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Die Mannschaftsbusse der Toronto Raptors in Orlando. In Florida will die Basketball-Liga NBA ihre Saison zu Ende spielen.

© Toronto Raptors/Reuters

Die USA und der Kick mit Corona: Die Existenz des Profisports steht auf dem Spiel

In den USA gibt es inmitten der Pandemie wieder Profifußball, andere Sportarten ziehen nach - bringt es ihnen wirklich etwas? Dauerhaft kaum. Ein Kommentar

Es ist abenteuerlich. Seit ein paar Tagen rollt der Ball wieder in der größten Nation der westlichen Hemisphäre, in der sich an sich verhältnismäßig wenig Menschen für den Fußball interessieren. Die Major League Soccer (MLS) ist zurück, jedenfalls fast. Von den für den Re-Start eingeplanten 26 Mannschaften sind noch 24 übrig.

Dallas FC und Nashville SC dürfen nach zu vielen Corona-Fällen im Kader nicht mehr teilnehmen. Wen wundert es? Die USA sind weit vorne, wenn es um Neuerkrankungen mit dem Covid-19-Virus geht. 

Trotzdem soll bald auch in den Profiligen wieder gespielt werden, die in Nordamerika wirklich interessieren. Ende Juli wollen NBA (Basketball) und NHL (Eishockey) nachziehen, was dann kein Abenteuer werden sollte, denn die Ligen wollen trotz einiger Corona-Fälle unter den Profis ihr Saisonende mit den ausstehenden Play-offs als Quarantäne-Events übers Knie brechen.

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Schön ist so etwa natürlich nicht, aber macht es dafür in der Krise Sinn?

Finanziell macht die Fortsetzung einer Saison für ein professionelles Unternehmen zunächst einmal Sinn, das hat die Fußball-Bundesliga als weltweiter Vorspieler vorgemacht. Die Saison wurde mit Geisterspielen zu Ende gebracht, ohne große Störgeräusche und wohlwollend begleitet von der Mehrheit der leidenden Fans, die nicht ins Stadion durften.

So lange es an der Basis stockt, ist auch der Profisport in seiner Existenz bedroht

Viele wissen nämlich, was auf dem Spiel steht: Die Zukunft des professionellen Sports. Da ein Ende der Pandemie nicht absehbar ist, ist auch ein Beginn für die Rückkehr in die alte Normalität nicht absehbar. Und wer zu lange nicht spielt, der wird immer mehr Geld verlieren und der wird womöglich ganz von der Bildfläche verschwinden.

Allerdings ist es ein Irrglaube, dass das Profigeschäft die tieferreichende Popularität seiner Sportarten so retten wird. So lange im Nachwuchs und in der Breite, so lange an der Basis weltweit der Betrieb stockt, sind Klubs und Sportarten in ihrer Existenz bedroht. Da werden im Fernsehen übertragene Geisterspiele von professionellen Sportlern dauerhaft nicht helfen. 

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