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Läuft. Ex-Eisbär Mulock (Mi.) im Kreis der Straubinger Kollegen.

© Armin Weigel/dpa

Eisbären-Gegner Straubing Tigers: Kleine Stadt, großes Eishockey

Die Straubing Tigers spielen eine erstaunlich gute Saison. Doch die Eisbären Berlin wittern im Heimspiel am Freitag ihre Chance.

In Straubing ist die Welt überschaubar. Die niederbayrische Kleinstadt hält alljährlich ihr Gäubodenfest ab, eines der größten Volksfeste im weißblauen Bundesland. Seit 2017 schmückt sich Straubing wegen einer Außenstelle der TU München mit dem Titel „Universitätsstadt“. Und die ist auch Heimat des Stadions am Pulverturm und da spielt der bekannteste Sportklub der Stadt, die Straubing Tigers.

Seit dem Jahr 2006 kurvt der Klub aus dem kleinsten Standort der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) erstklassig über das Eis, oft mehr schlecht als recht. Das beste Ergebnis war eine Halbfinalteilnahme im Jahr 2012, bis heute überhaupt nur die dritte Teilnahme an den Play-offs (die Pre-Play-offs nicht eingerechnet). Damals scheiterten die Tigers an den Eisbären aus Berlin, die später Meister wurden. Am Freitag sind sie nun in Berlin zu Gast (19.30 Uhr, Arena am Ostbahnhof und live im Blog bei Tagesspiegel.de) und acht Jahre später sind die Vorzeichen vor dem Spiel tabellarisch so wie selten: Straubing steuert als Tabellendritter Richtung Play-offs, die Berliner sind als Verfolger auf Rang vier. So gesehen sind die Tigers Favorit, was allerdings eine gewagte Behauptung ist – nicht nur, weil die Berliner schon zwei von drei Spielen in der Saison gegen Straubing gewonnen haben und jüngst besser disponiert waren als ihr Gegner.

Nur noch sieben Punkte trennen beide Mannschaften

Nur noch sieben Punkte trennen beide Mannschaften. Jonas Müller von den Eisbären sagt dann auch, er sei „vielleicht ein bisschen überrascht“ über den Umstand, dass Straubing nach 41 Spieltagen weit oben steht. „Aber die hatten ja schon mal so eine Saison, in der sie gut gestartet sind, dann aber ein bisschen abfielen.“ Ein Sieg gegen die Bayern sei wichtig, schließlich klebe Bremerhaven auf Rang fünf richtig hintendran, findet Müller. „Die wollen wir hinter uns lassen, damit wir in jedem Falle die Top vier erreichen und das Heimrecht in der ersten Play-off-Runde haben.“

Die Stärke der Straubinger ist ihre Ausgeglichenheit auf hohem Niveau. Mit Sebastian Vogl und Jeff Zatkoff haben sie zwei Torhüter im Aufgebot, die bis dato auf die Minute genau gleich viel gespielt haben. Sie haben dann zwar mit den Kanadiern Mike Connolly und Jeremy Williams zwei Angreifer im Team, die wie Verteidiger Frederik Eriksson aus Schweden wissen, wo das Tor des Gegners steht. Aber auch die Spieler dahinter können sich sehen lassen – so zum Beispiel Ex-Eisbär Sven Ziegler, der gemessen an seiner Zeit in Berlin erstaunlich gut dabei ist.

Auch der andere ehemalige Eisbär, T.J. Mulock spielt mit fast 35 Jahren eine ordentliche Saison. Dazu kommt, dass die Straubinger im Dezember mit dem – wohl bald ehemaligen – Nationalspieler Felix Schütz einen Stürmer gewannen, der unter normalen Umständen kaum in ihr Gehaltsgefüge passt. Aber Schütz hatte sich in Straubing fit gehalten und sich beim Warten auf ein Engagement in der ersten schwedischen Liga wohl verpokert, nun darf er (in Erding geboren) unweit der Heimat spielen und macht das bisher gut, mit 13 Scorerpunkten in 18 Spielen.

Am Sonntag folgt gegen Ingolstadt das nächste wichtige Spiel für die Eisbären

Die Eisbären dürfen nach dem Spiel gegen Straubing übrigens in Berlin bleiben, am Sonntag folgt dort das nächste Heimspiel. Dann gegen ein Team aus Bayern – das aus einer bayrischen Stadt kommt, die vor allem wegen einer Automarke bekannt ist. Der Gründer einer Elektrofachhandelkette kommt auch dort her, wie auch der ERC Ingolstadt. Was in diesem Fall zusammengehört, denn Leopold Stiefel, auch lange für die CSU im Stadtrat, mischt beim ERC Ingolstadt noch im Hintergrund mit. Ingolstadt (Platz sechs) ist aktuell genau wie Straubing ein direkter Konkurrent für die Berliner im Kampf um einen guten Platz hinsichtlich der Play-offs, womit das kommenden Wochenende ein ganz Wichtiges für die Eisbären ist. J. Leopold/C. Vetter

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