbeiteten Siege. Auch in dieser Hinsicht sind die Eisbären inzwischen gut aufgestellt.

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