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Hoher Nostalgiefaktor, hohe Niederlage. Die Eisbären hatten im K.o-Spiel gegen Skelleftea in der CHL-Saison 15/16 keine Chance und verloren im Wellblechpalast 2:5.

© Jörg Leopold

Eisbären nach dem 2:5 in der CHL: Constantin Braun: "Wir rechnen uns noch etwas aus!"

Die Eisbären wollen die Champions League noch nicht abhaken. Sehr, sehr mutig nach einem 2:5 im Hinspiel gegen den schwedischen Vizemeister.

Was vor allem stimmte war der Nostalgie-Faktor. Der harte Kern der Eisbären-Fans hatte am Dienstagabend seinen Feierabend im Wellblechpalast und feierte singend – mal das Team, später auch sich selbst. Es war eben nichts zu holen für die überforderten Eisbären, das 2:5 gegen den AIK Skelleftea war ein deutlicher Beleg dafür. Die Berliner drohen in der Champions Hockey League (CHL) bereits im Achtelfinale zu scheitern, mit ihnen wird auch der letzte Vertreter der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) im Wettbewerb ausscheiden. Auch wenn das die Berliner Spieler erstaunlicherweise am Dienstagabend nach dem Spiel ganz anders sahen.

Abseits der Eisfläche waren die Eisbären nämlich dann sehr gut in Form. Constantin Braun sagte: „Die Schweden waren einfach effizienter und hatten ein paar Lucky Bounces.“ Da bemühte der Berliner Verteidiger ein Idiom aus der Eishockeyfachsprache, die nun mal durchsetzt ist mit Anglizismen verschiedenen Grades. Es sollte wohl heißen, das Scheibenglück lag bei Skelleftea. Kernig klar fügte Braun hinzu: „Es war ein Spiel auf Augenhöhe.“ Eine Einschätzung, die in der Familie Braun wohl Konsens ist, denn Angreifer Laurin Braun äußerte sich ähnlich wie sein großer Bruder. Er sagte: „Das  Ergebnis spiegelt das Spiel nicht wieder.“

Bruder Constantin versprach auch: „Wir fahren nicht zum Sightseeing nach Schweden. Wir rechnen uns noch etwas aus.“ Für das Rückspiel am kommenden Dienstag schickte Laurin Braun dann auch noch eine interessante Kampfansage nach Skelleftea. „Wenn wir erst mal 2:0 in Führung liegen, möchte ich mal sehen, wer dann nicht nervös wird.“

Für das Rückspiel versprechen die Braun-Brüder viel

Das könnte in der Tat interessant werden, zumal die Schweden beim Spiel im Wellblechpalast so etwas wie das gespielte Gegenteil von Nervosität waren. Ihr Trainer Hans Wallson sagte nach dem Spiel im Fernsehinterview: „Wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen trotz der Atmosphäre und verdient gewonnen.“

Immerhin, Uwe Krupp bot wohl auch eine realistische Einschätzung der Gesamtlage Eisbären und CHL. Der Berliner Trainer sagte: „Uns hat die Effizienz gefehlt, aber wir haben kein schlechtes Spiel gemacht. Solche Spiele gegen solche Gegner helfen uns.“ In jedem Fall passt das Resultat zu den Ergebnissen, die die DEL-Klubs auch im  zweiten Jahr in der CHL abliefern. Die Spitzenteams der Liga können mit den schwedischen und finnischen Klubs nicht mithalten. Das haben sie allerdings mit denen aus Österreich, der Schweiz und zum Teil auch Tschechien gemeinsam – auch wenn der HC Davos, Sparta Prag und der HC Litvinov bislang noch gut im Rennen liegen, spätestens im Halbfinale dürfte Schluss sein.  Mit Schweden oder Finnland kann eben nur auf Augenhöhe konkurrieren, wer Eishockey als Volkssport hat. 

Doch was wäre, wenn die Eisbären das Wunder noch schaffen würden? In der Runde zuvor kamen gegen Stavanger nur gut 4000 Zuschauer in die Arena am Ostbahnhof, bitter für einen Klub, der in der Liga seit dem Umzug in die Arena in Friedrichshain immer bislang vor fünfstelligen Kulissen gespielt hat. Aber der Welli ist eben vor allem noch Folklore für den harten Fankern, am Dienstag war die alte Halle nicht einmal ausverkauft – trotz sehr moderater Eintrittspreise.

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