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Die Eisbären vor ihrer Kurve im Angriff. Die Anfeuerung half, zumindest einen Punkt mit nach Berlin zu nehmen.

© Jörg Leopold

Update

Eisbären Berlin: Berliner Fans punkten beim 3:4 in Wolfsburg

Beim 3:4 nach Verlängerung in Wolfsburg überzeugen die vielen mitgereisten Anhänger der Berliner. Am Ende eines intensiven Spiels dürfen sie sich zumindest über einen Punkt - und viel Lob des gegnerischen Trainers freuen.

Pavel Gross war voll des Lobes. Nicht unbedingt für seinen EHC Wolfsburg, der gerade die Eisbären Berlin in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) 4:3 (0:1,2:1,1:1/1:0) nach Verlängerung besiegt hatte. Der Wolfsburger Cheftrainer meinte die gegnerischen Fans. „Ich bekomme immer ein Gänsehautgefühl, wenn wir vor so einem Publikum spielen. Das haben wir hier ja nicht so oft“, sagte Gross. Rund 1500 Eisbären-Anhänger hatten sich am Sonntag auf den kurzen Weg nach Niedersachsen gemacht, um ihre Lieblinge anzufeuern. So wie praktisch bei jedem Auswärtsspiel beim EHC Wolfsburg in der jüngeren Vergangenheit. „Diese Fans aus Berlin, das ist Leidenschaft pur. Da bekommt das Spiel eine ganz andere Dimension. Hut ab vor den Berlinern“, schwärmte Gross noch weiter.

Die Stimmung in der Halle unter den insgesamt 3393 Zuschauern passte zu einem Spiel, das zwar kein hochklassiges Eishockey bot, dafür aber sehr intensiv geführt wurde. Schon vor dem ersten Bully war die Atmosphäre aufgeladen. Dafür sorgten zunächst vor allem die Gäste-Fans, die ihren Block hinter dem Tor dicht an dicht bevölkerten und deshalb sangen: „Wir brauchen Platz, wir sind zu viel.“ Raum auf dem Eis gab es anschließend im ersten Drittel auch für die Akteure beider Mannschaften nicht viel, es entwickelte sich ein zerfahrenes Duell mit vielen Abspielfehlern.

Mitten des ersten Drittels gelang es zunächst den Gastgebern, etwas Ordnung in ihr Spiel zu bringen. Immer wieder scheiterten die Wolfsburger Stürmer in dieser Drangphase aber an Eisbären-Torwart Petri Vehanen. Die Berliner hingegen kamen kaum einmal gefährlich vor das gegnerische Tor – und gingen dennoch in Führung. Nach einem haarsträubenden Fehlpass der Gastgeber in der eigenen Zone traf Sven Ziegler nach präziser Vorarbeit von Barry Tallackson in der 19. Minute zur überraschenden Führung für die Eisbären.

"Wolfsburg hatte immer eine Antwort. Das war schon frustrierend", sagte Jeff Tomlinson

Entsprechend gut gelaunt waren die Fans der Gäste nach dem ersten Drittel, denn zuletzt zählte Wolfsburg nicht unbedingt zu den Lieblingsgegnern der Eisbären. Vor genau einem Jahr blamierte sich der Rekordmeister gar mit 0:8 in Wolfsburg. Diesmal gerieten die Eisbären nicht in Gefahr, sich derart abschießen zu lassen. Auch weil die Wolfsburger derzeit nicht die Form haben, die sich ihr Trainer wünschen würde. Wie Jeff Tomlinson auf Berliner Seite fehlen auch Pavel Gross einige Leistungsträger verletzt. Dennoch kamen die Wolfsburger kurz nach Beginn des zweiten Drittels durch Aleksander Polaczek zum Ausgleich. Danach ging es munter hin und her. Die Eisbären gingen in Überzahl durch Tallackson wieder in Führung, Brent Aubin glich wenig später aus. Das gleiche Bild bot sich auch im dritten Drittel. Zunächst wurde ein Treffer durch Ziegler von den Schiedsrichtern wegen Torraumabseits nicht gegeben, kurz danach traf der 20-Jährige dann aber doch zum zweiten Mal. Gerrit Fauser gelang nur 75 Sekunden später das 3:3 für die Gastgeber.

„Wolfsburg hatte immer eine Antwort. Das war schon frustrierend“, sagte Jeff Tomlinson nach dem Spiel. In der hektischen Schlussphase sicherte seine Mannschaft immerhin den einen Punkt, mit einem Sieg sollte es aber an diesem Tag nichts werden. In der Verlängerung erzielte Jeffrey Likens in Überzahl den 4:3-Siegtreffer für Wolfsburg. Doch obwohl die Anhänger der Eisbären letztlich eine Niederlage miterlebten, bleibt ihnen immer noch das Lob vom gegnerischen Trainer.

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