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Vor dem Sturz in die Bande. Der Berliner Routinier Mark Bell (vorn).

© imago/Buthmann

Eisbären Berlin: Die Sturmreihen werden immer dünner

Vor dem Spiel gegen die Düsseldorfer EG fallen bei den Eisbären Berlin fünf Angreifer aus. Neu im Lazarett der Berliner: Mark Bell.

Der Sieg in München war für die Eisbären eine Genugtuung, auch wenn sich ihr Trainer Jeff Tomlinson nach dem Spiel mit seinem Kollegen Don Jackson einen Wettbewerb im Austauschen von harmlosen Nettigkeiten lieferte. Kostprobe Tomlinson: „Die Jungs haben gut gekämpft gegen ein schnelles, starkes Team.“ Natürlich war es mehr, Tomlinson und die Eisbären hatten ihrem Ex-Chef Jackson mit dem 3:1-Sieg eine derbe Niederlage verpasst.

Während sich bei RB München nach drei Niederlagen in Folge der gute Saisonstart in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) relativiert, sieht es in Berlin nach sechs Spielen mit zwölf Punkten sehr ordentlich aus. An sich ist der Schwung von München eine gute Ausgangsposition, um am Sonntag im Heimspiel gegen die Düsseldorfer EG (14.30 Uhr) in der Arena am Ostbahnhof ein paar Tore nachzulegen – nur, wer soll sie schießen? In München verletzte sich Mark Bell am Knie, als er in die Bande krachte – Angreifer Nummer fünf fällt aus.

Der DEL-Rekordmeister  muss bereits auf Florian Busch (Schultereckgelenksprengung), Laurin Braun (Schlüsselbeinfraktur), Jonas Schlenker (Gehirnerschütterung) und Vincent Schlenker (Rückenprobleme) verzichten. In München begannen die Eisbären mit elf Stürmern und beendeten das Spiel mit zehn Stürmern. Wobei sich der junge Berliner Sven Ziegler auch noch mit einem Tor profilieren konnte. Doch so langsam geht das an die Substanz, findet Tomlinson. Die Berliner Situation ist aber keine ungewöhnliche, auch wenn es gewöhnlich ist, dass Eishockeytrainer sich beklagen, wenn sie ihrer Meinung nach zu viele Verletzte haben.

Der Berliner Sportmediziner Thorsten Dolla, früher Teamarzt beim ehemaligen DEL-Klub Berlin Capitals, sagt: „In Kontaktsportarten ist es völlig normal, dass man durch die Saison weg eine bestimmte Anzahl an Verletzten hat. Ein zu 100 Prozent gesunder Kader, das ist im Eishockey oder Fußball die Ausnahme.“ Prinzipiell sei die Qualität der Verletzung zu beachten. Muskelverletzungen könnten auch durch falsches Training entstehen, Überlastungsverletzungen durch Überbeanspruchung – das allerdings dürfte bei den Eisbären noch nicht das Problem sein, es könnte allerdings beim weiteren Zusammenschrumpfen der Abteilung Angriff ein Problem werden.

Insofern ist es in der DEL ratsam, einen Kader zu haben, der quantitativ und qualitativ Ausfälle kompensieren kann – im Angriff konnten das die Eisbären bislang. In der Defensive sähe es da wohl enger aus, Tomlinson hat zurzeit nur sechs erstklassige Verteidiger zur Verfügung.

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