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Kritischer Blick. Wie steht es um die Chancen bei Olympia?

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Deutschland Cup: Klarer Sieg für die Deutschen zum Abschluss

Nach zwei Niederlagen hat das deutsche Eishockey-Nationalteam beim Olympia-Test doch noch einen versöhnlichen Abschluss gefeiert: Es gab in Augsburg am Sonntag ein 5:1 gegen die USA.

Nach zwei Niederlagen hat das deutsche Eishockey-Nationalteam beim Olympia-Test doch noch einen versöhnlichen Abschluss gefeiert. Der ersatzgeschwächte Gastgeber fertigte am Sonntag beim Deutschland-Cup die überraschend schwache USA mit 5:1 (1:0, 3:1, 1:0) ab und beendete das Turnier mit dem dritten Platz. Es war der beste Auftritt des Teams in Augsburg. Der Erfolg sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Bundestrainer Marco Sturm für die Winterspiele in Südkorea kaum Auswahl hat. „Man hat gesehen, dass es nicht ausreicht, wenn wir nicht komplett sind“, bilanzierte Franz Reindl, der Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), nachdem er der russischen B-Mannschaft schon vor dem letzten Auftritt des Gastgebers den Siegerpokal überreicht hatte.

Nach dem 2:8-Debakel gegen die Russen und dem 0:3 gegen die Slowakei hatte das DEB-Team gegen die mit reichlich NHL-Erfahrung gespickte US-Auswahl überraschend keine Probleme. Frank Mauer ließ die meisten der 5310 Zuschauer schon früh jubeln (4. Minute). Brent Raedeke (24.) und Brooks Macek (33.) sorgten mit ihren Treffern für die frühe Vorentscheidung. Thomas Holzmann (34.) erhöhte gar zum 4:0. Das Tor von Broc Little (38.) war lediglich Ergebniskosmetik aus Sicht der Amerikaner. Yannic Seidenberg (58.) traf zum Endstand ins verwaiste Tor.

„Erkenntnisse sind wichtiger als Ergebnisse“, sagte Sturm zur Relevanz der letzten Länderspiele vor der Nominierung für Pyeongchang Mitte Januar. Wie viele Profis ihren Platz bei den Spielen vom 9. bis 25. Februar bereits sicher haben, verriet er nicht. „Sicher haben gewisse Spieler ein großes Plus. Aber es gibt genügend Plätze, die noch frei sind. Es kommt auf die Spieler an“, sagte Sturm. Dabei dürften kaum mehr als fünf Plätze noch offen sein. Ohne die Profis aus der NHL und nach so manchem Rücktritt aus dem Nationalteam scheinen die Alternativen gering. „Wir haben in Deutschland leider nicht genug“, sagte Stürmer Marcus Kink.

Auch im Liga-Alltag könne man sich aufdrängen, sagte Sturm

Elf Profis aus dem Aufgebot für den Deutschland-Cup standen auch bei der Heim-WM auf dem Eis. Mit Verteidiger Sinan Akdag, der bei der WM dabei war, aber nicht auflief, sind es zwölf. Sie müssen nach den Auftritten in Augsburg wohl nicht mehr um ihren Platz im 25er-Kader für Olympia zittern als vorher. Ebenso wie das normal gesetzte Personal, das aus verschiedenen Gründen fehlte. Damit kämen sieben hinzu, darunter die Leitwölfe Marcel Goc und Christian Ehrhoff.

Auch im Liga-Alltag könne man sich aufdrängen, sagte Sturm: „Es hat vielleicht der eine oder andere noch nicht die gewohnte Form, aber das kann noch kommen. Von daher ist noch alles möglich.“ Generell sei die Entwicklung unter dem aktuellen Bundestrainer sehr positiv, sagte Verteidiger Moritz Müller: Selbst die beiden Niederlagen beim Deutschland-Cup „können dem Ganzen nichts anhaben“.

In den Olympia-Gruppenspielen gegen Finnland, Schweden und Norwegen darf sich das Nationalteam keine Schwächen wie in den ersten beiden Partien von Augsburg erlauben. Anders als bei seinen bisherigen Turnieren kann sich Sturm in Südkorea nicht auf die NHL-Profis verlassen, weil die stärkste Liga der Welt ihren Spielbetrieb nicht unterbricht. Beim Erreichen der WM-Viertelfinals 2016 und 2017 waren etwa Torhüter Thomas Greiss, Dennis Seidenberg und Leon Draisaitl Erfolgsgaranten. „So schade das ist, und so weh es tut, es eröffnet anderen eine Möglichkeit“, sagte DEB-Präsident Reindl. dpa

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