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Ziehen und Zerren. Fortune Robin Bormuth (r.) im Gefecht mit Wolfsburgs Wout Weghorst.

© Marius Becker/AFP

Diskussionen um Düsseldorfer Führungstor: Videoschiedsrichter ärgert Wolfsburg

Der VfL Wolfsburg verpasst die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga – auch weil die Gastgeber von einem umstrittenen Tor profitieren.

Fortuna Düsseldorf hat sich im Duell zweier ersatzgeschwächter Teams mit viel Leidenschaft ein 1:1 (1:1) gegen Europapokal-Teilnehmer VfL Wolfsburg erkämpft. Nico Gießelmanns Hammer zum 1:0 (16. Minute) reichte dem engagierten Team von Trainer Friedhelm Funkel nicht zum ersten Bundesligasieg überhaupt gegen die Niedersachsen. Vor der Führung war der Ball womöglich im Aus gewesen, weder der Videoschiedsrichter noch der Unparteiische Manuel Gräfe und seine Assistenten konnten es allerdings zweifelsfrei erkennen. Torjäger Wout Weghorst glich für den VfL noch vor der Pause zum gerechten Unentschieden aus (29.).

Der Niederländer hatte in der Vorsaison in zwei Spielen gegen die Fortuna bereits vier Treffer erzielt. Wolfsburg bleibt als Zweiter mit nun acht Punkten aus vier Spielen weiterhin ungeschlagen, überzeugte vor 36 758 Zuschauern spielerisch aber nach wie vor nicht. „Ich finde, dass wir mit einem Punkt nicht zufrieden sein können“, sagte Weghorst. Für den Abstiegskandidaten aus dem Rheinland war es nach zuvor zwei Niederlagen der vierte Punkt im vierten Spiel. Funkel lobte: „Ich bin hochzufrieden mit dem 1:1, so will ich meine Mannschaft spielen sehen. Sie hat gefightet und gekämpft.“

Die erste Chance der Partie gehörte den Wolfsburgern, die auf die verletzten Xaver Schlager, John Anthony Brooks und Koen Casteels im Tor verzichten mussten. Maximilian Arnolds Schuss ging aber am Tor vorbei (3.). Anschließend entwickelte sich eine offene Partie. Beide Mannschaften attackierten früh und suchten mutig den Weg nach vorne.

Etwas Glück hatten die Rheinländer, die in Alfredo Morales und André Hoffmann ebenfalls zwei angeschlagene Spieler ersetzen mussten, dann in der Entstehung des 1:0. Vor dem Linksschuss von Gießelmann war der Ball wohl mit vollem Umfang in Aus. „Das ist schon sehr ärgerlich“, sagte Wolfsburgs Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke: „Wir haben den Video-Schiedsrichter eingeführt, um für mehr Gerechtigkeit zu sorgen, und der ist dann nicht in der Lage, das zu erkennen.“ Funkel gab zu: „Wenn man den Ball Aus gibt, können wir uns nicht beklagen.“

Knapp eine Viertelstunde später sorgte Weghorst für den Ausgleich, nachdem sich Josip Brekalo über rechts sehenswert durchgesetzt hatte. Für den Angreifer, den Funkel vor der Partie als „Fixpunkt im Offensivspiel“ des VfL bezeichnet hatte, war es das vierte Saisontor und der achte Treffer im saisonübergreifend achten Ligaspiel.

Die gut in die Saison gestarteten Wolfsburger profitierten auch in dieser Partie vor allem von ihrer individuellen Klasse. Die Fortuna hielt gut mit, ging nicht unverdient in Führung und war in der ersten Halbzeit insgesamt die engagiertere und aggressivere Mannschaft.

Sowohl die Fortuna als auch der VfL versuchten nach der Pause weiter, nach Ballgewinnen schnell umzuschalten und so zum zweiten Tor zu kommen - zunächst aber mit überschaubarem Erfolg. Klare Chancen gab es auf beiden Seiten nicht, die Partie spielte sich überwiegend im Mittelfeld ab. Beiden Teams fehlten die Ideen, in einer ereignisarmen Schlussphase gelang keinem der Teams mehr der entscheidende Angriff. (dpa)

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