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Igor Vori hat in der vergangenen Woche bei den Füchsen einen Vertrag bis zum Ende der Saison unterschrieben.

© IMAGO/Eibner

„Ein Kämpfer und Gewinner”: In Mannheim kommt es auf Füchse-Neuzugang Igor Vori an

Der Endspurt bei den Füchsen Berlin hat es in sich. Vor allem Neuzugang Igor Vori ist am Sonntag bei den Rhein-Neckar Löwen gleich wieder gefordert

Es ist ein Endspurt für die Füchse, der es in sich hat. In nur fünf Tagen stehen drei wichtige Auswärtsspiele auf dem Programm. Mannheim, Nantes, Bergischer HC – nirgends wird es einfach. Wie wichtig die Partien sind, zeigt allein schon die Tatsache, dass die Berliner erstmals in ihrer Vereinsgeschichte ein eigenes Flugzeug gemietet haben, um die Reise für die Spieler so unbeschwert wie möglich zu gestalten.

Das kommt auch Neuverpflichtung Igor Vori entgegen. Der 41 Jahre alte Kreisläufer, der erst am Dienstag seinen Vertrag beim Verein bis zum Ende der Saison unterschrieben hat, wird in der kommende Woche besonders auf seine Regeneration achten müssen. „Gerade ist es gut, aber wer weiß, wie es weitergeht”, hatte der gebürtige Kroate bereits nach seinem ersten Spiel gegen Lemgo gesagt. Aus dem Aprilscherz, für den er das Angebot von Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar erst gehalten hatte, war ganz schnell ernst geworden.

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Fast von einem Tag auf den anderen war er nicht mehr in seiner Heimat Zagreb, sondern fand sich in der Bundesliga wieder, wo er zuletzt vor neun Jahren für den HSV Hamburg aufgelaufen war. „Ich war vor dem Spiel so nervös wie ein kleines Kind”, gab der kroatische Rekordnationalspieler zu und war nach dem 29:24-Erfolg umso glücklicher. In seinen insgesamt 16 Minuten Einsatzzeit lieferte die neue Nummer neun dabei sogar gleich in seiner ersten Aktion eine Traumvorlage für seinen Nebenmann Paul Drux. Außerdem holte er einen Strafwurf heraus und brachte seine Physis in Angriff wie Abwehr erfolgreich ein. „Das lief schon ganz gut, trotzdem merke ich, dass ich nicht bei einhundert Prozent bin”, sagte Vori, dem die Anstrengung kaum anzusehen war. „Aber es ist etwas wie im Casino. Wenn man da im ersten Versuch gewinnt, wie wahrscheinlich ist es, dass man erneut Glück hat?”

Er kann uns mit seiner Erfahrung helfen”

Von außen betrachtet, stapelt Vori reichlich tief. Dass er in seiner Freizeit immer noch gelegentlich Handball spielt, zweimal die Woche zum Fußball geht und zudem regelmäßig Lauf- und Krafttraining betreibt, hat ihm ohne Zweifel gutgetan. „Er sieht jetzt besser aus als zu seiner aktiven Zeit”, findet sein Landsmann Marko Kopljar. Und Kopljar muss es wissen. Er hat mit Vori in Zagreb, Paris und in der Nationalmannschaft jahrelang zusammengespielt. „Da waren wir schon fast zu viel zusammen”, scherzt der 36-Jährige. Er weiß allerdings, worauf er bei seinem alten Freund setzen kann: „Er kann uns mit seiner Erfahrung helfen. Er ist ein toller Typ, ein Kämpfer, ein Gewinner.”

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Diese Attribute wird Vori auch am Sonntag bei den Rhein-Neckar-Löwen (16.05 Uhr/live bei Sky) einbringen müssen. Die Mannheimer, die sich unter ihrem neuen Trainer Ljubomir Vranjes etwas stabilisiert haben und die vergangenen drei Spiele siegreich gestalten konnten, wollen sich von ihrem derzeit zehnten Tabellenplatz auf die internationalen Ränge verbessern. Für die Füchse geht es auf der anderen Seite darum, davon zu profitieren, dass sich Spitzenreiter SC Magdeburg und der THW Kiel am Samstagabend im Topspiel gegenseitig die Punkte abnahmen. Kiel gewann in einem packenden Match 30:26.

„Es ist zu früh für mich zu beurteilen, was ich wirklich für die Mannschaft tun kann. Gegen Lemgo war die Abwehr super, doch wir brauchen jetzt Kontinuität”, sagt Vori. „Das wird eine schwierige Woche. Da kommt es auf unsere Kraft und unseren Kopf an. Ich habe jedoch ein gutes Gefühl.”

Der Routinier strahlt genau die Ruhe und Zuversicht aus, die sich die Füchse von ihm erhofft haben. Selbst wenn er in seiner kurzen Zeit in Berlin noch keine Zeit hatte, um sich eine Wohnung zu suchen und aktuell hauptsächlich in Hotels nächtigt – Igor Vori ist in Berlin angekommen.

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