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So sehen Aufsteigerinnen aus. Albas Basketballerinnen nach dem Sieg gegen die Rhein-Main Baskets.

© IMAGO/camera4+

Doppelsieg an Karfreitag: Albas Frauen steigen auf, die Männer schlagen Ulm

Albas Basketballerinnen steigen vor mehr als 2000 Fans in der großen Arena in die Bundesliga auf. Damit ist Berlin nach mehr als 15 Jahren wieder erstklassig.

Besonders viele Erfahrungswerte hatten sie bei Alba Berlin nicht und so wurde der Verein vom Andrang doch ziemlich wenig überrascht. „Wir haben vielleicht mit 1000 Leuten gerechnet“, sagte Manager Marco Baldi. Doch das Spiel hatte noch nicht mal begonnen, da war bereits klar, dass es deutlich mehr werden würden.

Erst eine halbe Stunde vor Beginn des Halbfinalrückspiels der Berliner Basketballerinnen gegen die Rhein-Main Baskets hatte Alba die große Arena am Ostbahnhof geöffnet und als es auf dem Parkett eigentlich losgehen sollte, warteten vor der Halle immer noch viele Fans auf Einlass. Die Schlange reichte bis zur Straße und so verzögerte sich der Tipp-off ein wenig. Schon bald war die Haupttribüne dann so gut gefüllt, dass sich die Zuschauer auch auf die umliegenden Blöcke verteilten. Im dritten Viertel verkündete der Hallensprecher eine Zuschauerzahl von 2200, doch im Laufe der Schlussphase wurden es sicher noch ein paar mehr – und die lautstarken Unterstützer werden es nicht bereut haben, dass sie schon Stunden vor dem 78:73-Sieg der Männermannschaft gegen Ulm in der BBL in der Halle waren.

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Denn nach dem Sieg im Hinspiel vor einer Woche gewannen Albas Basketballerinnen an Karfreitag auch das zweite Duell gegen die Hessinnen mit 99:71 (26:22, 21:13, 22:23) und steigen erstmals in die Bundesliga auf. Damit ist Berlin nach mehr als 15 Jahren wieder in der 1. DBBL vertreten. „Ich war lange nicht mehr so nervös, aber besser als heute kann man es sich eigentlich gar nicht vorstellen“, sagte Kapitänin Lena Gohlisch, die wie ihre Mitspielerinnen begeistert von der Stimmung in der Halle waren. „Es hat sich noch voller angefühlt als 2019, das ist alles noch ganz unwirklich“, sagte Lucy Reuß.

Für Alba ist es der fünfte Aufstieg seit der Gründung der Frauenmannschaft zur Saison 2007/08. „Wir hätten alle nicht damit gerechnet, dass es schon dieses Jahr mit dem Aufstieg klappt“, sagte Baldi. „Aber es ist einfach schön, diese Begeisterung beim Team und den Zuschauern zu sehen.“

Sieg vor der Feier. Stefanie Grigoleit (vorn in gelb) hatte mit Alba am Freitag leichtes Aufstiegsspiel.
Sieg vor der Feier. Stefanie Grigoleit (vorn in gelb) hatte mit Alba am Freitag leichtes Aufstiegsspiel.

© camera4+/Imago

Nach dem 84:70 im Hinspiel hatte Alba in der Vorbereitung vor allem zwei Schwerpunkte gesetzt. Mit zwei Trainingseinheiten in der großen Halle versuchten sich die Berlinerinnen, an die ungewohnte Umgebung gewöhnen, und sie wollten sich von dem 14-Punkte-Vorsprung nicht beeinflussen lassen. Beides gelang bravourös.

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Die Berlinerinnen provozierten einige Ballverluste, schalteten schnell um und kämpften um jeden Ball. Gohlisch führte mit ihrer Erfahrung Regie, Stefanie Grigoleit machte einen starken Job unter den Körben und als dann auch die Dreier fielen, erspielte sich Alba eine frühe Führung. Zwar leisteten sich auch die Berlinerinnen einige unnötige Ballverluste und Trainer Cristo Cabrera musste mehrfach anmahnen, dass seine Mannschaft bei allem Offensivdrang das Umschalten auf Defensive nicht verschläft, doch die Gastgeberinnen hatten das Spiel im Griff.

Nur in einer kurzen Phase zu Beginn des zweiten Viertels sah es kurz mal so aus, als könnten die Hessinnen das Spiel vielleicht noch drehen. Angeführt von ihrer starken Spielmacherin Pia Dietrich und unterstützt von ihrem kleinen, aber enthusiastischen Anhang verkürzten sie immer mehr.

Doch Albas Ausgeglichenheit hatten sie letztlich nicht viel entgegenzusetzen. Zur Pause war der Abstand in Addition beider Spiele schon auf 26 Punkte angewachsen. In der zweiten Hälfte wurde es dann noch deutlicher – und so wurden die Mienen bei den Berlinerinnen immer gelöster. Jeder gelungene Spielzug wurde auf der Bank enthusiastisch gefeiert, von der Tribüne kam ein zaghafter „Nie mehr Zweite Liga“-Gesang und die letzten Spielminuten waren ein Prolog für die folgende Aufstiegsparty.

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