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Es brennt. Aber nicht in deutschen Stadien.

© dpa

DFL und DFB einig: Pyrotechnik bleibt verboten

Es gab Missverständnisse und Streit, im Grunde sind sich DFL und DFB allerdings einig über das Pyrotechnik-Verbot in deutschen Fußballstadien. Vor dem Fankongress am Wochenende in Berlin äußern sie sich.

Holger Hieronymus fasste die vergangenen Monate am prägnantesten zusammen. „Es ist einfach schlecht gelaufen“, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga (DFL) über den missglückten Dialog mit einer bundesweiten Fankampagne, die sich dafür eingesetzt hatte, Pyrotechnik in Stadien teilweise zu legalisieren. Die DFL und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatten sich 2011 drei Mal mit der von mehr als 50 Ultra-Gruppierungen unterstützten Initiative getroffen – am Ende standen ein großes Missverständnis, gegenseitige Vorwürfe und eine gereizte Stimmung in den Stadien.

Am Dienstag, fast genau ein Jahr nach der ersten Annäherung und vier Tage vor Beginn eines großen Fankongresses in Berlin, hatten Liga und Verband in die DFB-Zentrale in die Frankfurter Otto-Fleck-Schneise geladen. Einer kleinen Gruppe Journalisten sollte die Thematik möglichst abschließend dargelegt werden, nachdem die Faninitiative DFL und DFB zuletzt vorgeworfen hatte, sie mit falschen Versprechen hinters Licht geführt oder wörtlich „schön verarscht“ zu haben. Hendrik Große Lefert, Sicherheitsbeauftragter des DFB, sprach hingegen von einem „ehrlichen Anliegen, sich auszutauschen und das zu prüfen“.

DFL und DFB betonten, man habe sich „von Beginn an konsequent gegen den Einsatz von Pyrotechnik durch die Fangruppen ausgesprochen“. Gutachten hätten allerdings ergeben, dass eine Legalisierung rechtlich schlicht unmöglich sei. Die Fankampagne berief sich hingegen darauf, ihr seien sogar Pilotprojekte in Aussicht gestellt worden, in denen ausgewählte Fans zertifizierte bengalische Feuer in abgesperrten Stadionbereichen hätten zünden dürfen, dafür habe man zu Saisonbeginn auf das „wilde“ Abbrennen von Bengalos verzichtet. Wie es zu diesen gegensätzlichen Auffassungen bei den Gesprächsteilnehmern kommen konnte, ließ sich auch gestern nicht gänzlich aufklären. Thomas Schneider, Fanbeauftragter der DFL, sprach von „unorthodoxen Gesprächen“, die „Gremienstruktur“ der Verbände sei auf die „Protestkultur“ der Ultras gestoßen.

Hieronymus und Große Lefert vermieden Schuldzuweisungen und räumten eigene Fehler ein, eine weitere Diskussion zum Thema wird es trotzdem nicht geben: DFL und DFB machten erneut deutlich, dass Pyrotechnik im Stadion verboten ist und bleibt. „Es muss jetzt auch mal gut sein mit dem Thema“, sagte DFL-Geschäftsführer Hieronymus. „Es gibt nichts zu verhandeln, das muss man so deutlich sagen.“ Grundsätzlich sei es aber enorm wichtig, den Dialog mit den Fans zu suchen. Dazu gibt es am Wochenende Gelegenheit, wenn Hieronymus und Große Lefert am Fankongress in Berlin teilnehmen. „Wir bleiben weiter im Gespräch“, kündigte Hieronymus an. „Nur nicht über Pyrotechnik.“

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