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Sport: Die klugen Stürmer

England besiegt Kroatien 4:2 und bejubelt zwei Tore von Wayne Rooney

Als die Stadionuhr in Lissabon gerade den Beginn der Halbzeitpause ankündigte, war England zurück im Spiel. Der Ball lag im Tornetz und alle Feldspieler mit den roten Trikots umringten den jüngsten in ihrem Team: Wayne Rooney. Gerade hatte der 18 Jahre junge Stürmer den 2:1-Führungstreffer gegen Kroatien erzielt und damit die Engländer ins Viertelfinale der Europameisterschaft geschossen. Vor allem dank ihres Talents, der ein weiteres Tor schoss, und Treffern von Paul Scholes und Frank Lampard schafften die Engländer am Ende ein 4:2 (2:1). Die Kroaten, die durch Niko Kovac zunächst in Führung gegangen und am Ende durch Igor Tudor noch zum Anschlusstreffer gekommen waren, müssen dagegen die Heimreise antreten.

Im Viertelfinale werden sich die Engländer nun am Donnerstag mit Gastgeber Portugal auseinander setzen, Frankreich trifft am Freitag auf die von Otto Rehhagel trainierten Griechen.

Auffällig bei den Engländern war zunächst nur der Besuch auf der Tribüne. Brooklyn Beckham, der Sohn des englischen Mittelfeldregisseurs David Beckham, beobachtete im Trikot seines Vaters und in den Armen seiner Mutter Victoria das anfangs mühselige Treiben der Favoriten. Zu weit weg standen die englischen Abwehrspieler oft von ihren kroatischen Kontrahenten, die sich durchaus gefällig mit Kontern versuchten. In der Offensive landeten viele Pässe von David Beckham, der von seinem Gegenspieler Josip Simunic gut abgedeckt wurde, in der durch zwei Viererketten verstärkten Abwehr der Kroaten.

Nach der frühen Führung des Außenseiters entwickelte sich ein temporeiches, spannendes Spiel. Nach einem Freistoß konnte der nicht immer ballfest agierende englische Torwart David James nur kurz abwehren, den Abpraller verwandelte Niko Kovac zum 1:0. Der Spieler von Hertha BSC hatte den Außenseiter damit zwischenzeitlich ins Viertelfinale geschossen. Doch fortan zogen sich die Kroaten zu weit zurück. Und für England spielte ein neuer Star auf dem Platz immer besser auf: Wayne Rooney.

Schon beim Ausgleich agierte der bullige Stürmer durchsetzungsstark und klug. Nach einem Schuss seines eher langsamen Sturmkollegen Michael Owen, der vom kroatischen Torwart Tomislav Butina in den Strafraum zurücksprang, köpfte Rooney anstatt in Richtung Tor auf Paul Scholes. Der hatte keine Mühe, den Ball ins entblößte Tor zu setzen.

In der zweiten Halbzeit versuchten die Kroaten, durch die zusätzliche Hereinnahme der Stürmer Ivica Mornar, Ivica Olic und Dario Srna zur Offensive zurückzukehren. Mehr als ein Treffer durch Tudor, der einen Freistoß per Kopf zum zwischenzeitlichen Anschluss verwandelte, gelang ihnen nicht. Zumal kurz darauf Lampard bei einem Konter den 4:2-Endstand für England erzielte.

Den größten Auftritt nach der Pause hatte allerdings wieder Wayne Rooney. Mit einem gekonnten Flachschuss vollendete er einen Tempogegenstoß der Engländer zum 3:1. Es war sein viertes Tor bei der EM. Kurz darauf wurde Rooney ausgewechselt. Die Zuschauer in Lissabon erhoben sich von ihren Plätzen.

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