zum Hauptinhalt
In der Vorsaison feierte Union in Mainz den ersten Auswärtssieg in der Bundesliga.

© Torsten Silz/dpa

Update

Dritter Pflichtspielerfolg in Serie: Der 1. FC Union gewinnt erstmals auswärts

Durch einen 3:2-Sieg beim FSV Mainz 05 setzt der 1. FC Union Berlin seinen Aufwärtstrend fort und zieht in der Tabelle an Hertha BSC vorbei.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff war die Geduld der Mainzer Fans aufgebraucht. Während Christopher Trimmel zur Eckfahne lief, um den Ball ein letztes Mal in die Mitte zu bringen, schallte ein unmissverständlicher Aufruf durchs spärlich gefüllte Mainzer Stadion. „Wir wollen euch kämpfen sehen!“, riefen die Fans der Gastgeber. Wenige Sekunden später herrschte Stille, wenn man mal von den mitgereisten Berliner Fans absieht.

Denn nach Trimmels Ecke setzte sich Sebastian Andersson mit viel Schwung durch und köpfte den Ball zum 2:0 ins Tor. Da der Schwede nach der Pause noch einen zweiten Treffer nachlegte und Marcus Ingvartsen seinen Gegenspieler Daniel Brosinski bereits zuvor zu einem Eigentor gezwungen hatte, gewann der 1. FC Union vor 24.349 Zuschauern am Samstag 3:2 (2:0) beim FSV Mainz 05.

„Wir hatten 60 sehr gute Minuten, in denen wir alles richtig gemacht haben“, sagte Unions Trainer Urs Fischer. Dann habe sein Team aber zu passiv agiert, „wir haben nicht mehr nach vorn verteidigt, auch mit dem Ball Fehler gemacht und hatten am Ende das nötige Wettkampfglück“. Für Union war es der dritte Pflichtspielsieg in Folge und der erste Auswärtserfolg in der Fußball-Bundesliga. In der Tabelle hat der Aufsteiger damit Hertha BSC überholt.

Robert Andrich ist im nächsten Spiel gesperrt

Bei den Mainzern bleibt es hingegen ungemütlich. Eine Woche nach dem 0:8-Debakel in Leipzig präsentierte sich das Team von Sandro Schwarz erneut über weite Strecken desolat. „Das ist schon ein Tiefpunkt. Wir müssen einfach schauen, dass wir konstant unsere Leistung auf den Platz bringen. Das fehlt uns seit Wochen“, sagte der Mainzer Offensivspieler Ridle Baku.

Union ging im Vergleich zum erfolgreichen Derby gegen Hertha mit einer Änderung ins Spiel. Für Marius Bülter rückte Sebastian Polter zum ersten Mal seit Mai in die Startelf. Die Berliner begannen schwungvoll und Mainz war die Verunsicherung deutlich anzumerken. Union presste in einem 3-4-1-2-System früh und aggressiv. Robert Andrich sah früh seine fünfte Gelbe Karte und fehlt damit in zwei Wochen gegen Borussia Mönchengladbach. Das war aber die einzige schlechte Nachricht in der Anfangsphase. Union war die deutlich aktivere Mannschaft und hatte durch Christian Gentner und Christopher Lenz zwei gute Möglichkeiten.

Mainz legte die Unsicherheit nur langsam ab, kam dann allerdings zu ersten Abschlüssen. Nach einer cleveren Körpertäuschung stand Szalai plötzlich erstaunlich frei im Berliner Strafraum und prüfte Rafal Gikiewicz mit einem strammen Schuss. Wenig später wäre Unions Torwart machtlos gewesen, aus 16 Metern schob Baku den Ball aber am rechten Pfosten vorbei.

In der Schlussphase muss Union zittern

Union machte es besser. Eine scharfe Hereingabe von Trimmel landete perfekt am Fünfmeterraum, wo Ingvartsen und Daniel Brosinski zum Ball gingen. Der dänische Stürmer ließ sich zwar feiern, in der Zeitlupe war jedoch zu erkennen, dass es ein Eigentor war. Fischer musste kurze Zeit später unfreiwillig wechseln. Keven Schlotterbeck hatte einen Ball ins Gesicht bekommen und wirkte etwas benommen; für ihn kam Michael Parensen. Mainz konnte die kurze Unordnung in Unions Abwehr allerdings nicht nutzen. Nachdem sich Robin Quaison gegen Neven Subotic durchgesetzt hatte, schoss er zentral auf den herausstürmenden Gikiewicz. Quaisons schwedischer Nationalmannschaftskollege Andersson machte es in der Nachspielzeit besser und erhöhte auf 2:0.

Weil die Mainzer Defensive bei Ecken überfordert war, wiederholte Union die erfolgreiche Kombination kurz nach der Pause einfach. Ecke Trimmel, Kopfball Andersson – 3:0. Das Mainzer Publikum war mittlerweile von Pfiffen zu Schweigen übergegangen und das änderte sich erst in der Schlussphase. Der eingewechselte Karim Onisiwo hatte bereits eine hochkarätige Chance auf das 1:3, seinen kräftigen Schuss blockte Gikiewicz aber mit einer Hand herausragend ab. Ein Kopfball von Jonathan Burkardt verfehlte das Tor knapp, doch zehn Minuten vor Schluss musste Gikiewicz dann doch noch hinter sich greifen. Nach dem Treffer von Onisiwo wackelte Union und kassierte durch Brosinski sogar noch das zweite Gegentor. Dabei blieb es aber. (Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false