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Nadine Angerer spielt jetzt in den USA.

© dpa

Diskussion um Prämien im Frauenfußball: Nadine Angerer fordert mehr Mut von deutschen Spielerinnen

In anderen Ländern protestieren die Fußballerinnen für mehr Geld. Die ehemalige Weltfußballerin Nadine Angerer will das auch von den Deutschen sehen.

Nadine Angerer kritisiert vor dem Achtelfinale der Deutschen bei der Fußball-WM gegen Nigeria die geringeren Prämien im Frauenfußball. Dabei nimmt sie neben dem Deutschen Fußball-Bund auch die Spielerinnen der Nationalmannschaft in die Verantwortung. In einem Interview mit dem "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe) sagt die zweimalige Weltmeisterin und langjährige Nationaltorhüterin über die negative Entwicklung des Frauenfußballs in Deutschland: "Vom Verband müssen viel mehr Möglichkeiten geschaffen werden. Wenn ich sehe, dass die Zahlungen des DFB, Tagegelder und Prämien, seit Jahren nicht angeglichen wurden, dann müssen auch die Spielerinnen mehr fordern."

Spielerinnen aus anderen Ländern wie Norwegen oder den USA haben öffentlich mehr Geld von ihren Verbänden gefordert. In Deutschland sieht Angerer erfahrene Spielerinnen wie Kapitänin Alexandra Popp, Almuth Schult, Melanie Leupolz oder Laura Benkarth in der Pflicht: "Das sind Spielerinnen, die das jetzt anzetteln müssen." Wenn sich der DFB genauso wie die Liga, die Vereine und die Presse dem Frauenfußball stärker widmeten, "wird es in Deutschland gut werden", sagte Angerer, die 2013 als erste Torhüterin als Weltfußballerin des Jahres ausgezeichnet wurde.

Über die Chancen des deutschen Teams bei der WM sagte Angerer: "Realistisch gesehen kann die Mannschaft ins Halbfinale kommen. Aber ich habe einen Traum: Deutschland und die USA im Finale." Seit mehreren Jahren lebt Angerer in den USA, seit 2016 ist sie Torwarttrainerin des Portland Thorns FC. Über das US-amerikanische Team, das in der Vorrunde sehr stark gespielt hat, sagte sie: "Die haben – das ist typisch amerikanisch – einen extremen Siegeswillen. Die haben sich richtig eingeschworen, sind physisch absolut top drauf und haben mit Lindsey Horan im Mittelfeld einen Motor. Sie sind sehr schwer zu schlagen, klar."

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