zum Hauptinhalt
Siegergrüße. Alexander Zverev zieht in Melbourne ins Viertelfinale ein.

© Manan Vatsyayana/AFP

Update

Die Deutschen bei den Australian Open: Angelique Kerber scheitert, Zverev kommt weiter

Alexander Zverev kommt so weit wie noch nie bei den Australian Open. Angelique Kerber hat sich lange gemüht – und am Ende doch verloren.

Alexander Zverev gibt dank eines Klasse-Auftritts seine Viertelfinal-Premiere bei den Australian Open, Angelique Kerber muss sich nach einem großen Kampf verabschieden. Nach dem Achtelfinale haben sich die Wege der beiden deutschen Tennis-Hoffnungsträger in Melbourne getrennt.

Die Siegerin von 2016 hatte der Russin Anastassija Pawljutschenkowa am Montag im dritten Satz nicht mehr genug entgegenzusetzen. Mit dem 7:6 (7:5), 6:7 (4:7), 2:6 erfüllten sich ihre Hoffnungen auf das erste Grand-Slam-Viertelfinale seit ihrem Wimbledon-Triumph 2018 nicht.

Das war's. Für Angelique sind die Australian Open vorbei.
Das war's. Für Angelique sind die Australian Open vorbei.

© AFP

Zverev dagegen beeindruckte parallel gegen den Russen Andrej Rubljow, setzte sich mit 6:4, 6:4, 6:4 durch und zog zum ersten Mal beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres in die Runde der besten Acht ein. „Unglaublich. Ich habe großartige Matches gegen großartige Gegner gespielt“, sagte der Hamburger im Siegerinterview auf dem Platz.

„Ich bin glücklich, wie ich spiele“, ergänzte der Weltranglisten-Siebte und erinnerte an die Unsicherheit nach seinem schwachen Saisonauftakt mit drei Niederlagen beim ATP Cup. Zverev fordert nun Stan Wawrinka heraus und kämpft um den Einzug in sein erstes Grand-Slam-Halbfinale.

„Ich spiele nun gegen einen früheren Champion. Das wird sehr schwierig. Aber ich bin bereit“, sagte der 22-Jährige. Die Bilanz: 2:0 für den jungen Hamburger. Doch der Schweizer Routinier hat in Melbourne 2014 den Titel geholt und nahm am Montag im Achtelfinale in fünf Sätzen den russischen US-Open-Finalisten Daniil Medwedew aus dem Turnier.

Zverev stand noch im Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers

Nur in Paris bei den French Open hatte Zverev bislang zweimal das Viertelfinale erreicht, dabei aber jeweils in Fünf-Satz-Matches zuvor Kräfte gelassen und jeweils verloren. Noch nie stand der Weltranglisten-Siebte im Halbfinale eines der vier wichtigsten Tennis-Turniere.

Diesmal ist so vieles anders. Die Erwartungen aufgrund der Formkrise zu Beginn des Jahres waren gering, in allen vier bisherigen Partien blieb er ohne Satzverlust. Gegen den gleichaltrigen Rubljow, einen Freund aus Kindertagen, lief es für den 1,98 Meter großen Norddeutschen optimal.

Der Russe gehört wie Zverev zu der Generation an Spielern, denen eine große Tennis-Zukunft zugetraut wird. Mit zwei Titelgewinnen war der Weltranglisten-16. ins neue Jahr gestartet - doch Zverev holte sich die Breaks zum 4:3 im ersten, zum 1:0 im zweiten Satz und zum 5:4 im dritten Satz und behauptete sich unerwartet glatt.

Kerber hechtet hinterher

Kerber machte in ihrem ersten Grand-Slam-Achtelfinale seit einem Jahr im ersten Satz ein 2:5 wett, schulterte am Ende aber als Verliererin ihre Tasche und verließ mit einem kurzen Winken den Court. Pawljutschenkowa, 2011 mal die Nummer 13 der Welt, entpuppte sich von Beginn als eine Gegnerin der anderen Klasse als Kerbers vorherige drei Kontrahentinnen, von denen keine unter den ersten 100 geführt wird.

Die Russin diktierte das Geschehen und scheuchte die Schleswig-Holsteinerin phasenweise über den Platz. In der Margaret-Court-Arena konnte die Linkshänderin aus Kiel so manchem Ball chancenlos nur hinterherschauen. Ihr neuer Trainer Dieter Kindlmann dürfte sie zwar bestens auf die Prüfung eingestellt haben. Schließlich kennt der 37 Jahre alte Bayer die Russin aus einer kurzen gemeinsamen Zeit gut.

Aber auch das half nicht. Zwar steigerte sich Kerber, feierte mit einem lauten „Come on“ und der Faust den Gewinn des ersten Satzes. Doch im zweiten Satz reichte es nicht, dass die Weltranglisten-18. Satzbälle beim 4:5 und 5:6 abwehrte.

Nach dem verlorenen Tiebreak drehte sich die Partie zugunsten der Russin, die in der dritten Runde auch die tschechische Weltranglisten-Zweite Karolina Pliskova bezwungen hatte. Die deutsche Damentennis-Chefin Barbara Rittner lobte dennoch Kerbers Auftritt nach vorherigen Oberschenkelproblemen und bescheinigte ihr via Twitter ein Weltklassematch mit Herz. „Angie hat alles auf dem Platz gelassen ...darauf lässt sich wirklich aufbauen!!“, schrieb Rittner. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false