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Er geht voran. Dedryck Boyata (vorne) wird bei Hertha BSC auch als Anführer geschätzt.

© dpa

Der Stabilisator ist zurück: Dedryck Boyata trainiert wieder bei Hertha BSC

Der Belgier Dedryck Boyata ist bei Hertha BSC zurück im Training, Beim Bundesligaauftakt gegen Werder Bremen soll er wieder in der Innenverteidigung stehen.

Dedryck Boyata gelang eine Grätsche von geradezu bestechender Klar- und Schönheit. Sein Gegenspieler Javairo Dilrosun war schon fast an ihm vorbei, als der belgische Innenverteidiger sein Bein lang machte und den Ball perfekt traf. Dilrosun ging zu Boden und musste sich nach der Landung erst einmal sortieren.

Aber auch Boyata hatte Schmerzen. Er stützte sich auf seine Oberschenkel, verzog sein Gesicht und humpelte fortan über den Platz.

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Es war ein kurzer Moment des Schreckens, den Boyata, seine Mannschaftskollegen von Hertha BSC und vermutlich auch das Trainerteam um Bruno Labbadia am Montagnachmittag erlebten. Boyata stand zum ersten Mal, seitdem er wegen Problemen mit der Achillessehne hatte pausieren müssen, wieder auf dem Trainingsplatz. Und dann das.

Letztlich war alles halb so schlimm: Der Belgier humpelte den Schmerz aus dem Fuß und brachte die Trainingseinheit vorschriftsmäßig zu Ende. „Ich bin über jeden Spieler froh, der auf dem Platz ist“, sagte Trainer Labbadia in deren Anschluss. „Bei Dedryck bin ich es ganz besonders, weil er ein sehr, sehr wichtiger Spieler ist.“

In Braunschweig wurde Boyata schmerzlich vermisst

Das hat sich nicht zuletzt am vergangenen Freitag gezeigt, als Boyata nicht auf dem Platz stand und Hertha in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den Zweitligaaufsteiger Eintracht Braunschweig fünf Tore kassierte. Gerade mit seiner Rückkehr verbindet sich die Hoffnung auf mehr Stabilität in der Defensive.

Zwei Wochen hatte Boyata pausieren müssen, er verpasste dadurch nicht nur den Saisonauftakt im Pokal, sondern auch die letzten drei Testspiele gegen Ajax Amsterdam, den PSV Eindhoven und den Hamburger SV. Alle vier Spiele gingen verloren. „Ich hoffe, dass er uns am Samstag wieder zur Verfügung steht“, sagte Labbadia mit Blick auf den Saisonstart in der Fußball-Bundesliga beim SV Werder Bremen.

Die Einheit am Montag war bereits der zweite Versuch des 29 Jahre alten Innenverteidigers, die Arbeit wieder aufzunehmen. Nach seiner ersten Rückkehr ins Training musste Boyata erneut aussetzen. Verletzungen an der Achillessehne seien meist kompliziert, sagte Labbadia, deshalb sei es schwer, genaue Prognosen zu Boyatas Rückkehr auf den Platz zu treffen. Und deshalb habe man auch der Versuchung widerstanden, ihn bereits in Braunschweig wieder spielen zu lassen.

„Er ist ein stiller Leader“, sagte Labbadia.

Mit den beiden Innenverteidigern Niklas Stark und Karim Rekik wähnte sich Hertha gegen den Zweitligisten ausreichend stark besetzt, aber das erwies sich als Trugschluss. Wenn alles gut läuft und Boyatas Körper diesmal keine missliche Reaktion zeigt, könnte Labbadia in Bremen wieder auf das Duo setzen, das er auch in der vergangenen Saison nach seinem Amtsantritt fast immer aufgeboten hat. Jordan Torunarigha, der im Pokal gesperrt war, steht ebenfalls wieder zur Verfügung.

Nur einmal in der vergangenen Saison konnte Labbadia seine bevorzugte Innenverteidigung nicht aufbieten – als Boyata wegen einer Roten Karte fehlte. Herthas Trainer hat immer wieder gesagt, dass Torunarigha und Boyata sich vor allem dadurch auszeichneten, dass sie miteinander spielten und nicht nebeneinander. Beide haben damit entscheidend zur defensiven Stabilität der Mannschaft beigetragen, also genau zu dem, was Hertha am Freitag in Braunschweig fehlte. Dedryck Boyata mag wegen seiner fehlenden Deutschkenntnisse alles andere als ein Lautsprecher sein, aber „er ist ein stiller Leader“, sagte Labbadia. „Jemand, der eine Mannschaft durch seine Präsenz führt.“

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