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Durchsetzungsstark. Die Eisbären um Brendan Ranford gewannen auch gegen Düsseldorf.

© Imago

Eisbären Berlin: Platz eins nur bei den Zuschauern

Die Eisbären beenden die Hauptrunde mit dem 2:0 gegen die DEG als Neunter und treffen nun auf Straubing.

Die Eisbären sind auch in dieser Saison wieder spitze in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) – zumindest in Sachen Zuschauerzuspruch. Zum Hauptrundenabschluss am Sonntagnachmittag war die Arena am Ostbahnhof mit 14 200 Besuchern wie schon am Freitag beim 5:4 gegen Köln ausverkauft. Damit konnten die Berliner den Saisonschnitt noch auf 12 025 Fans pro Heimspiel steigern und Platz eins in dieser Statistik behaupten. Sportlich sind die Eisbären allerdings nur Neunter nach den 52 Spielen der Hauptrunde, gegen die Düsseldorfer EG gab es zum Abschluss ein 2:0 (0:0, 1:0, 1:0), beide Treffer erzielte der überragende Louis-Marc Aubry. In den Pre-Play-offs treffen die Berliner ab Mittwoch auf die Straubing Tigers.

Auch am Sonntagnachmittag war die Stimmung in der Arena wieder ausgelassen, nur kurz vor Beginn gab es ein paar Pfiffe der Fans. Wie üblich musste die Stéphane Richer über sich ergehen lassen. Der Sportdirektor und Interimscoach ist trotz klarer Leistungssteigerung der Mannschaft in den letzten Wochen bei den Anhängern als Verantwortlicher für die lange Zeit enttäuschenden Vorstellungen ausgemacht worden. Fehler bei der Besetzung des Trainerpostens und der Kaderzusammenstellung musste Richer zuletzt wiederholt eingestehen, jetzt arbeitet er an Korrekturen. Ob die in dieser Saison noch greifen, ist die spannende Frage für die kommenden Play-offs.

Eisbären nicht so spektakulär wie gegen Köln

Dass die Eisbären so schlecht nicht aufgestellt sind, zeigten sie auch am Sonntag gegen die DEG. Zwar verlief das Spiel längst nicht so spektakulär wie das am Freitag gegen Köln, die Fans hatten dennoch ihren Spaß. Das war in dieser Saison längst nicht immer der Fall, mit 40 Punkten und 14 Siegen fiel die Heimbilanz so schlecht aus wie noch nie, seit in der Liga im aktuellen Modus mit 14 Mannschaften und einer Doppelrunde gespielt wird. Dass die Zuschauer dennoch in die Arena strömen, zeigt, dass Eishockey in Friedrichshain längst zum Event geworden ist.

Dazu trägt auch das Programm in der Arena bei. Vor dem Spiel gibt es Feuerwerk, ein bisschen Ost-Retro mit dem Eisbären-Song der Puhdys und in den Drittelpausen folgen gesponserte Fanspiele, die der allgemeinen Belustigung dienen. Da ist zuweilen gar nicht mehr so wichtig, was sportlich passiert – das nächste Spiel kommt bestimmt und schließlich gibt es ja noch Play-offs, wo nach sechs Monaten Saison wieder alles bei null losgeht. Und dass man eine Spielzeit trotz schwacher Hauptrunde noch retten kann, wissen auch die Profis.

Erst vor zwei Jahren erlebten die Eisbären eine vergleichbare Situation und schafften es von Platz acht bis ins Halbfinale. Womöglich lässt sich das in den nächsten Wochen tatsächlich wiederholen. Richer sagte nach dem Spiel gegen Düsseldorf: „Wir müssen den Schwung in die Pre-Play-offs mitnehmen. Ab heute gilt die Konzentration Straubing.“

Ausblick auf die Playoffs gegen die Straubing Tigers

Der letzte Spieltag in der DEL verlief noch einmal dramatisch. Die Straubing Tigers, die eigentlich noch auf Platz sechs vorrücken wollten, verloren das direkte Duell beim ERC Ingolstadt 4:6. Und weil zeitgleich die Pinguins Bremerhaven bei Meister München 4:1 gewannen, holten sie die drei Punkte und fünf Tore Rückstand auf Straubing noch auf. Damit sind die Tigers nun der Gegner der Eisbären in den Pre-Play-offs.

Die Qualifikationsrunde für das Viertelfinale beginnt am Mittwoch mit einem Spiel in Niederbayern, Freitag haben die Eisbären dann Heimrecht, ein mögliches Entscheidungsspiel würde am kommenden Sonntag wieder in Straubing stattfinden. Gegen das Team von Trainer Tom Pokel haben die Berliner in dieser Saison nur eines von vier Spielen gewinnen können. Sollten sich die Eisbären in den Pre-Play-offs durchsetzen, wartet entweder Meister München oder Hauptrundensieger Mannheim.

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