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In die falsche Richtung. Die Eisbären treffen das Tor nicht mehr und können ihr eigenes im Moment nicht sauber halten. Petri Vehanen hat in dieser Szene das Nachsehen gegen Krefelds Mark Mancari.

© dpa/Gambarini

Die Eisbären am Limit: Keine Punkte, wenig Tore, dünner Kader

Nach drei Niederlagen in der Liga stecken die Eisbären in einem kleinen Leistungstief - keine guten Vorrausetzungen um am Dienstag in der Champions League zu bestehen.

Bei den Eisbären bleibt derzeit keine Zeit zum Durchschnaufen. Schon am Dienstag sind die Berliner wieder gefordert, im Rückspiel der ersten Play-off-Runde in der Champions Hockey League (CHL) gilt es einen 4:0-Vorsprung beim EV Zug zu verteidigen (Beginn: 19.45 Uhr/live bei Sport1+). Was nach dem souveränen Auftritt im Hinspiel vor einer Woche Formsache zu sein schien, könnte nun noch einmal interessant werden. Denn die Souveränität ist den Eisbären am vergangenen Wochenende im Liga-Alltag irgendwie abhanden gekommen. Die Niederlage gegen die Kölner Haie am Freitag war zwar keine Überraschung, das 1:3 zwei Tage später gegen die Krefeld Pinguine dann aber schon.

„Wir haben schlecht gespielt. Ganz einfach“, sagt Stefan Ustorf. Der Sportliche Leiter sieht derzeit aber keinen Grund zur Beunruhigung. „Das bin ich erst, wenn sich das über Wochen hinzieht.“ Dass die Einstellung im Duell mit dem vor dem Spiel am Sonntag letztplatzierten Krefeldern nicht gestimmt habe, verneint Ustorf. Aber „die Art und Weise“, wie die Mannschaft gespielt hätte, sei nicht zufriedenstellend gewesen. „In unserer Liga musst du in jedem Spiel bereit sein, 100 Prozent Leistung zu bringen. Sonst bekommst du Probleme.“

Am Anfang der Saison war das bei den Berlinern die Regel. In den ersten vier DEL-Partien erzielten sie 16 Tore und holten neun Punkte. Es folgten vier Spiele mit nur fünf eigenen Treffern und gerade einmal drei Punkten. In der Tabelle liegen die Eisbären nur noch auf Platz acht. Noch sind in der Liga alle Mannschaften sehr eng zusammen, aber Trainer Uwe Krupp richtete schon einmal unmissverständliche Worte an seine Profis: „Jetzt müssen wir den Schalter umlegen und zeigen, dass wir bereit sind zu arbeiten.“

Uwe Krupp hat zur Zeit nur elf einsatzfähige Angreifer

Die vielen aufeinander folgenden Spiele erschweren diese Arbeit allerdings, auch wenn Krupp das nicht als Ausrede anführt und stattdessen sagt: „Unser Training ist darauf ausgerichtet.“ Es werde seit Wochen nur noch sehr dosiert gearbeitet und der ganze Fokus auf die Spiele gelegt. Umso mehr erstaunt die Tatsache, dass Krupp seine bislang erfolgreichste Reihe mit Nick Petersen, Darin Olver und Daniel Fischbuch zuletzt wieder auseinander gerissen hat. Bewährt hat sich das nicht, andererseits muss der Trainer derzeit auch ein wenig improvisieren, da neben dem langzeitverletzten Marcel Noebels in Florian Busch und Laurin Braun zwei weitere Stürmer nicht spielen können. Damit bleiben Krupp nur elf einsatzfähige Angreifer – vier Reihen bekommt er so nicht voll und muss folglich auf Rotation setzen.

Die muss Krupp allerdings mit den ihm zur Verfügung stehenden Spielern bestreiten. „Unsere Personaldecke ist relativ dünn. Die, die stehen, müssen spielen“, sagte er deshalb im Hinblick auf die CHL-Begegnung in Zug. Ist der Kader womöglich zu dünn? „ Aus meiner Sicht ist das nicht so, zumal wir im Moment abgesehen von Marcels Noebels auch keine langfristigen Ausfälle kompensieren müssen“, sagt Stefan Ustorf. Akuten Handlungsbedarf was Nachverpflichtungen für das Team angeht, sieht der Sportliche Leiter derzeit nicht. „Die Qualität bei uns ist da, wir müssen aber immer ans Limit gehen.“ Und die vielen Spiele im Moment hätten Ustorf zufolge auch einen Vorteil, weil die Mannschaft es gleich wieder besser machen könne. Zumal es im Eishockey durchaus schon mal vorkommt, dass auf Siege Niederlagen und anschließend wieder Siege folgen. Vielleicht klappt das ja am Dienstag schon beim EV Zug, wobei die Eisbären in der Schweiz sogar mit drei Toren Unterschied verlieren könnten und trotzdem weiterkommen würden.

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