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So einfach wird das nicht. Für Charlotte Stapenhorst (links) und deutsche Team, hier am 5. Mai beim 4:1 gegen England, werden es zwei harte Spiele gegen Argentinien.

© IMAGO/Eibner

Die Pro League im Hockey gastiert in Zehlendorf: Doppelte Herausforderung gegen Argentinien

Es ist Berlins Hockey-Event des Jahres. Die deutschen Frauen und Männer messen sich an zwei Tagen mit den Teams aus Südamerika.

Es werden zwei spannend aufregende Tage auf dem Ernst-Reuter-Sportfeld beim Berliner HC. Im schmucken Hockeystadion an der Wilskistraße in Zehlendorf wird es auf der im Alltag eher lauschigen und gemütlichen Anlage richtig voll auf den Tribünen, auf bis zu 3000 Zuschauende hofft der Deutsche Hockey-Bund (DHB), schließlich hat es das sportliche Programm in sich, es ist unbestritten der Hockey-Höhepunkt des Jahres in Berlin. Im Rahmen der Pro League treffen die deutschen Frauen und Männer jeweils auf Argentinien und das gleich zwei Mal.

Den Beginn machen die Nationalspielerinnen am Sonnabend um 13.30 Uhr. Die deutschen Frauen sind sicher in einer Außenseiterrolle, Tabellenführer Argentinien hat alle zehn Spiele in der laufenden Pro-League-Saison gewonnen. Eine Bilanz, die Stürmerin Charlotte Stapenhorst allerdings nicht erschreckt, erzählt sie jedenfalls. Die 26-jährige Berlinerin, aktuell beim BHC-Konkurrenten Zehlendorfer Wespen aktiv, sagt: „Die Argentinierinnen spielen sehr körperlich, können auch gut zocken und haben eben ihre Skills, spielen sehr temperamentvoll. Aber wir können uns in so einer Situation steigern.“

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Bundestrainer Valentin Altenburg will all seine Spielerinnen einsetzen, das heißt bei der zweiten Partie am Sonntag (11.30 Uhr) wird dann ein ganz anderes Team auf dem Feld stehen. Deutschland ist Tabellenfünfter der globalen Liga und hat 16 Punkte auf dem Konto, also 14 weniger als die Argentinierinnen. „Was die Argentinierinnen da bisher abgezogen haben und vor allem die Art und Weise, wie sie gespielt haben mit ihrer Qualität – das verlangt schon Respekt“, sagt Altenburg.

In den jüngsten neun Jahren haben die Deutschen in 22 Spielen gerade einmal sechs Spiele gegen die Argentinierinnen gewinnen können, die vergangenes Jahr in Tokio olympisches Silber holen konnten und auf dem Wege dahin das deutsche Team im Viertelfinale 3:0 schlugen. Aber vielleicht gibt den deutschen Spielerinnen ja die gesunde Zehlendorfer Luft einen langen Atem, die gehört ja auch zum Heimvorteil dazu.

Weit enger und womöglich spannender dürften die beiden Spiele der deutschen Männer werden (Samstag 16.30 Uhr und Sonntag um 14.30 Uhr). Argentinien ist aktuell Zweiter im Tableau, Deutschland liegt auf Rang drei. Beide Teams trennen nach jeweils zwölf Spielen nur vier Punkte. Argentinien liegt zudem nur drei Punkte hinter Tabellenführer Indien.  

Bei den Männern dürfte es knapper werden als bei den Frauen

Die Spiele gegen die Südamerikaner seien „in einer ganz hohen Schublade anzusiedeln“, sagt Männer-Bundestrainer André Henning. „Die Argentinier sind gerade U-21-Weltmeister geworden gegen unsere Jungs, das ist eine große Herausforderung für uns.“ Im Viertelfinale von Tokio konnten die deutschen Männer übrigens die Schublade zumachen beim 3:1-Sieg gegen Argentinien im Viertelfinale, am Ende reichte es für die Deutschen allerdings nur zu Platz vier.

Wegen der Reisen über fünf Kontinente (zumindest bei den Männern, bei den Frauen sind es vier) wurde die 2019 eingeführte die Pro League besonders am Anfang als eine eher kritische Angelegenheit gesehen, nicht zuletzt weil bei den inzwischen jeweils neun Teams bei den Frauen und Männern doch etliche umweltunfreundliche Reisekilometer zusammenkommen, von den Kosten ganz zu schweigen – auch wenn die Liga zudem zur Qualifikation für die Olympischen Spiele und Weltmeisterschaften dient. Der mit 35 Jahren sehr erfahrene Nationalspieler Martin Zwicker findet allerdings „die Pro League ganz cool. Es geht um was.“

Für Zwicker, der beim Berliner HC spielt, sind es zwei Heimspiele, wenn auch etwas andere Heimspiele, denn das Stadion wird am Wochenende voller sein als im Bundesliga-Alltag. Der Mann mit den 269 Länderspielen in der Vita sagt: „Es ist schon ein bisschen länger her, dass ich mit der Nationalmannschaft in Berlin gespielt habe. Das ist also etwas unfassbar Besonderes für mich.“

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