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Update

Deutsche Eishockey-Liga: Eisbären Berlin bezwingen Tabellenführer Straubing Tigers 7:5

Von kurios bis wild: Beim Sieg der Eisbären gegen die Straubing Tigers erleben die Zuschauer ein sehr unterhaltsames Spiel.


Es gibt Strafen im Eishockey, die muten seltsam an. Eisbären-Spieler Marcel Noebels musste am Sonntag im Spiel gegen die Straubing Tigers wegen unkorrekten Anspiels für zwei Minuten vom Eis. So ein Bully will eben gelernt sein. Trotzdem durfte Noebels nur wenige Sekunden später jubeln, Teamkollege Barry Tallackson traf zum 2:2. Es war eine von zahlreichen kuriosen Szenen vor 11.210 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof. Am Ende eines wilden Spiels siegten die Eisbären mit 7:5 (3:2, 2:2, 2:1). "Für die Fans war es sicher ein gutes Spiel", sagte Uwe Krupp. Der Trainer der Berliner zeigte sich insgesamt zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: "Wir haben über 60 Minuten ordentlich gespielt, uns das Leben durch ein paar individuelle Fehler aber selbst schwer gemacht. Letztlich haben wir einen Weg gefunden, um zu gewinnen."

Straubing reiste mit der Empfehlung von drei Siegen aus drei Saisonspielen als Tabellenführer nach Berlin und die Bayern konnten durchaus zeigen, warum sie in der noch jungen Spielzeit in der Deutschen Eishockey-Liga bisher so erfolgreich waren. Die Tigers nutzten praktisch jede sich ihnen bietende Chance und hielten das Spiel trotz deutlicher Überlegenheit der Eisbären lange offen. Bei den Berlinern funktionierte offensiv eine ganze Menge. Die Reihe um Tallackson, Noebels und Darin Olver wirbelte wie schon in den ersten Partien mächtig. Das Powerplay verdiente seinen Namen und von der blauen Linie flogen die Pucks immer wieder mit knallhart auf das Tor der Gäste. "Wir bewegen uns gut im Powerplay", sagte Kapitän André Rankel. Neu erfunden hätte sich das Team aber nicht. "Wir spielen einfaches Eishockey und das funktioniert im Moment hervorragend." Zur Wahrheit an diesem Sonntag zählte aber auch, dass sich die Eisbären einige Unkonzentriertheiten in der Abwehr leisteten. So kamen die Straubinger immer wieder zu Toren.

Eisbären: Offensiv stark, defensiv unkonzentriert

Unterhaltsam war das Spiel gleich von Beginn an. Nachdem zunächst das Flutlicht in der Halle nur zögerlich in voller Stärke erstrahlen wolte, zeigten sich die Eisbären sofort hellwach: Florian Busch gelang nach nur 79 Sekunden die Führung. Es folgte eine wahre Strafbank-Orgie, so dass es kaum mal ein Spiel fünf gegen fünf gab. Die Eisbären trafen durch André Rankel und Frank Hördler in Überzahl und als dann Constantin Braun Mitte des zweiten Drittels den Puck ins Tor wuchtete, schien alles klar zu sein. Doch zunächst bemühten die Schiedsrichter einen schier endlosen Videobeweis, ehe sie das 5:3 anerkannten.

Jubel nach dem Spiel: Den Zuschauern wurde beim Eisbären-Spiel allerhand geboten.
Jubel nach dem Spiel: Den Zuschauern wurde beim Eisbären-Spiel allerhand geboten.

© dpa

Die Tigers ließen sich von all dem nicht beeindrucken und kamen nach einem von den Referees abgefälschten Puck 2,2 Sekunden vor Schluss des 2. Drittels zum abermaligen Anschluss. Von zwölf Schüssen der Straubinger waren zu diesem Zeitpunkt vier drin. Am Ende hatten die Eisbären beim Schussverhältnis einen satten 43:21-Vorteil. Doch es sollte zunächst sogar noch besser kommen für die Gäste. In der 47. Minute hieß es nach einem Überzahltor plötzlich 5:5. Aber Schluss mit lustig war damit noch nicht. Die Eisbären gingen durch Travis Mulock wieder in Führung, sein Pass von der rechten Seite wurde allerdings von einem Straubinger ins eigene Netz abgelenkt. Fehlte eigentlich nur noch ein Treffer ins leere Tor und den gab es dann auch noch. Constantin Braun machte mit seinem 45-Meter-Schuss aus dem eigenen Drittel elf Sekunden vor Schluss endgültig alles klar. "Fünf Gegentore wollten wir natürlich nicht kassieren, aber wir haben offensiv die Qualität, um damit umgehen zu können", sagte der Verteidiger.

Am Dienstag sollten es dann in der Champions Hockey League gegen die Stavanger Oilers aber vielleicht ein paar Gegentreffer weniger sein für die Eisbären, wenn sich die Berliner nicht wieder in außerordentlichem Maße auf ihre Abschlussqualitäten verlassen wollen.

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