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Zurück auf dem Eis. Florian Busch soll den Eisbären im Saison-Endspurt helfen.

© Imago

Eisbären Berlin: Florian Busch gibt gegen Nürnberg Comeback

Die Eisbären gehen mit neuem Optimismus in die acht verbleibenden Saisonspiele in der DEL. Ein Grund dafür ist das Comeback von Florian Busch, der am Freitag gegen Nürnberg erstmals in diesem Jahr auf dem Eis stehen soll.

Eisbären-Angreifer Florian Busch freut sich ganz besonders auf das bevorstehende Heimspiel am Freitag gegen die Nürnberg Ice Tigers (19.30 Uhr, Arena am Ostbahnhof). Immerhin wird es sein erstes Spiel in diesem Jahr sein. Am 28. Dezember stand der 29-Jährige zuletzt für den Deutschen Meister auf dem Eis, dann setzte ihn eine ebenso unangenehme wie langwierige Darmentzündung für Wochen außer Gefecht. „Das waren für mich ziemlich langweilige Monate“, sagt er. Der ohnehin schon schmale Stürmer verlor währenddessen mehrere Kilogramm Gewicht. Mit Schrecken erinnert er sich an sein erstes Training, als er nach der langen Pause noch geschwächt wieder auf Schlittschuhen stand: „Das war ganz schlimm, mir kam es vor, als sei ich seit vier Jahren nicht mehr auf dem Eis gewesen“, sagt er. Wie ein „Häufchen Elend“ habe er sich da gefühlt. Doch mittlerweile ist Busch fast der Alte: „Nach ein paar Trainingseinheiten ging es wieder besser. Ich fühle mich schon viel wohler, stärker und fitter“. Ob er wieder sein altes Gewicht erreicht habe, mag er nicht verraten: „Das ist mein Geheimnis. Aber ich esse immer ganz brav – und viel“, sagt er lächelnd.

Nicht nur seine Verdauungsbeschwerden haben ihm in den vergangenen Wochen zu schaffen gemacht. Er litt auch auf vor dem Fernseher, wenn seine Mannschaft spielte: „Ich habe mir das natürlich angesehen, bin aber kein guter Zuschauer. Ich bin dann nervöser, als wenn ich selbst spielen würde“, sagt er. Doch daran war nicht zu denken, und so musste er aus der Ferne zusehen, wie die Eisbären zwischenzeitlich nach einer Niederlagenserie aus den Pre-Play-off-Rängen der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) rutschten. „Das war eine harte Zeit“, sagt Busch, „aber wir müssen daraus das Positive mitnehmen.“ Ganz wichtig sei, dass die letzten beiden Spiele vor der Länderspielpause gewonnen wurden.

Nun kann Busch selbst daran mitwirken, diese kleine Erfolgsserie fortzusetzen. In welcher Rolle er das am Freitag tun wird, weiß allerdings im Moment noch nicht einmal sein Trainer Jeff Tomlinson. In den vergangenen Jahren war Busch als Flügelstürmer fester Bestandteil der eingespielten Angriffsreihe mit Darin Olver und Barry Tallackson gewesen, wo er sich nun aber gegen Nürnberg wiederfinden wird, hängt von der aktuellen Personalsituation ab. Am Donnerstag fehlte der erkältete Mittelstürmer Daniel Weiß beim Training, Verteidiger Casey Borer stand zwar auf dem Eis, absolvierte aufgrund von Kniebeschwerden aber nicht das volle Programm. Beide könnten am Freitag ausfallen – und Tomlinson denkt darüber nach, Busch bei seiner Rückkehr eine ungewohnte Aufgabe zu übertragen: „Wir haben das Glück, dass er alles spielen kann“, sagt der Trainer, „wir werden kurzfristig entscheiden, wo er spielen wird. Das kann in der Mitte sein, wenn Weiß ausfällt, oder sogar in der Verteidigung.“ Tomlinson sieht kein großes Risiko darin, den etatmäßigen Angreifer gegebenenfalls in der Abwehr einzusetzen: „Busch hat in der Vergangenheit schon bewiesen, dass er dort spielen kann. Daher wäre er eine gute Option.“

Personelle Alternativen in der Defensive braucht der Trainer gerade besonders dringend: Sollte Borer nicht rechtzeitig fit werden, würde neben den beiden verletzten Nationalspielern Jens Baxmann und Frank Hördler bereits der dritte Stammverteidiger ausfallen. Und gerade vor dem eigenen Tor dürften die Eisbären am Freitagabend gefordert werden. „Die Nürnberger sind eine der offensiv gefährlichsten Mannschaften der Liga“, sagt Tomlinson über das Team, das er in der vergangenen Saison noch selbst trainierte, „sie besitzen vier starke Blöcke, die alle torgefährlich sind.“ Die in den Griff zu bekommen, sei eine besondere Herausforderung. Gerade die Abwehrarbeit hat er daher in den vergangenen Tagen gezielt trainieren lassen: „Die beiden wichtigsten Dinge waren unser Forechecking, das wir unbedingt verbessern müssen, und unser Spiel in der defensiven Zone“, sagt er.

Noch gibt es bei den Eisbären also einiges zu tun. Trotzdem geht die Mannschaft zuversichtlich in die verbleibenden acht Saisonspiele, in denen es darum gehen wird, zumindest Platz zehn und die damit verbundene Teilnahme an den Pre-Play-offs zu sichern. „Panik wäre fehl am Platz“, sagt Rückkehrer Busch, „wir bleiben ruhig, arbeiten hart, versuchen unser Bestes, und dann schauen wir mal, was am Ende dabei herauskommt.“ Persönlich freut er sich auf die Herausforderung: „Ich bin da ganz positiv gestimmt“, sagt Busch.

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