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Regnerisch. Jürgen Klinsmann beobachtet das Training seines neuen Klubs Hertha BSC.

© Britta Pedersen/dpa

Die Fragen an den 13. Bundesliga-Spieltag: Sommermärchen im Dezember

Der "Big City Club" ist nicht in Form, das zeigt schamlos die Novembertabelle. Aber was bringen Klinsmann und der Dezember? Die Fragen an den Spieltag.

Von Benjamin Apitius

Wer gewinnt?

Jetzt ergibt so langsam alles Sinn. We try, we fail, we win. Das meinten sie also die ganze Zeit bei Hertha BSC. Das mit Ante Covic war nur der Versuch, der scheitern musste, jetzt geht es also im Überholtempo auf der Siegerstraße direkt in die Champions League. Der Vereinsslogan der Berliner passt nun auch sprachlich viel besser, seit Sunnyboy Jürgen Klinsmann sich mit Michael Preetz „commited“ hat und „Performance Manager“ Arne Friedrich das weitere Abschneiden der Mannschaft verantwortet. Aus alten DFB-Zeiten reaktivierte Klinsmann zudem Andreas Köpke als Torwarttrainer. Bei so viel Sommermärchen sollte wohl besser schon einmal das Brandenburger Tor reserviert werden, damit sich der „Club“ am Saisonende gebührend feiern lassen kann in der „Big City“.

Welche Form?

Nach zuletzt vier Niederlagen und davor auch nur einem Unentschieden von Hertha wurde im Internet die sogenannte Formtabelle herausgekramt. Der Punkteschnitt aus den letzten fünf Begegnungen weist die Berliner dabei als derzeit schlechtestes Team der Bundesliga aus – und sogar im Europavergleich gibt es nur ein Team, das noch weniger Punkte (0) geholt hat: Serie-A-Aufsteiger Brescia Calcio.

Der kleine Klub aus dem Norden Italiens kämpft am Samstag übrigens gegen Atalanta Bergamo um die Wende im Abstiegskampf, Spielbeginn ist eine halbe Stunde vor Herthas Aufeinandertreffen mit Borussia Dortmund. Dass sich aber auch nur ein einziger Fan im Olympiastadion am Samstag für die Blitz-Formtabelle im Europavergleich interessiert, darf zumindest stark bezweifelt werden.

Und Union?

Stadtgespräch in der „Big City“ war bis vor ein paar Tagen ja eigentlich noch der Aufsteiger aus Köpenick. Siege gegen Hertha, Mainz und zuletzt Tabellenführer Mönchengladbach bescherten den Spielern von Trainer Urs Fischer in der Novembertabelle – ja, die gibt es natürlich auch! – Platz zwei hinter den Leipzigern, die in den drei vergangenen Begegnungen einfach mal zehn Tore mehr geschossen hatten. Im Duell mit dem Letzten der normalen – aber was ist hier eigentlich noch normal? – Tabelle aus Paderborn werden am Samstag wohl eher noch einige dazukommen.

Zum Monatswechsel wird es aber für alle Fans der Novemberspiele ein echtes November-Spitzenspiel geben: Der November-Zweite Union spielt am Freitag beim November-Dritten FC Schalke 04. In Italien kommt es zum Abschluss des Monatsvergleichs übrigens zu dem Duell des November-Letzten Brescia mit dem November-Vorletzten Bergamo. Vielleicht keine so guten Nachrichten für Hertha, was die Formtabelle betrifft. Aber die Dezember-Tabelle kommt dann ja bald.

Ja, ist denn heut’ ...?

Der Spieltag hält mit dem Nachbarschaftsduell zwischen Mainz und Frankfurt auch wieder ein Montagsspiel bereit. Die Proteste gegen fanunfreundliche Anstoßzeiten fallen in Mainz aber diesmal moderater aus als noch zum ersten FSV-Spiel zu Wochenbeginn. Vielleicht weil die Mainzer mit einem weiteren Sieg in der Montagsspieltabelle ohne Verlustpunkt blieben.

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