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Land unter bei den Haien. Justin Pogge Köln (Mitte) wehrt den Torschuss von Parker Tuomie Berlin rechts - erfolgreich ab.

© Revierfoto/Imago

Die Eisbären treten als Favorit in Köln an: Die Trainer überraschen mit unterschiedlicher Einschätzung

Eisbären-Trainer Serge Aubin warnt vor den erfahrenen Kölnern Haien. Deren Trainer Krupp klagt, seine Mannschaft sei zu unerfahren.

Denis Reul schaffte es mit letzter Kraft auf die Auswechselbank der Adler. Zwei Minuten auf dem Eis in Unterzahl, dabei hatte der Mannheimer Abwehrrecke in der Schlussphase des Spiels auch noch drei Schüsse geblockt. Das muss man erst einmal machen, ohne umzukippen. Im Normalfall steht ein Profi 30, 40 Sekunden auf dem Eis – danach übersäuern die Muskeln. Schweißüberströmt und immer noch japsend erzählte der Nationalverteidiger, 1,93 Meter groß und 108 Kilo schwer, später im Interview: „Das ist mein Job.“ Und den hatte Reul gut gemacht – Mannheim gewann 2:0 gegen München.

Das Spiel war der Höhepunkt des Eishockeywochenendes. Das hohe Niveau war angesichts der Besetzung beider Teams kein Wunder, standen auf beide Seiten verteilt 21 deutsche Nationalspieler auf dem Eis. Dass die Adler, letzter Meister der Deutschen Eishockey-Liga im Jahr 2019, zum vierten Mal in dieser Saison gegen den einstigen Serienmeister München gewannen, zeigt auch, dass der Weg zum Titel diesmal nur über Baden führt.

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Soweit sind sie in Berlin noch nicht, erst einmal gilt es, die letzten beiden Spiele in der in Pandemiezeiten zweigeteilten Nordgruppe der Liga zu bestreiten. Nach den Spielen gegen Köln (Mittwoch, 18.30 Uhr, live auf Magentasport) und am Sonnabend gegen Düsseldorf stehen 14 Spiele gegen die Vertreter aus dem Süden an, bevor es dann in die Mini-Play-offs geht. Es wird im Pandemie-Modus „Best of three“ gespielt.
In den putzigen Pandemie-Play-offs könnten die Eisbären die Mannheimer überraschen. So schwupps: Zwei Mal aus Versehen gewonnen und schon sind die Adler draußen. Wobei Überraschung wäre insgesamt übertrieben, denn die Eisbären sind inzwischen das Maß aller Dinge in der Nordgruppe.

Vor dem Spiel in Kölner sagt ihr Trainer Serge Aubin, dass seine Mannschaft zuletzt sehr gut funktioniert habe. „Powerplay, Penaltykilling sind gut bei uns. Die Aufmerksamkeit ist da, die Details im Spiel stimmen – ob nun mit Puck oder ohne. Wir sind ein harter Gegner für alle.“

Alles andere als ein klarer Sieg der Eisbären wäre ein Überraschung

Ein knallharter Gegner sogar für die Kölner Haie: Diese haben drei Mal gegen die Eisbären gespielt in dieser Saison und drei Mal verloren. Nun kämpfen die Haie um den Einzug in die Play-offs, sie liegen auf Platz fünf im Norden, Rang vier wäre nötig. Aubin sagt: „Die Kölner haben ein erfahrenes Team. Das wird harte Arbeit, aber wir werden bereit sein.“

In Köln hadert derweil Trainer Uwe Krupp damit, dass seinem Team angesichts vieler Verletzter die erfahrenen Spieler fehlen. In der Verteidigung ist Nationalspieler Moritz Müller nun der einzige Spieler, der schon ein paar Jahre Karriere hinter sich hat. Die Kölner Aufstellung in der Abwehr passt nicht zu dem, was Aubin zum Besten gibt. Krupp sagt: „Gegen eine Mannschaft wie Berlin wird das eine große Herausforderung, für die Jungs und die Mannschaft insgesamt.“

Gut, es gibt auch noch ein paar Erfahrene Kölner Künstler im Angriff der Haie wie James Sheppard, Marcel Müller oder vor allem Frederik Tiffels – aber die funktionieren auch nicht immer auf Knopfdruck bei den Haien. Alles andere als ein klarer Sieg der Eisbären wäre eine Überraschung.

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