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Louis-Marc Aubry (Bildmitte) erzielte in Mannheim den Siegtreffer zum 2:1 - auf kuriose Art und Weise.

© Imago

Eisbären-Stürmer Louis-Marc Aubry: Zwei Wege sind keiner zu viel

Louis-Marc Aubry spielt heute mit den Eisbären gegen Krefeld. Der Stürmer kommt nach seiner Verletzungspause immer besser in Form.

Louis-Marc Aubry schmunzelt. Ja, die Sache mit dem Meisterschaftsring ist irgendwie komisch gelaufen. „Ich weiß nicht, ob ich noch einen bekomme“, erzählt der Stürmer der Eisbären Berlin. Bevor er Anfang Februar nach Deutschland wechselte, spielte der 25-jährige Kanadier noch eine halbe Saison für die Grand Rapids Griffins in der American Hockey League (AHL). Das Team aus Michigan holte später den Titel und der geht in Nordamerika in der Regel mit einem fetten Glitzerring für die Spieler einher. „Ich habe dort noch fast 40 Spiele bestritten und damit schon meinen Teil beigetragen. Immerhin waren wir Erster als ich das Team verlassen habe“, sagt Aubry. Andererseits: „Das ist Vergangenheit. Wenn ich noch einen Ring bekomme, wäre das schön. Wenn nicht, ist das auch nicht weiter wild.“

Tatsächlich wird es keine nachträgliche Auszeichnung mehr geben. Ein Sprecher der Griffins teilte dem Tagesspiegel auf Anfrage mit, dass "nur Spieler, die während der Play-offs zu unserem Kader gehört haben", auch einen Ring erhalten hätten.

Pech für Aubry, aber vielleicht holt er sich ja in dieser Saison das, was ihm in der vergangenen verwehrt geblieben ist. Zwar gibt es in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) offiziell keine Meisterringe, aber Eisbären-Eigentümer Philip Anschutz hat bei vergangenen Titelgewinnen seines Teams schon mal selbst derartige Schmuckstücke für seine Angestellten anfertigen lassen.

Sein Tor zum 1:1 gegen Ingolstadt wurde zum Tor der Woche gewählt

Natürlich müssen die Eisbären dafür erst einmal Meister werden, im Moment sind sie auf einem guten Weg – auch dank Louis-Marc Aubry. Nach seiner Fingerfrakur, die ihn einen Monat lang zum Zuschauen zwang, war er zuletzt einer der auffälligsten Spieler beim Tabellenführer. „Er kommt nach seiner Verletzung immer besser auf Touren“, lobt Trainer Uwe Krupp. Zuletzt erzielte Aubry zwei spektakuläre Treffer. Sein 1:1 im Liegen gegen Ingolstadt wurde zum Tor der Woche in der DEL gekürt und das siegbringende 2:1 am Sonntag in Mannheim war ein Beweis dafür, dass Aubry nicht nur groß und stark ist, sondern auch schlau spielt. Aus der Ecke schoss er einfach mal Richtung Adler-Gehäuse und von einem Mannheimer prallte der Puck über die Linie ins Netz. „Wenn du immer alles gibst, passieren eben auch gute Sachen. Grundsätzlich konzentriere ich mich aber darauf, dem Team zu helfen“, sagt Aubry.

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Das tut er auf ganz unterschiedliche Weise. „Louis bringt eine gute Mischung aus Offensiv- und Defensivqualitäten ein. Er kann Tore machen, aber auch einfach mal die Topreihe des Gegners ausschalten“, sagt Uwe Krupp. Gerade als Mittelstürmer bilde er „eine wichtige Achse“ bei den Eisbären. Deswegen vergleicht ihn sein Trainer auch mit Mark Olver und James Sheppard.

Aubry selbst fühlt sich wohl als „Zwei-Wege-Stürmer“ und seine Entscheidung, die in Nordamerika ins Stocken geratene Karriere bei den Eisbären wieder ins Rollen zu bringen, hat er nicht bereut. „Der Wechsel war definitiv eine gute Entscheidung. Zuletzt hatte ich in Grand Rapids nicht mehr so viel gespielt, hier in Berlin bin ich ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Das macht mich froh“, sagt Aubry.

Was seine Ziele angeht, redet er auch nicht lange drumherum. „Definitiv möchte ich Meister mit den Eisbären werden. Wir haben eine gute Mannschaft beisammen.“ Aubry könnte sich auch vorstellen, länger in Berlin zu bleiben. „Ich denke zwar nur von Saison zu Saison, aber mir gefällt es hier schon ziemlich gut.“ So gut, dass er nicht mal den Meisterschaftsring aus Grand Rapids vermisst.

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