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Blick in die Zukunft: Ob Leon Draisaitl auch bei der Eishockey-WM im Mai das deutsche Trikot anhaben wird, ist noch ungewiss.

© Marius Becker/dpa

Deutschlands Eishockey-Star zögert: Leon Draisaitl muss zur WM!

Leon Draisaitl ist einer der besten Eishockey-Spieler der Welt, zögert aber mit seiner WM-Zusage. Ein Star wie er darf jedoch nicht fehlen. Ein Kommentar.

Leon Draisaitl hat in dieser Saison in der National Hockey League (NHL) ordentlich Rekorde gebrochen. Beim finalen Saisonauftritt für die Edmonton Oilers hat er nun sein 50. Saisontor erzielt, das gab es lange nicht mehr beim Traditionsklub aus der besten Eishockeyliga der Welt. Der erst 23 Jahre alte Kölsche Jung reift zum besten Stürmer der Welt. Derlei Großtaten werden auch in der Heimat goutiert, vor einem Tag hat sich der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) per Twitter gefreut: „Was für eine Saison für unseren Nationalspieler“.

Doch „unser Nationalspieler“ überlegt nun, ob er sich das mit der Weltmeisterschaft im Mai in der Slowakei antun will und für das deutsche Team aufläuft. Für den Verband steht viel auf dem Spiel. Der neue Bundestrainer Toni Söderholm war schon bei Draisaitl in Nordamerika, er bangt um die Teilnahme seines Stars, der ja Zeit hätte, denn Edmonton spielt nicht in den Play-offs – trotz seiner Glanzleistungen.

Nach dem Silbermedaillengewinn bei den Olympischen Spielen lief vieles schief beim deutschen Verband. Den Schwung des Erfolges konnte der DEB kaum nutzen, die WM im Mai 2018 endete vor dem Viertelfinale, im November ging Erfolgstrainer Marco Sturm. Und was nun, wenn der beste deutsche Spieler nicht zur WM kommt? Es wäre schlecht für das Turnier, eine Katastrophe für das deutsche Eishockey.

Draisaitl wäre im Falle des Verzichts kaum ein Vorwurf zu machen. Denn als er noch kleiner war, der Leon, da kam er immer zur Nationalmannschaft. Auch wenn die ihn nicht wollte, wie einst Pat Cortina, der Draisaitl vor der WM in Prag 2015 beinahe aussortiert hätte. Vergangenes Jahr freute sich Draisaitl besonders auf die WM in Dänemark, nachdem er bei Olympia nicht hatte dabei sein können. Doch kaum war er zum deutschen Team gestoßen, wunderte er sich im Trainingscamp von Berlin, dass die halbe erfolgreiche Olympia-Mannschaft fehlte – so viele Spieler hatten abgesagt. Insofern würde Draisaitls Entscheidung sogar ins Gesamtgefüge passen.

Es gibt aber eine Komponente, die gegen eine Absage spricht: Leon Draisaitl hat die Chance, zum Gesicht einer Mannschaft werden, die, wenn sie in Bestbesetzung antritt, eine Chance hat, etwas zu erreichen. Gut, vielleicht gelingt ihr das auch ohne ihn. Die Deutschen kämpfen sich ja im Eishockey gerne mal durch. Aber warum bitte schön darf es nicht mal ein wenig Glanz sein, wenn man schon den besten Stürmer der Welt im Team hat? Jetzt also ist der DEB in seiner Überzeugungsarbeit gefragt, denn: Leon Draisaitl muss zur WM kommen!

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