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Darauf aufbauen. Toni Kroos (M.) jubelt – erreicht haben die Deutschen aber noch nichts.

© Marius Becker/dpa

Nationalmannschaft spielt zu unstet: Die EM-Qualifikation Deutschlands ist keine große Leistung

Mit dem Sieg gegen Weißrussland hat die deutsche Mannschaft nur das Pflichtziel erreicht. Als Favorit wird sie nicht zur EM fahren. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Michael Rosentritt

Es ist geschafft, die deutsche Fußball-Nationalmannschaft fährt durch das 4:0 über Weißrussland im kommenden Sommer zur Europameisterschaft. Zur Euphorie ist allerdings kein Anlass. Und das peinliche WM-Aus vor einem Jahr und die vergeigte Nations League im vorigen Herbst sind erst recht nicht vergessen.

Genau genommen ist es für eine Fußballnation wie Deutschland keine große Leistung, sich für die EM im Sommer 2020 zu qualifizieren. 55 Nationalverbände haben unter dem Dach der Uefa an den Qualifikationsspielen teilgenommen. 24 Mannschaften, also beinahe jede zweite, schafft es zur aufgeblasenen EM.

Wenn man dann noch bedenkt, dass kleine Fußballnationen oder Zwergstaaten wie San Marino, Gibraltar, Moldau oder Andorra mutmaßlich nie eine Endrunde erreichen werden, macht es die Sache nicht wertvoller.

Nein, die deutsche Nationalmannschaft hat lediglich ein Pflichtziel erreicht. Doch aufgrund der Leistungsschwankungen, denen diese Mannschaft noch unterliegt, wird sie nach vielen Jahren mal nicht als Turnierfavorit an den Start gehen. Nationen wie Frankreich, England, Belgien und Spanien sind weiter, vor allem eingespielter.

Die deutsche Mannschaft befindet sich im Umbruch, bedingt durch viele Verletzungen und Ausfälle ist sie zum Ausgang dieses Jahres nicht so weit wie gewünscht. Aber in ihr stecken interessante Spieler mit Potenzial.

Die Abwehr macht Sorgen

In Serge Gnabry und dem hoffentlich bald genesenen Leroy Sané verfügt Deutschland über zwei exzellente und rasend schnelle Außenstürmer. Im Tor und im Mittelfeld ist die Mannschaft absolut turniertauglich.

Nur die Abwehr macht Sorgen. Bleiben die Auswahlspieler der Kernmannschaft im nächsten Frühjahr von bösen Verletzungen verschont, und kehren wichtige Stützen wie Abwehrchef Niklas Süle rechtzeitig zurück, hat diese verjüngte deutsche Mannschaft gute Aussichten, vielleicht für eine Überraschung zu sorgen.

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