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Hanning musste zuletzt auch mal wieder bei den Füchsen als Trainer einspringen, gegen Potsdam kann er aber schlecht beide Teams gleichzeitig coachen.

© Imago/pmk

Die Füchse Berlin testen beim VfL Potsdam: Bob Hanning spielt jetzt sogar gegen sich selbst

Der doppelte Bob Hanning: Am Mittwoch trifft er als Trainer des Zweitligisten VfL Potsdam auf die Füchse Berlin, deren Geschäftsführer er ist.

Es kommt selten vor, dass Bob Hanning nach Worten suchen muss. „Momentan bin ich etwas fremdorganisert“, antwortet der 54-Jährige schließlich auf seine aktuelle Situation angesprochen. Auch das hört man selten vom Geschäftsführer der Füchse Berlin und Trainer des Zweitligisten VfL Potsdam. Doch selbst für Hanning, der es spätestens seit seiner Zeit als DHB-Vizepräsident gewohnt ist, auf mehreren Hochzeiten zu tanzen, ist die Zeit gerade durchaus anstrengend. Denn zusätzlich zu den beiden bestehenden Funktionen hat er momentan bei den Füchsen das Traineramt des erkrankten Jaron Siewert übernommen.

Eine herausfordernde Konstellation, die die Vorfreude auf die bevorstehende Saisoneröffnung des VfL in der MBS-Arena in Potsdam am Mittwoch (19 Uhr), die traditionell mit einem Spiel gegen den Kooperationspartner begangen wird, nur bedingt schmälert. Denn das, wofür Hanning die vergangenen Jahre so akribisch gearbeitet hat, trägt an diesem Tag so gut erkennbare Früchte wie noch nie.

Nicht nur, dass Potsdam mit Hanning an der Seitenlinie den Aufstieg in die Zweite Liga vollziehen konnte. Beide Mannschaften sind zudem durchzogen von ehemaligen Jungfüchsen, weil die Zusammenarbeit noch einmal intensiviert wurde. So stehen beim VfL die Jugendnationalspieler Max Beneke, Maxim Orlov, Moritz Sauter, Dustin Kraus und Lasse Ludwig unter Vertrag, die allesamt aus der Füchse-Talentschmiede stammen und nun nach einigen Ausflügen in die Erste Liga auf Dauer Spielzeit bei den Potsdamern sammeln sollen, für die die Saison mit dem DHB-Pokal-Spiel gegen TuSEM Essen am 28. August startet.

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„Man merkt, dass uns Alter und Erfahrung fehlen, doch das machen wir mit Leidenschaft und Herz wieder weg. Da bin ich sehr zufrieden mit den Jungs“, sagt Hanning und wird leicht euphorisch: „Wir können jetzt unseren Traum leben.“ Hanning ist sich sicher, dass seine Jungs durch das Sprungbrett Zweite Liga den Weg in die Bundesliga schaffen werden.

Das hat in dieser Saison schließlich bereits Tim Freihöfer vorgemacht, der bei den Füchsen nun fest zum Kader gehört und den Platz von Tim Matthes auf der linken Außenbahn einnimmt. Das demonstriert Mittelmann Orlov, der bei den Testspielen der Berliner in der Vorbereitung aushalf ebenso wie Torhüter Ludwig, bei dem geplant ist, dass er bei den European-League-Begegnungen eingesetzt wird.

Das zeigen genauso die Füchse-Spieler Nils Lichtlein und Matthes Langhoff, die auf den Spuren von Paul Drux und Fabian Wiede wandeln und in Potsdam via Zweitspielrecht zusätzliche Einsatzzeiten sammeln können. „Das ist eine Hilfestellung in beide Richtungen, eine Ergänzung innerhalb der Familie. Alle kennen sich und das System“, sagt Hanning. „Das ist einzigartig.“

Im Duell Potsdam gegen Berlin kann Hanning am Ende nur gewinnen

Während er seinen Potsdamern in der ersten Zweitligasaison noch nicht zu viel Erfolgsdruck machen möchte, ist die Zielsetzung bei den Füchsen in diesem Jahr indes so hoch wie eh und je. Mit Torhüter Viktor Kireev, Kreisläufer Max Darj und Rückraumspieler Mathias Gidsel hat sich der Klub auf drei zentralen Positionen substanziell verstärkt. Für Hanning ist das Team „das Beste, was wir je hatten“. Auch weil die qualitative Spitze von den Jugendspielern in der Breite getragen wird. Deshalb soll in diesem Jahr der dritte Platz aus der vergangenen Saison mindestens bestätigt werden.

„Wir haben auf jeden Fall den Anspruch, nach oben anzugreifen und nach unten zu verteidigen“, sagt Hanning, der bis zum Saisonbeginn am 4. September auf die Rückkehr von Trainer Jaron Siewert hofft. In Potsdam wird der 28-Jährige punktuell von seinem Co-Trainer Max Rinderle vertreten – schließlich kann Hanning schlecht beide Seiten in einem Spiel coachen. Am Ende steht aber wie bei der Kooperation fest: Bob Hanning kann nur gewinnen.

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