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Gute Laune vor dem Spiel gegen Costa Rica: Neymar aus Brasilien (r) und Teamkollege Marcelo scherzen auf dem Platz.

© Dmitri Lovetsky/AP/dpa

Die wichtigsten WM-Infos für Freitag: Brasilien unter Druck, Island will ungeschlagen bleiben

Brasilien steht unter Zugzwang und will Costa Rica schlagen. Außerdem: Nigeria-Island und Serbien-Schweiz.

BRASILIEN - COSTA RICA, Gruppe E, St. Petersburg, 14 Uhr, live im ZDF

Brasilien

Krankenstand: Zehn Mal wurde Neymar im Spiel gegen die Schweiz gefoult bzw. zu lange von einem Eidgenossen angeschaut. Möglicherweise mit bleibenden Schäden, denn Brasiliens Superstar musste eine Trainingseinheit am Dienstag mit (vermeintlichen) Knöchelproblemen abbrechen.
Stammtischwissen: Der 1:1-Ausgleichstreffer der Schweiz bedeutete für die Seleçao einen Negativrekord. In den letzten sechs WM-Spielen kassierten die Brasilianer jeweils mindestens ein Gegentor. Eine derart schlechte Serie hatte Brasilien zuletzt zwischen 1998 und 2002. Dann wurden sie Weltmeister. Ein Hoch auf die Statistik.
Klatsch und Tratsch: „Bleib zu Hause, Mick Jagger“, möchten die brasilianischen Fans dem Frontmann der Rolling Stones nach dem mäßigen Auftakt entgegenschreien. Denn seitdem der Rockstar der 1:7-Halbfinalpleite gegen Deutschland beiwohnte, halten die Brasilianer die Anwesenheit des 74-Jährigen für ein schlechtes Omen.
Aufstellung: Alisson - Danilo, Thiago Silva, Miranda, Marcelo - Paulinho, Casemiro, Coutinho - Willian, Gabriel Jesus, Neymar

Costa Rica

Historisches: Keine guten Vorzeichen für Costa Rica, das nach dem 0:1 gegen Serbien bereits mächtig unter Druck steht. Von zehn Aufeinandertreffen mit Brasilien konnten die Zentralamerikaner nur ein einziges gewinnen. Das war allerdings ein Freundschaftsspiel. Im März 1960.
Konflikt: Die Nerven liegen blank: Angreifer Johan Venegas und Verteidiger Giancarlo Gonzalez gerieten während einer Trainingseinheit aneinander. Glücklicherweise blieb es bei verbalen Scharmützeln. Unglücklicherweise wurde der Disput im Livestream des costa-ricanischen Fußballverbands übertragen.
Achtung! In Costa Rica ist die Weltmeisterschaft eine Familienangelegenheit. Alexandre Guimaraes spielte bei der ersten Teilnahme 1990 selbst mit und coachte das Team 2002 und 2006. Seit der WM 2014 führt sein Sohn, Mittelfeldspieler Celso Borges, dieses Erbe weiter.
Aufstellung: Navas - Acosta, Gonzalez, Duarte - Gamboa, Borges, Guzman, Calvo - Ruiz, Venegas - Urena

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NIGERIA - ISLAND, Gruppe D, Wolgograd, 17 Uhr, live im ZDF

Nigeria

Taktik: Nach dem 0:2 gegen Kroatien wird Nigerias Trainer Gernot Rohr taktisch umstellen und die Defensive stärken. Kapitän John Obi Mikel dürfte im defensiven statt offensiven Mittelfeld auflaufen. Befürworter dieses Wechsels: José Mourinho, der Mikel beim FC Chelsea coachte. Wenn einer weiß, wie man mauert, dann der Portugiese.
Achtung! Rohr scheint außerdem mit dem Trend gehen zu wollen. „Wir haben an unseren Standards gearbeitet – sowohl offensiv als auch defensiv. Wir wissen, dass wir uns da verbessern müssen.“ Die richtige Herangehensweise bei einer WM, wo in den ersten 16 Spielen 20 von 38 Toren nach Standards fielen.
Stammtischwissen: Unrühmliche Weltpremiere bei den Super Eagles: Nigeria ist das erste Team, das bei zwei aufeinanderfolgenden WM-Endrunden ins eigene Tor trifft. 2014 Yobo gegen Frankreich, 2018 Etebo gegen Kroatien.
Uzoho - Ebuehi, Balogun, Idowu, Troost-Ekong - Ndidi, Mikel - Moses, Iheanacho, Iwobi - Musa

Island

Wechsel: Mittelfeldspieler Johann Berg Gudmundsson, Spitzname „Berginator“ wird vermutlich ausfallen, gegen Argentinien hat er sich die Wade gezerrt. Für ihn dürfte Rurik Gislason vom SV Sandhausen auflaufen. Mal schauen, wie viele Instagram-Followerinnen ihm dieses Spiel beschert.
Im Internet: Nigerias zweiter Torwart Carl Ikeme schaffte es wegen einer Leukämie-Erkrankung nicht in den WM-Kader seines Landes. Daraufhin präsentierten die Isländer auf Twitter ein Trikot mit der Nummer 1 und seinem Namen darauf, versehen mit der Botschaft: „Wir alle in Fußball-Island sind bei dir!“ Großer Sport.
Historisches: Die Eismänner könnten die ersten WM-Debütanten seit 2002 sein, die in ihren ersten beiden Auftritten ungeschlagen bleiben. Damals kam Senegal bis ins Viertelfinale. Das würde Island auch nehmen.
Aufstellung: Halldórsson - Saevarsson, Árnason, R. Sigurdsson, Magnússon - Gíslason, Gunnarsson, Hallfredsson, Bjarnason - G. Sigurdsson - Finnbogason

SERBIEN - SCHWEIZ, Gruppe E, Kalininingrad, 20 Uhr, live im ZDF

Serbien

Historisches: Der 1:0-Auftaktsieg gegen Costa Rica war Branislav Ivanovics 104. Auftritt im serbischen Nationaltrikot. Damit ist der 34-Jährige alleiniger Rekordhalter. Den Titel „Spieler, die von Luis Suarez gebissen wurden“ muss er sich allerdings weiter mit Otman Bakkal und Giorgio Chiellini teilen.
Konflikt: 8 500 Euro Strafe muss der serbische Fußballverband zahlen, weil die Fans sich im ersten Spiel gegen Costa Rica danebenbenommen haben. Von einem beleidigenden politische Banner ist die Rede, das Bezug auf den Zweiten Weltkrieg genommen haben soll. Kryptisch. So wie die Fifa es mag.
Stammtischwissen: SMS stand in grauer Vorzeit mal für „Short Message Service“. Mittlerweile steht dieses schmucke Kürzel für Sergej Milinkovic-Savic, seines Zeichens serbischer Mittelfeldspieler. Der Lazio-Spieler ist so wichtig, dass Ex-Coach Slavoljub Muslin sogar seinen Hut nehmen musste, weil er nicht genug auf SMS setzte.
Aufstellung: Stojkovic - Ivanovic, Milenkovic, Tosic, Kolarov - Milivojevic, Matic - Tadic, Milinkovic-Savic, Ljajic - Mitrovic

Schweiz

Stammtischwissen: Die Schweiz hat vier Amtssprachen: Deutsch, Italienisch, Französisch und Rätoromanisch. In der „Nati“ werden allerdings gleich neun gesprochen: Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Albanisch, Serbo-Kroatisch und Tschechisch. Multilingualität ist Trumpf.
Abreise: Weiter geht (fast) nicht: Drei Stunden Flug vom Teamquartier bei Samara bis in den Spielort Kaliningrad liegen hinter den Schweizern, fast 2000 Kilometer Luftlinie beträgt die Entfernung. Nur Jekaterinburg wäre noch weiter weg gewesen. Ein schwacher Trost für die reisestrapazierten Schweizer.
Taktik: Mittelfeld-Abräumer Valon Behrami schlug sich seit dem Brasilien-Spiel mit Adduktoren-Problemen rum. Er dürfte aber für die Partie fit sein. In dem Fall wird Coach Petkovic seine Startelf unverändert lassen. Heißt auch:<TH>Gemeinsam mit Granit Xhaka wird er die gegnerischen Schienbeine wieder das Fürchten lehren.
Aufstellung: Sommer - Lichtsteiner, Schär, Akanji, Rodriguez - Behrami, Xhaka - Shaqiri, Dzemaili, Zuber - Seferovic

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